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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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aus, dass man meint, man könnte nach ihm greifen.«
    »Der Gott des Meeres ist der Mondgöttin Eluana in Freundschaft verbunden, und so leuchtet sie den Seefahrern den Weg, damit sie nach Hause finden«, sinnierte Torgal. »Mein Vater war Seemann. Anfangs hat er es gar nicht gerne gesehen, dass ich ein Krieger wurde.« Darian nahm die Worte nur langsam in sich auf, kicherte dann albern und ließ seinen Kopf gegen den Stein sinken, an dem er lehnte. »Du denkst also, ein Gott sitzt im Mond und schaltet die Glühbirne an?«
    »Was ist eine Glühbirne?«, fragte Torgal verwirrt, doch statt eine Antwort zu geben, lachte Darian nur leise vor sich hin. Unbeirrt redete Torgal weiter. »Gewaltige Leuchtfeuer werden von den Dienern der Mondgöttin entzündet, damit wir hier unten auch bei Nacht unseren Weg finden.«
    Lachend klopfte sich Darian auf den Schenkel. »Du meinst ernsthaft, dort oben macht einer Feuer?«
    »Was denkt Ihr denn? Wie sonst sollten der Mond, die Sterne und die Sonne so hell scheinen?«
    Vor lauter Lachen konnte Darian kaum sprechen. Dann beugte er sich vertraulich zu Torgal vor und winkte ihm mit einem Finger, näher heranzukommen. »Weißt du was? Kein Schwein sitzt im Mond.«
    »Ich sprach auch nicht von einem Schwein.«
    »Ein Gott erst recht nicht.«
    »Woher wollt Ihr das wissen, König Darian?«, empörte sich Torgal.
    »Weil in der Welt, in der ich aufgewachsen bin, die Menschen zum Mond geflogen sind.«
    Nun blieb Torgal der Mund offen stehen. »Das ist nicht Euer Ernst! Wenn das wahr ist, müssen sie auf Drachen geritten sein – gewaltigen Drachen.«
    Erneut bekam Darian einen Lachanfall. »Nein, Raketen, lange Dinger«, er machte eine ausholende Handbewegung und kippte dabei beinahe um, »ein tosendes Feuer und zisch … sind sie da hochgeflogen. Man konnte es im Fernsehen sehen. Da war garantiert kein Gott, kein Feuer und auch sonst gar nix.«
    Torgal sah den betrunkenen König kritisch an. »Ihr erzählt selten von der anderen Welt und wenn, dann sehr merkwürdige Dinge.«
    Darian schüttelte nur den Kopf und schleuderte voller Zorn die Flasche gegen einen Felsen. »Torgal, da oben hockt garantiert keiner«, lallte Darian schließlich, dann sank er schnarchend auf die Seite.
    »Ihr habt auch gesagt, in der anderen Welt gab es keine Elfen und Zwerge«, sagte der Hauptmann leise. »Hier gibt es sie, also gibt es auch unsere Götter.« Er verbeugte sich in Richtung des Meeres und des Mondes, dann legte er sich schlafen. Die schwarze Wölfin hielt Wache und blickte mit ihren klugen Augen in den Mond.
    Von dem, was Darian in der vergangenen Nacht gesagt hatte, wusste er am nächsten Morgen nichts mehr. Ein heftiger Kater quälte ihn, verursacht durch den billigen Fusel, und er war dementsprechend schlecht gelaunt. Ihr Weg führte nun dicht an der Küste entlang. Sie ritten durch Schluchten, über Berge und Landstriche, auf denen kaum menschliche Siedlungen zu finden waren. Auch heute flogen zwei große Drachen hoch über ihnen in den blauen Weiten eines wolkenlosen Himmels, und Darian bestaunte ihre Flugkünste.
    Bald ritten sie einen steilen Pfad hinunter, und nur der Trittsicherheit ihrer Pferde hatten sie es zu verdanken, dass sie heil unten ankamen. Torgal meinte, sie sollten die Ebbe nutzen, und als sie am Strand angekommen waren, ließen sie die Pferde kräftig ausgreifen und brachten ein gutes Stück Weg hinter sich. Gerade als sie die Dünen hinauf wieder auf das Festland reiten wollten, heulte die Wölfin hinter ihnen auf. Mit gezogenen Schwertern fuhren die Männer herum, vermuteten einen Angriff. Doch das Tier saß nur da und starrte nach Westen.
    »Was hat sie denn?«, fragte Darian verwundert.
    Doch auch Torgal konnte sich keinen Reim auf dieses eigenartige Verhalten machen.
    Langsam ritt Darian zu der Wölfin, die auf dem nassen Sand stand, wie gebannt in eine ganz spezielle Richtung blickte und leise winselte. Hinter einem sich weit nach Westen erstreckenden Sandstreifen, der von schmalen Wasserrinnen durchzogen war, glaubte Darian eine Insel zu erahnen, die von Nebel umgeben war. Das Wetter war mittlerweile ohnehin ein wenig diesig geworden.
    »Was ist das dort hinten?«, wollte Darian wissen, als Torgal neben ihn getrabt kam.
    »Die Nebelinsel«, erklärte der Hauptmann unbehaglich.
    Wie vom Blitz getroffen zuckte Darian zusammen. »Die Nebelinsel«, flüsterte er, während er am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam. Für kurze Zeit bemerkte er weder das ferne Rauschen des

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