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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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veröffentlicht wurde, habe ich Berry ein Exemplar geschickt. Wir sind schon seit Jahreneng befreundet, und ich wusste, was er suchte. Was wir alle suchten.«
    Peter gefielen diese Eröffnungen überhaupt nicht, denn Tammy war ihm in den letzten Tagen immer sympathischer geworden. Doch nun, da sie gestand, Maureen nur benutzt zu haben, wurde er wütend.
    »Du hast sie die ganze Zeit über belogen!«
    Nun ließ Tammy die Tränen fließen. »Er hat recht. Und es tut mir leid. Mehr, als ich euch sagen kann.«
    Roland legte beschützend einen Arm um Tammy, aber es war Sinclair, der Worte zu ihrer Verteidigung fand.
    »Verurteilen Sie sie nicht. Ihre Handlungsweise mag Ihnen nicht gefallen, aber Tammy hatte ihre Gründe. Und Sie haben keine Ahnung, was sie darüber hinaus riskiert hat. Sie ist opferbereit und eine wahre Kämpferin des Rechten Weges.«
    Maureen versuchte, alles zusammenzubringen: die Lügen, die absichtliche Täuschung, die Erfüllung nach Jahren der seltsamen Prophezeiungen und Träume. In ihrem derzeitigen Zustand war es einfach zu viel. Es musste ihr am Gesicht abzulesen sein, denn Peter sprang in die Bresche.
    »Das reicht für den Augenblick. Wenn es dir wieder besser geht, können sie dir ja den Rest erzählen.«
    Maureen zögerte noch. Da war immer noch die entscheidende Frage, die einer Antwort harrte. »Wann öffnen wir die Truhe?«
    Sie war ehrlich überrascht, dass die anderen es nicht bereits getan hatten. Diese Menschen hatten einen Großteil ihres Lebens der Suche nach diesem Schatz gewidmet. Zahlreiche Vorfahren Sinclairs hatten dafür ein Vermögen ausgegeben. Obgleich sie, Maureen, als die Verheißene angesehen wurde, fand sie nicht, dass ihr das Vorzugsrecht gebührte, als Erste den Inhalt der Truhe sehen zu dürfen. Doch Sinclair hatte befohlen, dass sie nicht angerührt werden durfte, bevor Maureen wiederhergestellt war. Und Roland hatte sich bereit erklärt, während derNacht auf den kostbaren Schatz aufzupassen, indem er zwischen Zimmertür und Truhe nächtigte.
    »Sobald Sie so weit sind, dass Sie die Treppe hinunterkommen«, antwortete Sinclair.
    Roland trat unruhig von einem Bein aufs andere, ein seltsames Schauspiel bei einem derart großen Mann. Tammy bemerkte es und fragte teilnahmsvoll: »Was ist, Roland?«
    Der okzitanische Hüne trat näher. »Die Truhe. Sie ist eine Reliquie, Mademoiselle. Ich denke … ich glaube, wenn Sie sie berühren, könnten dann nicht Ihre Wunden geheilt werden?«
    Maureen war von der Tiefe seines Glaubens beeindruckt. Sie streckte ihm die Hand entgegen. »Sie könnten recht haben. Wollen mal sehen, ob ich aufstehen kann.«
    Peter sah besorgt aus. »Bist du sicher, dass du kräftig genug bist, es jetzt schon zu versuchen? Diese Korridore sind endlos, und außerdem gibt’s da noch einige Treppen zu überwinden.«
    Roland lächelte erst Peter an, dann Maureen. »Mademoiselle, Sie müssen nicht laufen.«
    Und als Maureen signalisierte, dass sie bereit war, hob Roland sie mühelos aus dem Bett und trug sie sanft durch das Schloss.

    Father Peter Healy folgte stumm dem Hünen, der die schlaffe Gestalt seiner kranken Cousine durch das Château trug. Nie zuvor in seinem Leben war er sich so hilflos vorgekommen, nie zuvor war ihm die Beherrschung der Lage dermaßen entglitten. Ihn überkam eine Ahnung, dass Maureen nun an einem Ort war, wo er sie nicht mehr erreichen konnte. Die Entdeckung der Truhe war durch eine Art göttlicher Intervention vollzogen worden; er sah es Maureen an und wusste, dass es den anderen ebenso erging. Im Haus herrschte eine Atmosphäre von Ahnung und Voraussicht. Etwas Gewaltiges geschah, und bei jedem von ihnen würde es seine Spuren hinterlassen.
    Hinzu kam Maureens Gesundheitszustand. Der Arzt hatte mit Entsetzen auf die Wunde an ihrem Hinterkopf reagiert; seiner Meinung nach grenzte es an ein Wunder, dass sie diese Verletzung überlebt hatte. Peter überlegte, ob die Wortwahl der Sache vielleicht näher kam, als der Mann ahnte. Vielleicht sollte Roland am Ende recht behalten. Peter hatte darauf gedrungen, dass sie Maureen ins Krankenhaus brachten, Roland jedoch – und nicht Sinclair – hatte sich mit aller Entschiedenheit dagegen verwahrt. Er beharrte darauf, dass Maureen nicht zu weit von der Truhe entfernt werden sollte. Ihr Kontakt mit der Reliquie mochte bereits eine Art göttlicher Heilung bewirkt haben, denn dass sie überhaupt überlebt hatte, war wirklich ein Wunder.
    Als sie vor der Tür von Sinclairs Arbeitszimmer

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