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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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begann eine Beule zu schwellen.
    »Mia?«, flüsterte er entsetzt, und hätte die bewusstlose junge Frau beinahe fallengelassen. In seinem Kopf drehte sich alles. Konnte das Mia sein? Wenn sie wirklich wiedergeboren worden war, hätte sie erst ein kleines Kind sein dürfen. Andererseits war dies eine mysteriöse Welt voller Magie … Konnte es am Ende wahr sein? Darians Herz schlug ihm bis zum Hals, aber als er ein zweites Mal genauer hinsah, erkannte er, dass es sich nicht um Mia handelte. Ja, die dunklen Haare sahen genauso aus, und auch ihr Gesicht zeigte eine gewisse Ähnlichkeit, allerdings fehlten die feineren, filigranen Züge, die Teil ihres Dunkelelfenerbes gewesen waren. Enttäuscht bettete er die Frau in einen Sessel und fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte.
    Während die Nacht verstrich, saß Darian einfach da und betrachtete grüblerisch die Fremde. Der Morgen begann langsam zu grauen, als die junge Frau leise stöhnend aufwachte. Erst blinzelte sie verwirrt, dann verzog sich ihr Gesicht hasserfüllt.
    »Wer bist du?«, fragte Darian ruhig.
    Die Fremde schnaubte nur und wandte den Kopf zur Seite. Als Darian ihn sanft, aber bestimmt wieder zu sich drehte, sah er zu seiner Bestürzung Tränen in ihren Augen stehen.
    »Normalerweise schlage ich keine Frauen, aber ich wusste nicht, dass du eine bist. Ich hoffe, ich habe dir nicht zu sehr wehgetan? «
    Die Schultern der jungen Frau begannen zu zucken. »Beinahe zehn Sommer meines Lebens habe ich nur auf diesen einen Tag hingearbeitet«, schluchzte sie. »Und jetzt kommt Ihr Nichtsnutz mir in die Quere.«
    »Was?«, fragte Darian verwirrt.
    Sie richtete sich wieder auf, und ihre Augen blitzten hasserfüllt. »Ich wollte Fehenius töten. Vielleicht hättet auch Ihr es verdient, aber meine Rache galt allein ihm.«
    »Warum wolltest du ihn töten? Und bitte, verrate mir deinen Namen.«
    »Ich werde ohnehin hingerichtet«, schnaubte sie. »Also gut, mein Name ist Kaya Eshwood.«
    »Eshwood.« Ruckartig schnellte Darian nach vorne und musterte das Mädchen eine Weile, sackte dann jedoch wieder zurück in seinen Sessel. Wahrscheinlich war sie eine entfernte Verwandte von Mia. Daher also die Ähnlichkeit.
    »Ja, Eshwood«, zischte sie. »Die Eshwoods, die in der Nähe der großen Sümpfe gelebt und denen Fehenius und seine verfluchten Schergen ihre ganze Lebensgrundlage genommen haben.«
    »Was genau hat er getan?«
    »Euer ehrenwerter Regent hat vor beinahe zehn Sommern unser Dorf verwüstet«, berichtete sie, und Darian bemerkte die Bitterkeit und den Hass in ihrer Stimme. »Seine Männer haben meinen Vater, meine Brüder und meine Mutter getötet und mich haben sie geschändet.« Ihre Kieferknochen waren so fest aufeinandergepresst, dass sie zu zersplittern drohten. »Fehenius hat auf seinem Pferd gesessen und sich alles angesehen, selbst als seine Soldaten über mich herfielen. Ich war gerade einmal vierzehn Sommer alt.«
    »Das tut mir leid«, flüsterte Darian voller Entsetzen und Mitgefühl und wollte ihr über die Wange streicheln, doch sie spuckte ihn an.
    »Ihr seid doch auch nicht besser! Eure Soldaten beuten das einfache Volk aus.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, gab er zu, und ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen, als er ihre Fesseln durchtrennte. »Gut, sofern du keine Angst vor dem Fluch hast, mach meinem erbärmlichen Leben ein Ende.«
    »Wie bitte?« Verwirrt rieb sich Kaya die Arme.
    »Ich bin ein Versager, ich lasse das Erbe meiner Vorfahren verkommen, du hast vollkommen Recht.«
    Darians Worte überraschten Kaya sichtlich, aber ihre Stirn blieb misstrauisch gerunzelt.
    »Ich wollte mir etwas zu trinken holen. Wenn du mich nicht doch noch töten möchtest, kannst du mich begleiten und mir erzählen, wo du gelernt hast, so zu kämpfen.« Er grinste verzerrt und deutete auf seine Nase. »Selbst wenn ich gestern Abend nicht viel zu viel getrunken hätte, wäre ich in Schwierigkeiten geraten.«
    »Ihr wollt mich nicht in den Kerker werfen oder auf der Stelle hängen lassen, König Darian?«, fragte die junge Frau ungläubig und band ihre langen Haare mit einem Lederband zurück.
    »Nein, ich kann dich verstehen.«
    Sie zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. »Seid Ihr wirklich der König?«
    »Ja, leider«, seufzte er und winkte ihr, mit ihm zu kommen. Darian war klar, dass er mit seinem struppigen Bart und den zerknitterten Kleidern ganz sicher nicht dem gängigen Bild eines Königs entsprach.
    Spürbar durcheinander folgte ihm Kaya

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