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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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merkwürdigen Begegnung stand plötzlich Fehenius vor Nordhalans Zelle.
    Der Regent lächelte triumphierend. »Das Oberhaupt der Zauberer in meiner Gewalt, welch eine Ehre.«
    Mühsam behielt Nordhalan die Fassung. »Wozu sperrt Ihr mich hier ein? Welchen Sinn macht das?«
    Lässig lehnte sich Fehenius gegen die kalten Steine. »Ich möchte gerne wissen, was aus Samukal geworden ist.«
    »Samukal?« Nun war Nordhalan verwirrt, besonders als Fehenius ganz unbedarft fortfuhr und erzählte, dass Samukal ebenfalls in der anderen Welt gewesen war. »Er hat die Nebelhexe erledigt, kam jedoch nicht mit Darian durch das Portal. Denkt Ihr, er wird in der anderen Welt bleiben?«
    Ein eisiger Schrecken durchfuhr Nordhalan – war Aramia wirklich tot? Er schluckte und bemühte sich, seine sich überschlagenden Gedanken zu ordnen. Dann antwortete er so ruhig wie möglich: »Wie kommt Ihr zu der Annahme, dass ich Euch etwas verrate?« Nur, wenn er Fehenius glauben machte, er hätte wertvolle Informationen, würde der ihn am Leben lassen.
    »Weil ich Euch sonst verrotten lasse«, zischte Fehenius böse.
    »Werdet Ihr das nicht sowieso?«, erwiderte der Zauberer.
    »Ja, mag sein.« Der Regent grinste kurz und wandte sich ab. »Lasst mich rufen, wenn Ihr gesprächsbereit seid«, rief er noch im Fortgehen.
    »Was ist mit Darian? Wie geht es ihm?« So sehr Fehenius ihn anwiderte, Nordhalan konnte sich diese Frage nicht verkneifen.
    Fehenius drehte sich noch einmal um, und im Licht der Fackeln erinnerte sein lachendes Gesicht an eine Dämonenfratze. »Der junge König entwickelt sich prächtig.«
    Eine Antwort, die Nordhalan einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    Darian genoss den Ritt durch das wilde, von Wald, Felsen und Mooren durchzogene Land. Hier gab es keine richtigen Straßen, meist nur schmale Waldwege, die wohl hauptsächlich von Wildtieren oder den wenigen Bauern benutzt wurden, die ab und zu mal Holz schlugen und dieses dann zu ihren Siedlungen transportierten. Je weiter sie nach Süden kamen, umso mehr Bergseen durchzogen das Land. Dörfer wurden seltener, und das Waldstück westlich des Weges wirkte alt und undurchdringlich. Torgal erklärte, dass hier die Grenze zum Elfenreich verlief, und so warf Darian immer wieder neugierige Blicke in die Schatten der vielen Bäume. Irgendwie fühlte er sich beobachtet, doch es war ihm nicht unangenehm. Die Bäume schienen sich sanft, kaum sichtbar im Wind zu wiegen und ihr eigenes Lied zu singen, um ihn zu einem Besuch einzuladen.
    »Überschreitet nicht die Grenze«, warnte Torgal eindringlich. Darian hatte bemerkt, dass Torgal und seine Männer während des Tages zunehmend unruhig geworden waren. Ihre Hände lagen jetzt stets am Schwertknauf. »Die Elfen mögen es nicht, wenn man ungebeten ihr Land betritt.«
    Zu gern hätte Darian einen Elfen gesehen, doch er traute sich nicht, das zu sagen. Wahrscheinlich hätten es die Männer merkwürdig gefunden, dass er keine Elfen kannte.
    »Morgen erreichen wir das Dorf, welches von Dunkelelfen überfallen wurde«, verkündete Torgal am Abend. Sie hatten einige Rebhühner geschossen und über dem Lagerfeuer gegrillt.
    Nachdenklich nickte Darian und fragte sich, was ihn in dem Dorf erwarten würde.
    Torgal teilte die Wachen ein und wickelte sich anschließend selbst zum Schlafen in seine Decke. Darian lag lange wach. Heimlich hatte er einen Schluck von dem Trank genommen, und nun starrte er mit offenen Augen in die leise im Wind wogenden Wipfel der Bäume.
    Er glaubte, ein leises Singen zu hören; sanft wie ein Windhauch wehte es zu ihm herüber. Langsam stand er auf und versuchte, die Richtung zu bestimmen. Um ihn herum erklang unregelmäßiges Schnarchen. Hätte er in der Dunkelheit sehen können, hätte es ihn stutzig gemacht, dass selbst die Wachen an den Bäumen lehnten und schliefen.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah Darian, wie Menhir plötzlich den Kopf hob und eine ganze Weile in eine bestimmte Richtung schaute. Auf einmal wieherte er leise und trabte dann los.
    »Menhir, wo willst du denn hin?« Darian wunderte sich, denn normalerweise musste er das Pferd nicht einmal anbinden, es blieb stets in der Nähe und entfernte sich nur wenige Schritte, um Gras zu suchen. Ohne sich Gedanken um seine eigene Sicherheit zu machen rannte Darian ihm hinterher. Das Pferd verharrte hin und wieder kurz, lauschte, aber Darian bekam den Hengst einfach nicht zu fassen, und so folgte er ihm immer tiefer hinein in den nächtlichen

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