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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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erzählte Alice dem König, daß sie durch seinen Sohn John of Gaunt von ihm abstammte.
    »Wahrhaftig«, sagte er. »Waren Sie eine Prinzessin oder eine Königin?«
    »Ich war nicht einmal von Adel«, erwiderte Alice. »Ich gehörte allerdings zu den besseren Kreisen. Mein Vater war mit dem Baron Ravensworth verwandt. Ich wurde geboren im Jahre unseres Herrn 1852, als Viktoria, die ebenfalls von Ihnen abstammte, Königin war.«
    Der König runzelte die Stirn.
    »Sie sind der erste meiner Nachkommen, auf den ich stoße. Und sehr hübsch dazu.«
    »Vielen Dank, Sire.«
    Nun kochte Burton noch mehr. Faßte dieser Bock etwa einen Inzest ins Auge, auch wenn ihre Blutsverwandtschaft nur gering war?
    John hatte offenbar darüber nachgedacht, sie alle in die Mannschaft aufzunehmen; nun hatte seine weit entfernte Verwandtschaft mit Alice ihn zu einer Entscheidung gebracht. Nachdem sie auf einen Drink in den Großen Salon hinuntergegangen waren, sagte er ihnen, daß sie, wenn sie wollten, mit ihm flußaufwärts reisen könnten. Als nächstes machte er sie in allen Einzelheiten mit den allgemeinen Pflichten der Mannschaft bekannt, erklärte ihnen, was er unter Disziplin verstand, und verlangte dann, daß sie ihm einen Treueeid schwuren.
    Bis jetzt hatte John noch nicht angedeutet, daß er von Loghu verlangte, sie müsse mit ihm schlafen, aber daran konnte kein Zweifel bestehen. Burton fragte, ob er für eine Minute mit den anderen unter vier Augen sprechen könne. Nachdem John ihm großzügig diese Erlaubnis erteilt hatte, zogen sie sich in eine Ecke zu einem Gespräch zurück.
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte Loghu. »Vielleicht gefällt es mir sogar. Ich bin noch nie von einem König gevögelt worden. Außerdem habe ich im Moment sowieso keinen Mann, und ich habe auch keinen mehr gehabt, seit dieser Hundesohn Frigate sich aus dem Staub gemacht hat. Häßlich ist John schließlich nicht, auch wenn er kleiner ist als ich.«
    Auf der Erde wäre Alice entsetzt gewesen. Aber sie hatte zuviel erlebt, um sich nicht geändert zu haben; der größte Teil ihrer Viktorianischen Prüderie hatte sich längst in nichts aufgelöst.
    »Solange sie es freiwillig macht«, sagte sie, »brauchen wir uns keine Vorwürfe zu machen.«
    »Ich würde es auch dann tun«, sagte Loghu. »Wir haben zuviel am Hals, als daß wir uns zimperlich gebärden könnten.«
    »Es gefällt mir nicht«, grollte Burton. Er war zwar erleichtert, wollte es aber nicht zeigen. »Aber wenn uns dieses Schiff vor der Nase wegfährt, haben wir vielleicht keine Chance mehr, das andere zu erwischen. Ich glaube, es ist für uns ebenso schwer, auf die Mark Twain zu gelangen, wie für einen Politiker, in den Himmel zu kommen. Wenn er dich allerdings mißhandeln sollte…«
    »Oh, ich passe schon allein auf mich auf«, sagte Loghu. »Ich glaube nicht, daß ich Schwierigkeiten dabei hätte, diesen Zwerg durch die Kabine zu wirbeln. Und im Notfall kann ich ihm ja immer noch seine Nüsse knacken.«
    Alice hatte sich offenbar doch nicht so stark verändert. Sie wurde nämlich rot.
    »Vielleicht macht er dich sogar zu seiner Geliebten Nummer eins«, sagte Kazz. »Ha! Dann wärst du Königin! Heil dir, Königin Loghu!«
    »Ich mache mir mehr Gedanken über seine gegenwärtige Geliebte als über ihn«, sagte Loghu. »Er wird bei mir ganz was anderes durchbohren wollen als meinen Rücken, aber diese Frau steckt mir vielleicht ein Messer zwischen die Rippen.«
    »Ich komme mir immer noch wie ein Zuhälter vor«, grollte Burton.
    »Aber warum denn? Ich gehöre doch nicht dir.«
    Sie begaben sich zu John zurück und teilten ihm mit, daß sie den Eid ablegen wollten.
    Um den Anlaß richtig zu würdigen, ließ John Getränke auffahren. Danach ließ er den Offizier vom Dienst, einen großen Yankee, der aus dem zwanzigsten Jahrhundert stammte und Augustus Strubewell hieß, die nötigen Vorbereitungen für die auf den Abend angesetzte Vereidigung treffen.
    Zwei Tage später lichtete die Rex den Anker und fuhr flußaufwärts weiter. Alice war dem Stab eines Schiffsarztes namens Dr. Doyle zugeteilt worden. Loghu erhielt eine Steuermannsausbildung, nach deren Beendigung sie offiziell als Steuermann zweiter Klasse zur besonderen Verwendung gelten würde. Sie brauchte bloß dann zum Dienst zu erscheinen, wenn einer der anderen Steuermänner zweiter Klasse ausfiel. Wenn John sie nicht allzu sehr in seiner Suite beschäftigt hielt – dies würde erst die Zeit erweisen –, hatte sie die besten

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