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Das Magdalena-Vermächtnis: Roman

Das Magdalena-Vermächtnis: Roman

Titel: Das Magdalena-Vermächtnis: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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hatte, in Englisch und Italienisch.
    Inzwischen lief die Kampagne in den USA großartig. Die italienische Bruderschaft hatte ihre Schwesterorganisationen in den Staaten mobilisiert, Maureen Paschal in jedem verfügbaren Internet-Forum anzugreifen. Manche Angreifer waren angeheuert worden, andere waren gläubige Anhänger, die taten, was in ihrerMacht stand, um diese furchtbare Blasphemie vom Antlitz der Erde zu fegen. Rasch und effektiv hatten sich die in Rom geschmiedeten Gerüchte gegen Maureen ausgebreitet und sogar zu Todesdrohungen geführt. Diese Todesdrohungen waren das Sahnehäubchen auf der Torte, das letzte, süße Detail, das noch gefehlt hatte. Nachdem die Story von Maureens Bedrohung in allen Medien war, speisten die Web-Experten der Bruderschaft das Gerücht ein, Maureens Herausgeber habe diese Bedrohung nur erfunden, um mehr Publicity und Sympathie für sein Zugpferd einzuheimsen. Ein wunderbarer Teufelskreis war so entstanden, der zusehends Maureen Paschals Ruf zerstörte. Und das war erst der Anfang.
    Nach Felicitys letzter Begegnung mit der Gotteslästerin und ihren Handlangern war sie entschlossener denn je, ihren Feldzug gegen die Ketzerei zu verstärken. Leider war es schwierig, in die Antica Torre hineinzugelangen, wo die Ketzer Quartier bezogen hatten, und Felicity werkelte immer noch an der zweiten Hälfte ihres Plans, die Blasphemie dauerhaft auszumerzen, indem sie die Frevlerin selbst vernichtete. Aber das würde schon noch gelingen.
    Die Zeit kehrt wieder?
    Darauf kannst du wetten!
     
    RRRRRRRRRRRRR
     
    Vatikan, Bruderschaft der Heiligen Erscheinungen
    Gegenwart
     
    Padre Girolamo de Pazzi traf seine letzten Vorbereitungen für die Reise nach Florenz. Er war immer noch furchtbar müde und wünschte sich nichts sehnlicher, als den Rest seiner Tage in der sonnigen Heiligkeit Roms zu verbringen. Aber in der Toskana warteten zu viele dringende Probleme, und er konnte nicht länger untätig herumsitzen, wo er so viel wusste.
    Um Felicity würde er sich natürlich kümmern müssen, aber das war nicht das Vordringliche. De Pazzi wusste genau, dass man handeln musste, um das Buondelmonti-Problem aus der Welt zu schaffen, und er musste in Florenz sein, um die Auswirkungen auf seine Organisation abzumildern. Die Bruderschaft der Heiligen Erscheinungen existierte seit fast fünfhundert Jahren, und ihre offizielle Aufgabe bestand darin, Erscheinungen der Muttergottes zu studieren und zu sammeln. Darunter jedoch verbarg sich ein weiterer, geheimer Zweck. Die Bruderschaft war im Laufe der Zeit eine abtrünnige Sekte des Vatikans geworden; sie entschied selbst, auf welche Weise sie die Kirche beschützen wollte. Und sobald eine Gefahr auftauchte, wurde diese systematisch eliminiert.
    Vor seinem Schlaganfall war Girolamo de Pazzi einer der erfolgreichsten und skrupellosesten Anführer der Bruderschaft gewesen. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte es ihn keine Überwindung gekostet, das Todesurteil gegen einen Feind der Kirche zu unterzeichnen. Denn der Schutz des Glaubens war notwendig – eine heilige Mission, die er niemals aufgeben würde. Zwar glaubte de Pazzi immer noch leidenschaftlich an seine Kirche, aber die Ereignisse der letzten drei Jahre hatten ihn verändert. Er war nicht mehr bereit, einem Menschen mit einem Federstrich das Leben zu nehmen. Deshalb war das Zerwürfnis zwischen ihm und Felicity entstanden oder vielmehr zwischen Girolamo und der gesamten Bruderschaft. Im Grunde war er im Ruhestand, seit seine Mitbrüder zu der Ansicht gelangt waren, er sei in der Auseinandersetzung um das Buch der Liebe Maureen Paschal gegenüber zu nachgiebig gewesen.
    De Pazzi war immer noch ein geachteter Ältester der Bruderschaft, der Anspruch auf Respekt besaß, doch von den wichtigen Entscheidungen der Gemeinschaft war er ausgeschlossen worden. Dennoch hatten ihn die neuen Führer in Rom um eine dringende Stellungnahme zum Fall Vittoria Buondelmonti gebeten. Padre Girolamo war Experte für die Familien der Blutlinie, für den Orden und dessen Geheimnisse. Stellte Vittoria Buondelmontiseiner Meinung nach eine Gefahr für die etablierte Kirche dar? Was versprach sie sich von all dem öffentlichen Wirbel um ihr Kind? Warum war es so wichtig, wer der Vater des Kindes war? Zwar konnte der Geheimdienst der Bruderschaft bestätigen, dass Signorina Buondelmonti der Organisation gefährlich werden konnte, aber man wusste nicht, worin die Feinheiten der Intrige bestanden.
    Der Bericht, den Girolamo de Pazzi den

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