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Das Maedchen und der Magier

Das Maedchen und der Magier

Titel: Das Maedchen und der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bretton
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Eingang. „Ich habe versprochen, für sie da zu sein."
    „Das wirst du", erwiderte Mavis. „Später. Seit ich dich kenne, hilfst du anderen. Jetzt tu endlich einmal etwas für dich."
    „Bleibst du bei Rosie?"
    Mavis nickte. „Natürlich."
    Jenna rannte zum Wagen.
    So schnell der alte VW-Käfer es schaffte, fuhr sie zur Tucker Mine.
    Einige Meilen weit fuhr ein anderer Wagen dicht hinter ihr, aber jetzt war er nicht mehr zu schon.
    Es war Viertel vor zwölf, als sie mit quietschenden Reifen vor dem Warnschild hielt. Die Bretter waren entfernt worden und lagen vor dem Stolleneingang. Der Mond tauchte alles in fahles Licht und ließ es unwirklich erscheinen. In der Ferne brummte ein Automotor, aber Jenna nahm es kaum wahr. Niemand interessierte sich mehr für die Tucker Mine. Sie war allein.
    Mit klopfendem Herzen stieg sie aus und näherte sich dem Stollen. Nur Narren gehen hierhinein, lautete der Fluch. Stelle dich dem, das du am meisten fürchtest.
    Ein Leben ohne Chase, dachte Jenna. Die endlose Einsamkeit.
    Fröstelnd betrat sie den Stollen. Es war kalt und feucht, viel kälter, als sie erwartet hatte.
    Und so dunkel, dass sie nichts sehen konnte, nicht einmal die Hand vor Augen. Vorsichtig tastete sie sich weiter ...
    Sie stolperte über einen Felsbrocken, stürzte und riss sich das Knie auf. Sie registrierte kaum, dass sie blutete. Sie musste Chase finden, bevor es zu spät war.
    Die Zeit schlich dahin. Sekunden kamen ihr vor wie Stunden. Es musste fast Mitternacht sein.
    „Bitte, Chase", flüsterte sie, als der Stollen steil nach unten führte. „Bitte, sei hier."
    Plötzlich hörte sie rechts von sich ein Rascheln und nahm einen vertrauten Duft wahr. Sie streckte den Arm aus. Nichts. Die Enttäuschung drohte sie zu lahmen, und sie zwang sich, den nächsten Schritt zu ma chen. Nach dem zweiten stolperte sie erneut. Diesmal war das Hindernis größer.
    „Chase!" Ihr Ruf hallte von den Wänden wider. „Mein Gott, du bist es! Ich weiß, dass du es bist!"
    Stille.
    „Sag etwas, Chase! Bitte!" Sie kniete sich neben ihn und legte das Ohr an seine Brust. Er lebte. Dem Himmel sei Dank, er lebte noch. Sie ahnte, dass dies zum Fluch gehörte und dass ihr nur noch wenige Minuten blieben, um ihn zu retten. „Ich liebe dich!" schrie sie. „Ich kann ohne dich nicht leben!"
    „Pech für dich." Etwa zehn Meter von ihr entfernt ging ein Licht an und schien auf ein Gesicht.
    Es war Gil, und er kam mit erhobener Waffe auf Jenna zu. „Es ist alles deine Schuld, du Miststück." Das Licht blendete sie. „Ich hätte es nicht zu tun brauchen, wenn du dich nicht eingemischt hättest."
    „Rosalia gehört Ihnen nicht, Gil."
    „Sie wird mir immer gehören." Er kam immer näher, die Waffe auf Jennas Kopf gerichtet.
    „Und du hast sie in irgendein verdammtes Krankenhaus gebracht."
    „Sie hätten sie fast umgebracht. Sie muss operiert werden."
    „Das ist deine Schuld ... deine verdammte Schuld."
    Er ist betrunken, dachte sie entsetzt.
    Hinter ihr bewegte Chase sich. Es musste fast Mitternacht sein. Sollte es so enden?
    „Ich muss es tun", sagte Gil mit schwerer Zunge. „Ich habe dich gewarnt, aber du hast nicht gehört."
    Er ließ die Taschenlampe fallen und packte die Waffe.
    „Sag gute Nacht, Miststück."
    Chase fiel immer tiefer, immer schneller durch eine kalte Schwärze ins Nichts. Doch dann geschah es. Jenna brauchte ihn.
    Der Gedanke verlieh ihm Kraft. Unbändige Wut durchströmte ihn, bis er umkehrte und nach oben schwebte, mit einer so unerschütterlichen Entschlossenheit, wie er sie an sich noch nie erlebt hatte.
    Chase packte Jenna an den Schultern und schob sie hinter einen Felsvorsprung. Dann stürzte er sich mit einem Aufschrei auf den Hundesohn, der sie töten wollte.
    „Er kann dich sehen!" rie f Jenna. „Mein Gott, er kann dich sehen!"
    Chase hörte sie nicht. Er griff nach der Waffe, doch Gil schleuderte ihn gegen die Wand. Er rammte ihm den Kopf in den Magen, und sie fielen beide zu Boden. Der Strahl der Taschenlampe wanderte durch den Stollen, nachdem Jenna sie ergriffen hatte.
    „Nicht!" rief Chase.
    Sie gehorchte nicht. Seine wunderbare Frau hielt die Taschenlampe wie ein Schwert und ging damit auf Gil zu.
    Die Waffe fiel zu Boden. Chase sah, wie der Kerl sie aufhob und auf Jenna richtete, auf die Frau, der er ein kurzes, aber unvergessliches Glück verdankte.
    Mit einem Aufschrei, der aus tiefster Seele kam, warf Chase sich zwischen Jenna und die Waffe und wurde von der Kugel getroffen, die

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