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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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die mit dem Tanzen nichts mehr zu tun hatten.
    „Ja“, brachte sie schließlich heiser und atemlos heraus. „Alle mussten es lernen, wir hatten gar keine andere Wahl.“
    „Es war aber ein reines Mädcheninternat“, wandte er ein. „Habt ihr ohne Jungen getanzt?“
    „Sicher, es ist ja heutzutage nicht unüblich, dass Mädchen mit Mädchen tanzen. Doch zu Schul- und Klassenfeiern wurden die Jungen des angeschlossenen Jungeninternats ein geladen, sodass wir etwas Übung im Gesellschaftstanz bekamen.“
    „Ah ja, ich verstehe.“ In seinen Augen leuchtete es belustigt auf, und das Lächeln, das er ihr schenkte, war so sexy und verführerisch, dass all ihre Sinne verrückt spielten.
    „Wie hast du die Trauung gefunden?“, fragte sie, um sich abzulenken.
    „Ach, meiner Meinung nach ist die Trauungszeremonie nicht das Wichtigste. Wichtiger ist für mich die Tatsache, dass mein Bruder und Jessica sehr glücklich und zufrieden sind.“
    „Wird Kardahl seine Frau auch nächstes Jahr oder in fünf Jahren noch lieben?“
    Malik zog die dunklen Augenbrauen zusammen. „Du bist die skeptischste junge Frau, der ich jemals begegnet bin.“
    „Du kennst viele junge Frauen, nehme ich an.“ Sie konnte sich die Bemerkung nicht verbeißen.
    „Natürlich.“
    „War auch eine ganz besondere Frau darunter?“
    „Jedenfalls keine, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat.“
    „Skeptisch waren sie wohl alle nicht, oder?“
    „Vielleicht die eine oder andere. Doch keine war so kritisch und misstrauisch wie du.“ Wieder blitzte es in seinen Augen belustigt auf. „Mein Bruder und seine Frau lieben sich sehr, und ich bezweifle nicht, dass es eine Liebe für das ganze Leben ist.“
    „Ist das Wunschdenken? Oder kommt da deine romantische Ader zum Vorschein?“
    „Weder noch. Ich kenne meinen Bruder gut genug. Er war noch nie glücklicher. Er hat seiner Frau lebenslange Treue versprochen, und ich bin sicher, er meint es ernst.“ Er sah Beth in die Augen, während sie sich im Rhythmus der Musik wiegten. „Was mich persönlich betrifft, kann ich sagen, dass der Tanz mit dir der Höhepunkt des Festes ist.“
    „So?“ Ihr Herz hämmerte vor Aufregung. „Tanzt du so gern?“
    „Nein, eigentlich nicht.“
    „Dann verstehe ich deine Bemerkung nicht.“
    „Deine Naivität überrascht mich immer wieder“, erklärte er lächelnd. „Ich finde sie ganz bezaubernd.“
    Sollte das ein Kompliment oder eine Beleidigung sein? Beth konnte sich nicht entscheiden. „Hattest du nicht gerade erst behauptet, ich sei die skeptischste Frau, die du kennst?“
    „Ja. Du bist skeptisch und naiv. Ich empfinde es als Glücksfall, dass die Frau, die ich heiraten werde, so viele verschiedene Seiten hat und ich immer wieder neue an ihr entdecke.“
    Beth blinzelte und senkte den Blick. „Also, es geht dir eigentlich nicht um das Tanzen, sondern du genießt eher die Feier, weil sie dich vom Alltag und von den Staatsgeschäften ablenkt. Sehe ich das richtig?“
    „Ja, zumindest in gewisser Weise. Du bist die willkommenste und charmanteste Ablenkung, die ich mir vorstellen kann.“
    Ich weiß, was er meint, ich empfinde auch ihn als eine Art Ablenkung, überlegte sie. In seiner Nähe geriet sie aus dem seelischen Gleichgewicht, denn sein scharfer Verstand, seine charismatische Ausstrahlung und sein Sinn für Humor verwirrten sie und machten sie ganz nervös. In solchen Augenblicken vergaß sie, dass sie nur eine Rolle spielte und ihrer Schwester die arrangierte Ehe mit diesem Mann ersparen wollte. Ihr war jedoch klar, was für ein großer Fehler es war, dass sie ihn gernhatte und sich von ihm beeindrucken ließ.
    Das Problem war, er hielt sie für seine Verlobte. Und deshalb gab er sich natürlich Mühe, sich von seiner besten Seite zu zeigen, um sie für sich zu gewinnen. Leider hatte er damit Erfolg. Sie musste sich jedoch zusammennehmen, es war Zeit, sich an ihre eigentliche Mission zu erinnern.
    „Entschuldige mich, ich brauche frische Luft“, erklärte sie unvermittelt und löste sich von ihm. „Du musst auch mit anderen Frauen tanzen.“ Ohne seine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und schlüpfte zwischen den tanzenden Paaren hindurch. Dann eilte sie auf die Terrasse. Während sie sich im Palast wie in einer anderen Welt gefühlt hatte, herrschte hier eine geradezu magische Atmosphäre. So etwas bringt nur Mutter Natur zustande, dachte Beth und atmete tief durch.
    Die warme Luft duftete nach Jasmin und anderen exotischen

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