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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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schüttelte kaum merklich den Kopf, und das Aufblitzen in den Augen ihrer Mutter und das leichte Lächeln, das ihre Lippen umspielte, sagten ihr, das sie verstanden hatte, was ihre Tochter ihr mitteilen wollte.
    „Möchtet ihr etwas trinken?“, fragte sie.
    „Ich nicht, vielen Dank. Ich muss mich leider sogleich wieder verabschieden.“ An Beth gewandt, fügte Malik hinzu: „Ich wollte nur mein Versprechen erfüllen und dich überraschen.“
    „Was dir auch gelungen ist“, erwiderte sie und lachte unsicher auf.
    „Damit ihr euch in Ruhe unterhalten könnt, lasse ich euch allein. Der Chauffeur holt dich später wieder ab. Wenn ihr noch mehr Zeit füreinander braucht, soll er warten.“
    Nach kurzem Zögern umarmte sie ihn. Es war eine zaghafte und anrührende Geste. „Danke“, flüsterte sie.
    Malik drückte sie an sich. „Gern geschehen.“ Sekundenlang sahen sie einander in die Augen, dann war er verschwunden.
    Beth spürte die angenehm kühle Luft auf ihrer erhitzten Haut, während sie sich in dem kleinen Raum mit dem Holzfußboden, dem weißen Sofa und dem niedrigen Tisch umsah.
    „Ich bringe dir etwas zu trinken“, bot ihre Mutter an. Als Beth den Kopf schüttelte, sagte Sameera: „Okay, dann vielleicht später. Komm, wir setzen uns.“
    „Gern.“ Beth ließ sich graziös auf das Sofa sinken.
    „Habe ich das richtig verstanden? Addie und du habt die Rollen getauscht, und der Kronprinz weiß nicht, wen er wirklich vor sich hat?“ Ihre Mutter nahm neben ihr Platz.
    „Das ist richtig.“ Dass ihre Mutter sogleich alles durchschaut hatte, kam ihr irgendwie unheimlich vor. „Wie konntest du wissen, dass ich nicht Addie bin?“
    „Unter dem Ohr hast du ein winziges Muttermal. Es ist mir gleich nach deiner Geburt aufgefallen, und das hat mir geholfen, euch als Babys auseinanderzuhalten. Später, als ihr eigene Persönlichkeiten entwickelt habt, wurden die Unterschiede zwischen euch sehr deutlich.“
    Beth berührte das Muttermal. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. „Weiß unser Vater etwas davon?“
    „Ich habe ihn nach eurer Geburt darauf aufmerksam gemacht. Ob er sich jedoch daran erinnert, kann ich nicht sagen.“
    „Offenbar hat er es vergessen.“ Beth verzog leicht die Lippen. „Er kann uns sowieso nicht auseinanderhalten und hat mich nur dann beachtet, wenn er mich für Addie gehalten hat. Ansonsten hat er mich die meiste Zeit ignoriert.“
    „Du bist nicht seine Erstgeborene und nicht dem zukünftigen König von Bha’Khar versprochen.“
    „Offenbar überrascht es dich nicht im Geringsten, dass er mich so behandelt hat, als existierte ich nicht.“ Plötzlich war Beth klar, dass ihre Mutter zumindest geahnt hatte, wie er mit seiner jüngeren Tochter umgehen würde. Dennoch hatte sie es einfach zugelassen und Beth im Stich gelassen. Die Erinnerungen an die vielen Jahre, in denen sie sich so einsam und verlassen gefühlt hatte, kehrten mit aller Macht zurück. Wie verletzt und verzweifelt war sie gewesen, weil niemand sie jemals geliebt hatte, niemand außer Addie.
    „Wie konntest du mich bei ihm zurücklassen?“, fragte sie langsam und befürchtete, ihr würde die Stimme versagen.
    „Hast du denn meine Briefe nicht erhalten?“ Schock, Traurigkeit und Resignation spiegelten sich im Gesicht ihrer Mutter und wechselten einander ab.
    „Welche Briefe? Wir haben nie etwas von dir gehört. Du warst spurlos verschwunden.“
    Betroffen schüttelte Sameera den Kopf. „Jahrelang habe ich dir und Addie täglich geschrieben.“
    „Du hast uns geschrieben?“, wiederholte Beth verblüfft.
    „Offenbar hat man euch meine Briefe nicht gegeben. Das habe ich befürchtet.“ Ihre Mutter seufzte tief. „An deiner Stelle hätte ich auch meine Zweifel. Aber glaub mir, ich lie be dich und deine Schwester. Ihr seid meine Töchter und das Wichtigste in meinem Leben.“ Sie faltete die Hände im Schoß, ehe sie ruhig hinzufügte: „Ich habe euch nicht im Stich gelassen, euer Vater hat euch mir weggenommen.“
    „Wie bitte?“ Beth machte eine hilflose Handbewegung. „Warum hätte er das tun sollen?“
    „Weil ich mich von ihm trennen wollte.“ Wieder seufzte Sameera und blickte Beth schmerzerfüllt an. „Dazu hatte ich mich nach dem Besuch seiner Geliebten entschlossen.“
    „Oh nein“, war alles, was Beth herausbrachte. Von dem Schock musste sie sich erst einmal erholen.
    „Sie hat mir erzählt, dass dein Vater mich nie geliebt, sondern mich nur wegen meiner entfernten Verwandtschaft mit

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