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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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dieselben Outfits getragen hatten, um ihren Vater zum Narren zu halten. Ihm hatten sie jedenfalls nichts vormachen können.
    „Meiner Meinung nach sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich, ich könnte sie nicht auseinanderhalten“, stellte der König fest.
    Ich schon, dachte Malik. Er hatte beinah sofort gespürt, dass Adina nicht Beth war. Und als er sie geküsst hatte, war er völlig sicher gewesen, nicht die Frau vor sich zu haben, die er kennengelernt hatte – und die er liebte. Wie kann ich für eine Frau, die mich absichtlich zum Narren gehalten hat, so viel empfinden und sie so sehr vermissen?, fragte er sich verächtlich.
    „Das meine ich auch“, erklärte Maliks Mutter. „Wie können Sie Ihre Töchter überhaupt auseinanderhalten?“
    „Durch ihr Verhalten und ihre Ausstrahlung“, antwortete der Botschafter und blickte wieder Beth an. „Sie wird mich nicht enttäuschen. Sie hat eine der besten Internatsschulen besucht, und sie ist mit allen Fragen des Protokolls vertraut. Außerdem spricht sie die Landessprache und Englisch sowie drei andere Sprachen fließend. Und sie kann jeden Empfang, jede Feier innerhalb kürzester Zeit organisieren und auf die Beine stellen.“
    Beth richtete sich kerzengerade auf und warf ihrem Vater einen vorwurfsvollen Blick zu. Malik war klar, dass sie sich eine sarkastische Bemerkung über die arrogante Feststellung ihres Vaters nur mühsam verbeißen konnte. Vermutlich schwieg sie nur ihrer Schwester zuliebe und nicht, um ihren Vater zu schonen.
    Malik hoffte jedoch, sie würde den Kampf gegen sich selbst verlieren und etwas sagen. Dass der Botschafter so ein aufgeblasener Kerl war, war ihm zuvor nie aufgefallen. Vielleicht war die Persönlichkeit dieses Mannes in seinem Beruf von Vorteil, wenn er mit anderen arroganten Vertretern aus aller Herren Länder Verhandlungen führen musste. Als Vater war er dagegen ein Versager.
    Adina legte ihm die Hand auf den Arm. „Vater, ich bin dir sehr dankbar für die Ausbildung. Es wird mir eine große Hilfe sein und mir die Aufgaben, die auf mich zukommen werden, erleichtern. Ich freue mich darauf, von Ihnen, Königliche Hoheit, in alles eingeführt zu werden, was ich noch nicht weiß“, fügte sie an die Königin gewandt hinzu.
    „Ihre Tochter ist sehr diplomatisch. Tritt sie etwa in Ihre Fußstapfen, Rafi?“, fragte die Königin lächelnd. „Können Sie uns auch etwas über Ihre andere Tochter erzählen?“
    Beth sah Maliks Eltern freundlich an. „Ich bin Lehrerin …“, begann sie.
    „Sie steht nicht in Diensten unseres Landes“, unterbrach ihr Vater sie. „Deshalb lohnt es sich nicht, darüber zu reden.“
    Das verblüffte Malik dann doch sehr. Ihr Vater behandelte Beth wie ein lästiges Insekt, obwohl sie einen angesehenen Beruf ausübte und dafür Respekt verdiente. Bis zu dem Moment hatte er ihr nicht geglaubt, was sie ihm über den Machtmissbrauch ihres Vaters und die starke Bindung zu ihrer Schwester erzählt hatte. Jetzt hatte er den Beweis, dass sie ihm nichts Falsches erzählt hatte. Nur seinen Eltern zuliebe griff er nicht ein. Er nahm sich jedoch vor, mit ihnen über die Sache zu reden, sobald er mit ihnen allein war.
    Er sah, dass das Lächeln in Beth’ Gesicht erlosch und sich darin Resignation spiegelte. Sie war offenbar zutiefst verletzt. Am liebsten hätte er ihren Vater, diesen wichtigtuerischen Dummkopf, geschüttelt, bis er zugab, dass Alina Bethia Farrah eine schöne, intelligente, mutige und humorvolle Frau war und dass jeder Mann sich glücklich schätzen würde, so eine wunderbare Frau zu bekommen.
    „Aber Adina“, fuhr der Botschafter fort, „kann sich mit vielen ausländischen Würdenträgern in deren eigener Sprache unterhalten.“
    Adina fühlte sich sichtlich unbehaglich und sah Beth an. „Meine Schwester besitzt das ungewöhnliche Talent, zu den Teenagern, die sie unterrichtet, Zugang zu finden, sodass man behaupten kann, sie spricht mit den jungen Leuten in deren eigener Sprache.“
    Das tat ihr Vater mit einem Schulterzucken ab. „Adinas Schwester wollte nicht auf mich hören, sondern hat darauf bestanden, sich eine eigene Karriere aufzubauen, statt geduldig auf einen Heiratsantrag zu warten und einem Mann ein behagliches Zuhause einzurichten. Sie ist ganz anders als ihre Schwester.“
    „Ihre speziellen Talente sind zu wertvoll, sie darf sie nicht verkümmern lassen“, widersprach Adina ihm. „Es fällt ihr leicht, ihre Schüler zu begeistern und zum Zuhören und Lernen zu

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