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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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geändert?“, wollte Beth wissen.
    „Dafür ist Kardahl verantwortlich.“
    „Hat er Druck auf dich ausgeübt oder dir das Leben als Mitglied der königlichen Familie in den glänzendsten Farben geschildert?“
    Jessica schüttelte den Kopf. „Nein, im Gegenteil. Er hat vorgeschlagen, die Ehe annullieren zu lassen, wenn ich nicht glücklich sei, denn wir hatten sie ja noch nicht vollzogen.“
    „Dann seid ihr aber doch zusammengeblieben und habt die Ehe sicher längst vollzogen, oder?“
    „Klar.“ Jessica errötete. „Wir haben sogar vorhin Kardahls Eltern unser Geheimnis verraten: Wir bekommen ein Baby.“
    Einander widerstreitende Gefühle bewegten Beth. Einerseits freute sie sich für Jessica, andererseits beneidete sie diese um ihr Glück. Sie beugte sich zu ihr hinüber und umarmte sie. „Herzlichen Glückwunsch. Weiß Malik es schon?“
    „Vielleicht hat Kardahl es ihm inzwischen erzählt.“ Jessica faltete die Hände im Schoß. „Nach dem Tod meiner Mutter bin ich in einem Waisenhaus aufgewachsen. Kinder wie ich werden normalerweise keine Prinzessin, doch Kardahl liebt mich trotzdem. Und ich liebe ihn auch. Wenn er so arm wie eine Kirchenmaus wäre, würde ich ihn genauso sehr lieben, denn er behandelt mich, als wäre ich etwas Besonderes für ihn.“
    „Dann brauche ich dich wohl nicht zu fragen, ob es ein Problem für dich war, einen Mann zu heiraten, den du gar nicht kanntest“, stellte Beth fest.
    „Kardahl ist davon überzeugt, wir seien füreinander bestimmt und wären uns auf jeden Fall begegnet, auch ohne dass wir einander versprochen waren.“
    „Das ist eine sehr romantische Vorstellung“, erwiderte Beth.
    Jessica entging der wehmütige Ton in Beth’ Stimme nicht. „Bist du beunruhigt wegen Malik und dir?“
    „So kann man es ausdrücken.“
    „Das kann ich gut verstehen.“ Jessica drückte ihr die Hand. „Ich kann dir nur raten, dich zu entspannen und alles auf dich zukommen zu lassen.“
    „Ich werde es versuchen.“ Beth stand auf. „Aber jetzt solltest du in den Bankettsaal gehen und mit den anderen feiern.“
    Plötzlich schimmerten Tränen in Jessicas Augen. „Okay. Ich weiß gar nicht, womit ich so viel Glück verdient habe. Wir sehen uns später.“ Sie ging zur Tür und ließ Beth allein.
    Dass Jessica in der arrangierten Ehe glücklich war, konnte Beth’ Bedenken und Zweifel nicht zerstreuen. Malik war ein charmanter, aufmerksamer, attraktiver Mann. Doch wie alle mächtigen Männer lebte er nach seinen eigenen Regeln, davon war sie felsenfest überzeugt.
    Nachdenklich gestand sie sich ein, dass sie ihn vermissen würde. Seine zukünftige Frau würde sich daran gewöhnen müssen, oft allein zu sein. Als König hatte er bestimmt nicht viel Zeit für seine Familie. Außerdem würde er wahrscheinlich mehr als eine Geliebte haben.
    Dieser Gedanke störte sie sehr. Es half alles nichts, sie musste sich eingestehen, dass sie sich mehr zu Malik hingezogen fühlte, als gut für sie war.
    Eine so großartige und aufwendige Hochzeitsfeier hatte Beth noch nie erlebt. Das Essen war köstlich, die Dekorationen mit roten und weißen Rosen als Zeichen der Liebe und Reinheit riefen allgemeine Bewunderung hervor. Die Tische waren mit Geschirr aus feinstem Porzellan und vergoldeten Bestecken gedeckt. Und im Ballsaal wurde nach dem Essen bei gedämpftem Licht getanzt.
    Natürlich würde Malik eine noch prachtvollere Hochzeit als sein Bruder feiern, egal, welche Frau er heiratete. Aber nach einem Tag war alles vorbei, und die Braut war ihr Leben lang an den König von Bha’Khar gebunden. Würde er ein guter Ehemann und seiner Frau treu sein, sie schätzen und respektieren? Oder würde er seine herausragende Stellung nutzen und sich jede andere Frau nehmen, die er haben wollte?
    Solche und ähnliche Gedanken gingen Beth durch den Kopf, als sie mit ihm tanzte. Doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihm kritische Fragen zu stellen. Wie würde es sich anfühlen, wenn ich ihm mit den Fingern durch das volle Haar fahren würde?, überlegte sie voller Sehnsucht, während sie ihm ins Gesicht sah.
    „Du kannst ausgesprochen gut tanzen“, stellte er fest und zog sie fester an sich.
    „Danke. Du tanzt aber auch nicht schlecht.“
    „Hast du es im Internat gelernt?“
    Durch das feine Material ihres Kleids spürte sie seine warmen Hände auf ihrem Rücken und erbebte. Und als sie seine muskulöse Brust an ihren Brüsten spürte, wurde ihre Fantasie beflügelt, sie schwelgte in Gefühlen,

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