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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Zeit für Beziehungen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass dies eine romantische Verabredung sein sollte.«
    »Jammerschade. Es gibt keinen romantischeren Ort auf diesem Planeten.«
    »Deshalb hast du in den letzten Monaten also so viel Zeit in Frankreich verbracht.«
    Tammy lachte. »Nein, nein. Frankreich ist nur der Fokus aller westlichen Esoterik und Schmelztiegel der Häresie. Ich könnte hundert Bücher über das Thema schreiben oder genauso viele Filme drehen, und selbst dann hätte ich nur an der Oberfläche gekratzt.«
    Maureen fiel es schwer, sich zu konzentrieren. »Was, glaubst du, will Sinclair von mir?«
    »Wer weiß? Er steht in dem Ruf, exzentrisch und unverschämt zu sein. Er hat schlicht zu viel Zeit und zu viel Geld. Ich nehme an, irgendetwas in deinem Buch hat seine Aufmerksamkeit erregt, und nun will er dich seiner Sammlung hinzufügen. Aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. Deine Arbeit ist nicht wirklich sein Ding.«
    »Und das heißt?« Maureen fühlte sich ein wenig in die Defensive gedrängt. »Warum ist das nicht ›sein Ding‹?«
    »Viel zu akademisch. Komm schon, Maureen. Als du das Kapitel über Maria Magdalena geschrieben hast, warst du so vorsichtig, so verdammt politisch korrekt. Maria Magdalena hatte vielleicht eine Beziehung mit Jesus, aber es gibt keinen Beweis, bla-bla-bla. Du wolltest einfach mit aller Gewalt aufder sicheren Seite sein. Glaub mir, bei dem, woran Sinclair glaubt, bist du nie auf der sicheren Seite. Deshalb mag ich ihn ja.«
    Ein wenig schärfer als beabsichtigt erwiderte Maureen: »Dein Geschäft ist es, die Geschichte nach deinen persönlichen Glaubensvorstellungen umzuschreiben. Damit habe ich nichts zu tun.«
    Tammy hatte heute einen Nerv getroffen, doch auf ihre übliche Art weigerte sie sich, nun nachzugeben; stattdessen setzte sie Maureen weiter zu.
    »Und was sind deine Glaubensvorstellungen? Für mich klingt das, als wüsstest du das noch nicht einmal. Schau mal … Du bist eine gute Freundin, und ich will nicht despektierlich sein, also reg dich nicht auf; aber du weißt genauso gut wie ich, dass es sogar eine ganze Menge Beweise dafür gibt, dass Maria Magdalena eine Beziehung mit Jesus gehabt hat und dass sie Kinder hatten. Warum hast du so viel Angst vor dieser Möglichkeit? Du bist doch noch nicht einmal religiös. Das sollte eigentlich keine Bedrohung für dich darstellen.«
    »Natürlich stellt das keine ›Bedrohung‹ für mich dar, ich wollte diesen Weg nur nicht gehen. Deine Maßstäbe für ›Beweise‹ und meine sind eindeutig nicht die gleichen. Ich habe den größten Teil meines Erwachsenenlebens mit den Nachforschungen für dieses Buch verbracht, und das wollte ich nicht alles wegen irgendeiner halbgaren Theorie über den Haufen werfen, auf die ich mich lieber nicht einlassen will.«
    Tammy schoss zurück: »Bei dieser halbgaren Theorie geht es um die göttliche Vereinigung. Die Idee, dass zwei Menschen, die einander in einer heiligen Beziehung ehren, der größte Ausdruck des Göttlichen ist, den es auf Erden gibt. Vielleicht solltest du dich darauf einlassen.«
    Maureen schnitt ihr das Wort ab, indem sie plötzlich das Thema wechselte. »Du wolltest mir erzählen, was du über diese blauen Äpfel weißt.«
    »Nun, wenn es dir nichts ausmacht, meinen halbgaren Theorien zu lauschen …«, begann Tammy.
    »Tut mir leid.« Maureen schaute ehrlich zerknirscht drein, was Tammy augenblicklich lachen ließ.
    »Vergiss es. Man hat meiner Arbeit und auch mir selbst schon schlimmere Namen gegeben. Okay, Folgendes weiß ich über die blauen Äpfel: Sie sind das Symbol der Blutlinie – ja, jener Blutlinie, von der du und deine akademischen Freunde so tun, als würde sie nicht existieren. Die Blutlinie von Jesus Christus, Maria Magdalena und ihren Nachfahren. Verschiedene Geheimgesellschaften haben unterschiedliche Symbole für die Blutlinie benutzt.«
    »Und warum blaue Äpfel?«
    »Darüber ist schon viel debattiert worden, aber im Allgemeinen glaubt man, sie seien von Weintrauben abgeleitet. Die Wein produzierenden Regionen im Süden Frankreichs sind für ihre ungewöhnlich großen Trauben berühmt. Die Kinder Jesu gleichen den Früchten des Weinbergs, was wiederum Trauben sind und die wiederum blaue Äpfel.«
    Maureen nickte. »Ah, ja. Somit gehört Sinclair also einer dieser Geheimgesellschaften an, korrekt?«
    »Sinclair ist seine eigene Geheimgesellschaft.« Tammy lachte. »Er ist der Pate dort unten. Nichts geschieht dort ohne

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