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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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kennengelernt und bin davon überzeugt, dass sie keine Betrügerin ist“, erklärte er.
    „Wie kannst du davon überzeugt sein? Sie hat sich als die Frau ausgegeben, die dir versprochen ist. Woher willst du wissen, dass sie andere Menschen nicht gewohnheitsmäßig belügt und betrügt?“
    „Vater, mir ist bewusst, dass der Botschafter einer deiner besten Freunde ist. Doch nachdem mir seine Tochter die Augen geöffnet hatte, habe ich ihn gestern Abend aufmerksam beobachtet.“
    „Na und?“
    „Er benutzt Adina nur, um sich noch mehr Einfluss zu verschaffen. Beth hat ernsthaft befürchtet, dass ihr Vater ihre geliebte Schwester aus rein egoistischen Gründen mit mir verheiraten will. Deshalb hat sie das getan, was sie für das Richtige hielt.“
    „Wie kann es richtig sein, dich derart zu belügen?“
    „Glaub mir, ich bin mir absolut sicher, dass sie, von die sem einen Fehler abgesehen, ein ehrlicher, aufrichtiger Mensch ist.“ Malik stand auf und blickte auf seinen Vater hinab. „Ich kann dir nicht erklären, was dazu geführt hat, dass ich ihr vertraue, aber sie hatte wirklich die besten Absichten. Ihr Verhalten will ich nicht entschuldigen, doch ich kann sie deswegen nicht verurteilen.“
    „Deine Einstellung ist mir unbegreiflich.“
    Malik stützte sich mit beiden Händen auf den Schreibtisch und sah seinen Vater an. „Vater, ich habe großen Respekt vor dir und habe viel Gutes von dir gelernt. Aber hör mir bitte gut zu. Ich dulde keine Kritik an Beth. Du musst dich auf mein Urteil verlassen.“
    „Du liebst diese Frau“, stellte der König fest.
    „Ja.“ Malik richtete sich auf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich war einmal der Meinung, ich würde meine Aufgaben vernachlässigen, wenn ich durch die Liebe zu einer Frau abgelenkt wäre.“
    „Und was glaubst du jetzt?“ Sein Vater kniff die Augen zusammen.
    „Jetzt bin ich vom Gegenteil überzeugt. Von dir habe ich seit meiner Kindheit gehört, der König dürfe sich durch nichts und niemanden ablenken lassen, und ich habe versucht, danach zu leben. Ohne Beth’ Liebe, ohne ihren Humor und ihren Rat kann ich, wie ich glaube, kein guter Herrscher sein. Ohne sie kann ich nicht so regieren, wie es die Menschen unseres Landes erwarten und verdient haben.“
    Lange und ohne eine Gefühlsregung dachte sein Vater darüber nach. Schließlich antwortete er: „Liebe ist keine Ablenkung, sondern ein Geschenk. Wenn du aus meinen Bemerkungen geschlossen hast, du könntest kein guter Herrscher sein, wenn du dir erlaubst, eine Frau zu lieben, tut es mir leid. Das habe ich nicht gewollt. Verzeih mir.“
    „Du kannst nichts dafür. Irgendwie habe ich es auch meiner eigenen Dummheit zu verdanken, dass ich der Meinung war, ich müsse mich vor der Liebe hüten.“
    „Du redest von dieser Journalistin, stimmt’s?“ Der König seufzte. „Man soll nicht allen Menschen misstrauen, so kann man nicht leben, mein Sohn. Du hast einen gesunden Menschenverstand und kannst dich auf dein Urteilsvermögen verlassen. Vertrau dir selbst genauso, wie ich dir vertraue. Hör auf die Stimme deines Herzens, dann triffst du die richtigen Entscheidungen.“
    „Deshalb bin ich hier. Ich kann die Frau, die du für mich ausgesucht hast, nicht heiraten.“
    „Ich verstehe.“ Sein Vater legte die Hände auf die Lehnen des Schreibtischsessels. „Was beabsichtigst du zu tun?“
    „Kardahl hat die Tradition fortgesetzt und das große Glück, mit der Frau, die du für ihn ausgesucht hattest, glücklich zu sein. Die beiden lieben sich sehr. Die beste Lösung ist meiner Meinung nach, dass ich meinem Bruder den Vortritt lasse und zu seinen Gunsten auf den Thron verzichte.“
    „Das willst du Beth zuliebe tun? Bedeutet sie dir so viel?“, fragte sein Vater.
    „Sie bedeutet mir alles“, erwiderte Malik. Es war wirklich wahr, um Beth sein Leben lang an seiner Seite zu haben, würde er alles tun.
    „Ah ja.“
    „Bitte verzeih mir, dass ich dich enttäusche, Vater. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Du hast allen Grund, wütend auf mich zu sein.“
    „Liebt Beth dich auch?“
    „Das weiß ich nicht“, gab Malik zu. Falls sie mich einmal geliebt hat, tut sie es jetzt bestimmt nicht mehr, fügte er insgeheim hinzu. Plötzlich verkrampfte sich ihm der Magen. Es war kein angenehmes Gefühl, aber eins, mit dem er fortan leben musste.
    „Trotzdem bist du bereit, ihr zuliebe auf den Thron zu verzichten?“
    „Nicht ihr zuliebe. Ich würde lieber lebenslang allein bleiben,

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