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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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Liebe war nur ein Wort und nichts als Lug und Trug, wie er hatte erfahren müssen. Nein, solche Regungen wären nur eine Belastung für seine Ehe mit Beth.
    „Hier bist du also“, sagte er und blieb hinter ihr stehen.
    Sie drehte sich um und war offenbar gar nicht glücklich, dass er ihr gefolgt war. „Ich brauche frische Luft.“
    „So? Hat das einen besonderen Grund?“
    „Ich fühle mich erdrückt von all den Menschen.“
    Der leichte Wind, der vom Meer her wehte, spielte mit ihrem Haar, und Malik hätte ihr am liebsten die Strähnen aus dem Gesicht gestrichen. Mühsam beherrschte er sich und schob die Hände in die Hosentaschen. Dann betrachtete er das im Mondschein silbrig glitzernde Wasser. „Ich verstehe.“
    „Wirklich?“, fragte sie skeptisch.
    „Ja. Man beobachtet meine Familie sehr genau, über alles wird weltweit berichtet, und Artikel und Berichte über uns steigern die Umsätze aller möglichen Zeitschriften und Skandalblättchen. Es ist sehr bedauerlich, aber wahr.“
    „Habe ich dich jetzt richtig verstanden? Gibst du zu, dass das Leben, das du führst, auch seine Schattenseiten hat?“
    „Natürlich.“
    „Ich kann es kaum glauben.“ Beth schüttelte erstaunt den Kopf.
    „Warum überrascht dich das?“
    „Weil du mir bisher das Leben der königlichen Familie in den glänzendsten Farben geschildert hast. Du hast Loblieder auf eure weisen alten Männer gesungen, die sich anmaßen, darüber zu entscheiden, welche Partner zu ihren Söhnen und Töchtern passen. Deshalb schockiert mich dein plötzliches Einlenken. Offenbar seid ihr doch nicht so unfehlbar, wie du es dargestellt hast.“
    „Wenn du diesen Eindruck gewonnen hast, möchte ich mich entschuldigen. Niemand ist perfekt, und das Leben im Palast hat trotz aller Annehmlichkeiten auch seine Kehrseite, das ist mir völlig klar.“
    In dem Flügel des Palasts, in dem die Büroräume untergebracht waren, hatte er sich lange Zeit relativ sicher gefühlt, bis sich diese Frau in sein Leben geschlichen hatte. Leider war er so dumm und gutgläubig gewesen, in seiner Wachsamkeit nachzulassen. Zu spät hatte er begriffen, was für eine Dummheit er gemacht hatte. Es war eine schmerzliche Erfahrung gewesen, aber er hatte seine Lektion gelernt. Egal, wie sicher er sich fühlte, er war auf der Hut, auch wenn es sich um die Frau handelte, die sein Vater für ihn ausgesucht hatte.
    „Gibt es sonst noch etwas, was ich über das Leben im Palast wissen muss?“, fragte Beth.
    „Oh ja, sehr viel sogar.“
    „Dann nenn mir ein Beispiel.“
    Sekundenlang dachte er nach. „Okay, du solltest niemandem blindlings vertrauen.“
    „Das klingt sehr zynisch.“
    „Aus guten Gründen bin ich grundsätzlich misstrauisch“, erklärte er.
    Sie schwang die silberfarbenen Sandaletten an den Riemchen am Finger hin und her, ehe sie Malik in die Augen sah. „Da ich dich für einen sehr vernünftigen Menschen halte, glaube ich dir. Was du aber gerade gesagt hast, bestärkt mich in meiner Skepsis gegenüber dieser arrangierten Ehe.“
    Je mehr sie sich sträubte, ihn zu heiraten, desto entschlossener war er, sie zu seiner Frau zu machen. „Dann sind wir ja wieder beim Thema.“ Er schüttelte den Kopf, konnte sich jedoch ein Lächeln nicht verbeißen. „Du willst also das Versprechen, das sich unsere Väter gegeben haben, partout nicht einlösen?“
    „Das ist nicht wahr“, protestierte sie. „Ich habe zumindest meinen guten Willen gezeigt und bin gekommen!“
    „Sicher, du bist hier, doch du lässt keine Gelegenheit aus, auf die Schattenseiten hinzuweisen, die das Leben an meiner Seite für dich haben würde. Dabei hattest du mir versprochen, vorurteilsfrei an die Sache heranzugehen.“
    Obwohl sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, mich zu heiraten, berührt sie mich sehr, überlegte er. Es war nicht nur ihre Schönheit, die ihn faszinierte. Er hatte viele schöne Frauen kennengelernt, ehe er sich entschlossen hatte, Beth zu bitten, nach Bha’Khar zu kommen, um die Hochzeit vorzubereiten. Ihre Intelligenz und ihr Humor beeindruckten ihn sehr, doch auch das war es nicht allein. Was war es dann? Weshalb fühlte er sich so sehr zu ihr hingezogen?
    Vielleicht nur deshalb, weil sie sich so beharrlich weigerte, ihn zu heiraten. Die Frau, die ihn damals ihrer Karriere zuliebe so hereingelegt hatte, war sehr raffiniert vorgegangen. Sie hatte sich bei ihm eingeschmeichelt, ihn manipuliert und mit allen möglichen Tricks versucht, sein Herz zu erobern, ohne

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