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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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dass er auch nur eine Sekunde misstrauisch geworden war. Er hatte nicht geahnt, was für ein falsches Spiel sie spielte. Beth hingegen machte keinen Hehl aus ihrer Meinung. Sie war herzerfrischend ehrlich und aufrichtig. Während er ihre vollen, weichen Lippen im Mondschein betrachtete, fiel es ihm unendlich schwer, sich zusammenzunehmen und sie nicht zu berühren.
    „Ich habe doch gar keine Vorurteile“, wehrte sie sich. „Ich versuche nur immer wieder, mit dir über alles zu reden und dir meine Sicht der Dinge darzulegen.“
    „Okay. Ich gebe ja zu, dass mein Leben auch seine Schattenseiten hat. Es wäre falsch, das abzustreiten.“
    Einen Augenblick lang dachte sie über die Bemerkung nach. „Wahrscheinlich ist es für dich in deiner Position schwierig, wirklich gute Freunde zu haben. Du kannst nie sicher sein, ob es den Leuten, die nett und freundlich zu dir sind, um dich als Mensch geht oder um dein Geld.“
    „Ja, da hast du recht“, stimmte er ihr zu. „Sehr oft ist das Interesse, das einem als Mitglied der königlichen Familie entgegengebracht wird, nur geheuchelt, weil die Leute sich davon Vorteile versprechen.“
    „Sprichst du aus Erfahrung? Es hat etwas mit einer Frau zu tun, oder?“ Sie betrachtete ihn aufmerksam. „Nach deiner Miene zu urteilen, habe ich offenbar den Nagel auf den Kopf getroffen.“
    Das hatte sie wirklich. In ihm arbeitete es, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und wieder packte ihn heißer Zorn. „Darüber möchte ich nicht reden“, antwortete er.
    „Liebst du diese Frau immer noch?“
    „Oh nein, ganz bestimmt nicht“, entgegnete er vehement.
    „Hm. Für meinen Geschmack streitest du es etwas zu heftig ab. Muss ich eifersüchtig sein?“, fragte sie.
    „Das musst du mit dir selbst ausmachen, ich kann dir kei nen Rat geben.“
    „Wenn du nach der Hochzeit die Beziehung mit deiner früheren Geliebten fortsetzen würdest, hätte deine Frau allen Grund zur Eifersucht“, stellte Beth fest.
    „Mir so etwas zu unterstellen ist eine Beleidigung.“
    „Wieso? Dieses Recht nehmen die Männer für sich in Anspruch, ganz besonders die mächtigen und einflussreichen. Sie sind davon überzeugt, sie könnten nach eigenen Regeln leben.“
    So etwas behauptet sie nicht zum ersten Mal, offenbar kann sie sich wirklich nicht vorstellen, dass ich ein Mensch mit Prinzipien bin, überlegte er. Vielleicht empfand sie immer noch etwas für den Mann, der ihr das Herz gebrochen hatte, und traute ihm, Malik, zu, sich genauso schäbig zu verhalten. Der Gedanke gab ihm einen Stich, und das seltsame Gefühl, das sich plötzlich in ihm ausbreitete, war so etwas wie Eifersucht, wie er sich eingestehen musste. Andererseits hatte Beth ihm auf seine Frage versichert, sie trauere dem Mann nicht nach.
    „Okay, diese Frau bedeutet mir nichts mehr“, meinte er schließlich. Ich werde jedoch nie vergessen, dass es die größte Dummheit meines Lebens war, auf so eine raffinierte Person hereinzufallen, fügte er insgeheim hinzu.
    „Warum hast du mich dann noch nicht geküsst?“ Sie sah ihn mit großen Augen an, als könnte sie selbst nicht glauben, dass sie den Gedanken laut ausgesprochen hatte.
    „Oh, das lässt sich leicht nachholen.“ Er legte ihr die Hände auf die Arme und streichelte mit den Daumen sanft ihre Haut. Während er ihre verführerischen Lippen betrachtete, schien das Blut in seinen Adern zu kochen. „Seit unserer ersten Begegnung will ich dich küssen. Ich kann kaum an etwas anderes denken.“
    „Trotzdem hast du es nicht getan“, wandte sie leise ein. Ihre Stimme klang rau vor Verlangen, und ihr Puls jagte.
    Als ihm bewusst wurde, wie sehr seine Nähe sie erregte, erfüllte ihn tiefe Zufriedenheit. Worte konnte man verdrehen und interpretieren, wie man wollte. Doch die Reaktion ihres Körpers war eindeutig: Sie sehnte sich genauso sehr nach ihm wie er sich nach ihr. Er konnte und wollte sein Herz nicht noch einmal verschenken, aber er wollte Beth unbedingt in seinem Bett haben.
    „Ja, ich habe dich noch nicht geküsst“, gab er schließlich zu. Und dann zögerte er nicht mehr, senkte den Kopf und spürte ihren warmen Atem an seinen Lippen, die nur noch einen Millimeter von ihren entfernt waren.
    Es stimmte wirklich: Je mehr sie sich dagegen wehrte, seine Frau zu werden, desto heftiger begehrte er sie. Er wünschte sich jedoch, dass sie ihn mit derselben Leidenschaft und Ungeduld begehrte wie er sie. Ehe er sie eines Tages küsste, sollte sie ihn vor lauter Sehnsucht

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