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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Mordabsichten. Maureen richtete daher die nächste Frage an ihn.
    »Wer ist es?«
    Der Riese spie verächtlich auf den Boden. »De la Motte.« Er sprach den Namen mit dem Akzent seiner okzitanischen Vorfahren aus. Sinclair nahm den Faden wieder auf.
    »Jean-Claude«, sagte er. »Aber Sie müssen nun nicht glauben, dass einer Ihrer eigenen Verwandten Sie verraten hat. Er trägt gar kein Paschal-Blut in sich. Das, wie auch alles andere an ihm, war eine Lüge. Verdammt soll er sein, ich habe ihm absolut vertraut, sonst hätte ich ihn doch nie in Ihre Nähe gelassen! Als er Sie gestern zu dem Ausflug abgeholt hat, hat er auch gleichzeitig einen Spion auf meinem Grundstück abgesetzt.«
    Das Bild trat ihr unwillkürlich vor die Augen: eine Bewegungim Gebüsch, als sie und Jean-Claude mit dem Wagen zu ihrem gemeinsamen Ausflug aufgebrochen waren. Aber es ergab alles keinen Sinn. Maureen dachte an den charmanten Franzosen, an sein zuvorkommendes, freundliches Verhalten. War es denn möglich, dass dieser Mann die ganze Zeit nur ihr Verderben im Sinn gehabt hatte? Es war kaum zu glauben. Und noch etwas ergab keinen Sinn. Sie versuchte, es in eine vollständige Frage zu kleiden. »Woher konnten sie es wissen? Den Zeitpunkt, den …«
    Roland, Sinclair und Tammy wechselten schuldbewusste Blicke. Dann hob Tammy in der parodistischen Geste eines Freiwilligen die Hand. »Ich sag es.«
    Sie kniete neben Maureens Bett und schaute zu Peter hoch, zum Zeichen, dass die Erläuterung ebenso an ihn gerichtet war.
    »Es ist Teil der Prophezeiung. Erinnert ihr euch an die seltsame Sonnenuhr in Rennes-le-Château? Sie deutet auf eine astrologische Konstellation, von der in der Prophezeiung die Rede ist und die ungefähr alle zweiundzwanzig Jahre eintritt, für die Dauer von etwa zweieinhalb Tagen.«
    Sinclair fuhr fort. »Jedes Mal, wenn dieses Phänomen auftaucht, halten die Einheimischen die Landschaft unter Beobachtung, ob sich irgendwo ungewöhnliche Aktivitäten zeigen. Das ist der Zweck von Saunières Turm und meinem, wo ich letzte Nacht gewesen bin. Und da muss ich Sie knapp verpasst haben. Ich habe erst von meinem Turm Ausschau gehalten und bin dann nach RLC gefahren, um von dort aus weiter zu beobachten. Wie es in meiner Familie Tradition ist.
    Vom Tour Magdala habe ich am Horizont in der Nähe von Arques einen erleuchteten Punkt ausmachen können. Mir war sofort klar, dass ich so schnell wie möglich auf mein eigenes Land zurückkehren musste. Ich habe Roland auf dem Handy angerufen, aber er war bereits auf der Suche nach Ihnen. Sehen Sie, das Land rund um das Grabmal wird durch modernsteSicherheitstechnik überwacht, und die Bewegungsmelder lösen in Rolands Zimmer einen Alarm aus. Natürlich war auch er wegen der Konstellation in höchster Alarmbereitschaft – und Tammy hatte einen Wink bekommen, dass unsere Gegner näher sein könnten als angenommen. Als einer der Detektoren in der Nähe des Grabmals Alarm auslöste, ist Roland sofort losgegangen. Sekunden nach dem Angriff war er in der Höhle. Ich kam unmittelbar danach, mit dem Wagen. Ich möchte mal annehmen, dass es Ihrem Attentäter nicht so gut geht wie Ihnen. Und wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wird, darf er seine Wunden für eine gewisse Zeit im Gefängnis lecken.«
    Nun erinnerte sich Maureen. Der Turm war nicht abgesperrt gewesen, die Tür hatte offen gestanden – weil Sinclair kurz vorher da gewesen war.
    »Jean-Claude kannte das Zeitfenster ebenso gut wie wir, da er bis gestern zum inneren Zirkel der Eingeweihten gehörte«, fuhr Sinclair fort. »Als wir zwei Jahre vor der Konstellation auf Sie und Ihre Arbeit aufmerksam wurden, waren wir fast sicher, dass die Zeit nun gekommen sei – das heißt, falls wir es schaffen würden, Sie während der Konstellation hierzuhaben.«
    Peter stellte die Frage, die auch Maureen im Kopf herumspukte. Vorwurfsvoll blickte er Tammy an.
    »Moment mal. Wie lange weißt du das schon?«
    Nun war die Reihe an Tammy, zerknirscht auszusehen. Ihre Augen waren rot vor Anspannung, Schlafmangel und unterdrückten Tränen.
    »Maureen«, begann sie stockend, »es tut mir ja so leid. Ich war alles andere als ehrlich zu dir. Als ich dich vor zwei Jahren in L.A. kennen gelernt habe, ist es mir sofort klar geworden, als ich deinen Ring sah … Ich habe mir die Geschichten angehört, die du in aller Unschuld erzählt hast … Tja, dann habe ich erst mal abgewartet, habe mich in deinem Bekanntenkreis etabliert und dich beobachtet. Als dein Buch

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