Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Maedchen und der Magier

Das Maedchen und der Magier

Titel: Das Maedchen und der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bretton
Vom Netzwerk:
mal begegnet bin?"
    „Im Traum vielleicht", rief Grace. „Wenn es solche Männer wirklich gäbe, brauchten wir Frauen keine Schokolade mehr."
    Jenna hielt den Atem an, als ihre Freundin die Statue von hinten betrachtete.
    „Beeindruckend."
    „Danke", sagte Jenna und nahm einen Schluck. „Bei dem habe ich mir besondere Mühe gegeben." Typisch Liz. Sicher, sein Po war hinreißend, aber Jenna fand die Hände viel faszinierender. Es waren große Hände. Kräftige Hände. Zauberhände.
    „Jetzt weiß ich! Er ist es!"
    Der Champagner schwappte auf Jennas T-Shirt.
    „Wer?"
    „Dieser Zauberkünstler. Ach, du weißt schon, der, der vor drei Jahren verschwunden ist."
    „Vor zwei Jahren", verbesserte Jenna automatisch und wünschte, sie hätte den Mund gehalten, denn Liz' blaue Augen leuchteten auf.
    „Wie hieß er noch? Chase. Chase Quinn."
    Jenna wischte sich den Champagner von der Bluse und leckte sich die Fingerspitzen ab. Sie war keine Frau, die einen edlen Tropfen verschwendete. „Sieht die Statue ihm ähnlich?"
    „Ähnlich?" Liz ließ den Blick über die Figur wandern. „Honey, das hier ist sein Doppelgänger." Sie sah Jenna an. „Woher kennst du ihn so gut? Erinnerung oder Phantasie?"
    In dem normalerweise lauten Atelier hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
    „Aus der Zeitung", erwiderte Jenna trocken. „Er war ja oft genug drin."
    „Nackt?" fragte Liz, aber Jenna ignorierte sie.
    „Damit werden wir jedenfalls Furore machen", sagte Rosalia und füllte sich ihren Pappbecher. „Wenn die Leute diesen Traummann sehen, werden die Kunden uns die Tür einrennen."
    „Ich hoffe, wir überstehen das erste Jahr", antwortete Jenna und lä chelte ihrem jungen Schützling zu. „Wenigstens das bin ich Mavis schuldig." Als Mavis Sumner sich zur Ruhe setzte, bot sie Jenna an, die Hochzeitskapelle zu übernehmen. Jenna war es leid, als Showgirl zu arbeiten, und griff sofort zu.
    „Wir werden groß einschlagen", meinte Rosalia zuversichtlich. „Las Vegas ist die Hochzeitshauptstadt der Welt, und ,Traumhochzeit' ist die beste Agentur weit und breit."
    „Dein Wort in Gottes Ohr", murmelte Liz, ohne die Statue aus den Augen zu lassen. „Die Ehe ist nicht mehr das, was sie mal war. Früher hielt sie ein Leben lang, heute wechseln die Leute die Partner wie Bettwäsche."
    „Und das ist gut so", sagte Jenna. „Jedesmal, wenn sie heiraten, verdienen wir daran."
    „Das klingt aber zynisch", stellte Liz fest.
    „Ich bin nur realistisch. Man muss nicht an Liebe glauben, um dieses Geschäft zum Erfolg zu führen. Alles, was ich will, ist Profit, dann bin ich glücklich."
    Da war es wieder, das gespannte Schweigen, das ihr vorhin bereits aufgefallen war.
    „Warum seht ihr mich so an?" fragte sie verärgert. „Ich sage nur die Wahrheit."
    „Traumhochzeit" war für Jenna ein Mittel zum Zweck, denn wenn die Agentur genug einbrachte, würde sie sich eines Tages ganz der geliebten Kunst widmen können.
    Sie lächelte verlegen. „Außerdem macht es wesentlich mehr Spaß, als auf der Bühne herumzuhopsen."
    Grace seufzte und leerte ihren Pappbecher. „Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber ich muss nach Hause. Morgen wird ein hektischer Tag. Wir haben zweiundzwanzig angemeldete Trauungen und wer weiß wie viele Paare, die einfach so vorbeikommen."
    Liz sah Rosalia an. „Soll ich dich mitnehmen?"
    Rosalia schüttelte den Kopf. „Gil wartet draußen."
    Jenna warf dem jungen Mädchen einen nachdenklichen Blick zu. „Ich dachte, ihr hättet euch getrennt."
    Rosalia errötete. „Das war nur ein ... Missverständnis. Er hat gesagt, dass es ihm leid tut."
    Jenna zog empört die Augenbrauen hoch und musste sich beherrschen. „Dass es ihm leid tut? Der Mann hat dich geschlagen, Rosalia. Da reicht eine Entschuldigung wohl kaum aus."
    Rosalia legte die Hand auf den Arm ihrer Chefin. „Er ist ein guter Mann, Jenna. Wirklich. Er braucht nur jemanden, der ihn liebt."
    „Und du?" beharrte Jenna. „Brauchst du niemanden, der dich liebt und ..."
    „Rosa." Gil stand in der Tür. Er war nicht groß, aber kräftig und verstand, seine Mitmenschen einzuschüchtern. „Beeil dich."
    Jenna war nicht in der Stimmung, sich von irgend jemandem einschüchtern zu lassen.'„Warum bleiben Sie nicht eine n Moment, Gil?" erwiderte sie gelassen. „Wir feiern gerade."
    Er ignorierte sie, als wäre sie gar nicht da. „Ich muss morgen arbeiten", sagte er zu Rosalia.
    „Mach schon. Lass uns endlich fahren, ja?"
    „Ich bringe

Weitere Kostenlose Bücher