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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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gedacht, aber nun spürte er ihn wieder um seinen Hals. Darian fragte sich, ob er jemals erfahren würde, was es damit auf sich hatte.
    »Hört Ihr den Gesang der Wälder nicht, Torgal? Spürt Ihr nicht den Wunsch, dorthin zu reiten?«
    »Nein«, antwortete der Hauptmann und musterte Darian mit einem nachdenklichen Blick. »Das liegt wahrscheinlich an Eurem Erbe. Elfen und Drachen haben Atorian den Ersten gesegnet. Daher spürt Ihr die Magie des Elfenreichs mehr als wir Normalsterblichen.«
    Beschämt senkte Darian den Kopf. Er wusste sehr wohl, dass er seinen Vorfahren Schande bereitete; andererseits würde er diese vielleicht ein wenig mildern, wenn er Samukal nun tötete.
    Die beiden Gefährten kamen gut voran. Auf Darians Wunsch hin mieden sie Dörfer und abgelegene Bauernhöfe, denn er wollte keinen Menschen sehen. Verträumt beobachtete Darian Heidefeen, die in der Abenddämmerung über den grünen Lichtungen tanzten, Adler und Bussarde, die am Himmel ihre Kreise zogen. Und eines Tages sahen sie sogar einen Drachen, der offensichtlich seinem Jungen das Fliegen beibrachte.
    »Drachenjunge sind sehr selten geworden.« Torgals Blick drückte Begeisterung aus. Er schirmte seine Augen gegen die Sonne ab, welche heute sehr kräftig aus einem beinahe wolkenlosen Himmel herabschien. Sie waren schon sehr weit nach Süden vorgedrungen, hatten jedoch fast bis an die Küste ausweichen müssen, da die Wege im bewaldeten Inneren des Landes nach den Winterstürmen unpassierbar gewesen waren.
    In der Nähe der Küste wurden die Wälder lichter, viele Seen durchzogen das Land, und kleine Bauernhöfe schmiegten sich an sanfte Hügel. Schafe grasten auf saftigen Wiesen, und zottelige Hochlandkühe standen wiederkäuend im kalten Wind. Dies hier erinnerte Darian an das Schottland, das er jenseits des Portals kennen gelernt hatte. Und doch hatte er die dichten alten Wälder Albanys, die unberührt waren vom Raubbau der Menschen, lieben gelernt.
    Wie Darian es gewünscht hatte, kreuzte Torgal jeden Tag mit ihm die Klingen, und langsam fand Darian ein wenig zu seiner alten Form zurück. Allerdings war er bei weitem nicht mehr der Schwertkämpfer, der er einmal gewesen war. Der Hauptmann äußerte hin und wieder vorsichtige Kritik an Darians noch immer sehr hohem Alkoholkonsum, doch jedes Mal, wenn sich der trostspendende Inhalt seiner Flaschen zu Ende neigte, kaufte Darian Nachschub in den kleinen Farmhäusern, ohne auf Torgals Ermahnungen zu hören. Hätte der Hauptmann von dem anderen Trank gewusst, hätte er sich noch sehr viel mehr Sorgen gemacht.
    Ganz überraschend stand eines Morgens eine schwarze Wölfin vor ihnen.
    »Das gibt es doch nicht«, rief Torgal überrascht aus. »Meint Ihr, das ist …«
    Verwundert ging Darian näher. Es schien das gleiche Tier zu sein. Die Wölfin stand einfach nur da, sah ihn aus ihren unergründlichen Augen an, abwartend, ohne Vorwurf im Blick.
    »Wo warst du denn die ganze Zeit?«, murmelte Darian und kniete sich auf den Boden. »Hast du etwa auf mich gewartet?«
    Die Wölfin winselte und legte sich hin.
    »Das ist ein seltsames Tier«, meinte Torgal kopfschüttelnd. »Ich bin gespannt, ob sie uns wieder begleitet.«
    Am nächsten Abend hatten sie ein kleines Scharmützel mit Wegelagerern. Zerlumpte Männer sprangen urplötzlich aus dem Gebüsch. Doch einem von ihnen schnellte sogleich die Wölfin an die Kehle, ein weiterer wurde von Torgal kampfunfähig geschlagen. Die restlichen vier Männer flohen, als Darian und Torgal schwertschwingend auf sie zugerannt kamen. Keiner der Angreifer war ein sehr guter Kämpfer gewesen, und sie hatten schlechte Waffen gehabt.
    Nur wenige Meilen weiter südlich machten die beiden Männer an einem ausgedehnten, nachtschwarzen See Rast. Die Wölfin lag in einiger Entfernung, und selbst der misstrauische Torgal wusste mittlerweile, dass sie Wache hielt und er in der Nacht beruhigt schlafen konnte. Darian saß vor seiner zweiten Flasche billigem Schnaps, den er den toten Wegelagerern abgenommen hatte, was den alten Hauptmann den Kopf schütteln ließ.
    »Endlich mal wieder ein guter Kampf«, sagte Darian mit schwerer Zunge und warf die leere Flasche in den See.
    Missbilligend runzelte Torgal die Stirn. »Wenn Ihr mit der Trinkerei aufhören würdet, wärt Ihr deutlich schneller und besser.«
    »Die Trinkerei ist meine Sache«, murmelte Darian und entkorkte die nächste Flasche.
    Nach einer Weile deutete er in den beinahe vollen Mond. »Der sieht so verflucht nah

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