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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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dampfenden Kräutertees.
    »Wie fühlst du dich?«
    Darian schnitt eine Grimasse. »Mein Kopf fühlt sich an, als würde Murks Axt drinstecken, und mir ist schlecht.« Dann zeigte sich seit langer Zeit ein zögerndes Lächeln auf seinem Gesicht. »Aber ich habe heute Nacht von Mia geträumt. Es hat sich so echt angefühlt.« Er sah Lilith ernst an und streckte seine zitternde Hand nach ihr aus. »Ich glaube, ich kann es schaffen.«
    Überrascht sah Lilith ihn an. Während der letzten Zeit hatte er nur getobt, sie beschimpft oder verflucht und gesagt, sie solle ihm endlich wieder seinen Trank geben. Obwohl er furchtbar aussah, dunkle Ringe unter den Augen hatte und deutlich abgemagert war, sah sie heute einen Funken Hoffnung in seinem müden Blick.
    Lilith drückte seine Hand. »Sicher schaffst du es, und heute kommst du mal wieder mit hinaus an die frische Luft.«
    Stöhnend ließ sich Darian zurück aufs Bett sinken. »Nein, ich kann nicht aufstehen.«
    »Doch, das kannst du. Murk wird dich zum Strand begleiten, dann könnt ihr Seetang sammeln.«
    Widerstrebend ließ sich Darian von Lilith auf die Füße ziehen und hatte dabei das Gefühl, seine Beine wären aus Gummi. Aber als er nach draußen an die frische Luft trat, erwachten seine Lebensgeister tatsächlich ein wenig. Eine angenehme, nach Salz und feuchter Erde riechende Brise strich über sein Gesicht.
    Murk stand bereits mit einem Korb draußen vor der Tür.
    »Kommst mit?«, fragte er und betrachtete ihn kritisch von oben bis unten.
    »Hmm«, brummte Darian zustimmend.
    »Siehst aus wie Scheiße von Kuh!«
    Gegen seinen Willen musste Darian lachen. »Das ist nicht halb so beschissen, wie ich mich fühle.«
    Der Halbtroll drückte Darian einen Korb in die Hand und stapfte ihm voran ans Meer.
    Eine Zeit lang fühlte sich Darian tatsächlich besser, aber nach und nach schlich sich das Verlangen nach dem Azetá unauslöschlich in seine Gedanken. Sein Blick wanderte nach Osten, etwas in ihm drängte ihn, aufs Festland zurückzukehren und sich Edvans Trank zu besorgen. In dem Versuch, sich abzulenken, stopfte er wütend Seetang in die Körbe.
    Du darfst nicht daran denken, sagte er sich immer wieder, du tust es für Mia, du wirst sie wiedersehen!
    Doch dann flüsterte eine böse kleine Stimme in seinem Kopf, dass sie ihn belogen hatte, dass sie ihn verlassen hatte, als er sie am nötigsten gebraucht hätte. Brennender Zorn kochte in Darian hoch, und er konnte dem Drang zu fliehen nicht mehr widerstehen.
    »Murk, ich muss mal«, behauptete er und deutete in Richtung des nächsten Hügels.
    »Hmpf. Wirklich? Lilith sagt, nicht aus Augen lassen.«
    »Ich gehe nicht weit, versprochen.« Darian dachte nach. Menhir graste nicht weit entfernt auf einer Weide, und wenn er sich beeilte, könnte er genügend Vorsprung erhalten. Murk war schwerfällig und träge, der würde ihn sicher nicht so schnell einholen. Darum, wie er die Reise ohne Liliths Kräuter durchstehen sollte, machte er sich im Augenblick keine Gedanken, denn allein das Verlangen nach dem Azetá beherrschte seinen Geist.
    »Aber gleich zurück!«, verlangte Murk ernst und versuchte wohl, Liliths strengen Blick nachzumachen, was bei ihm allerdings nur ein wenig seltsam wirkte.
    »Ja, ja«, versprach Darian und meinte dann: »Sieh mal, Murk, dort hinter den Felsen ist eine Menge guter Seetang.« Er deutete auf einen weit entfernten Felsen, der nur bei Ebbe erreichbar war.
    Murk nickte und stiefelte langsam davon. Und schon rannte Darian los. Alle guten Vorsätze waren vergessen, sein einziges Ziel war, an den Trank zu kommen, und dann wollte er Mia auf eigene Faust suchen und zur Rede stellen. Seine schlechte Kondition verfluchend rannte er in Richtung der Weide. Schon nach wenigen Schritten war er total außer Atem.
    Plötzlich sprang ihn etwas von hinten an, und er landete fluchend im nächsten Matschloch. Murk kniete mit wutverzerrtem Gesicht über ihm und verpasste ihm eine donnernde Ohrfeige.
    »Abhauen wolltst!«
    »Nein«, versuchte Darian sich herauszureden, doch der Halbtroll drückte Darians Kopf mit wütendem Gesicht in den Matsch.
    »Dableibst! Lilith sagt, dableiben musst.«
    »Murk!«, keuchte Darian und versuchte, sich aus dem eisernen Griff zu befreien. Er befürchtete zu ersticken.
    Endlich ließ Murk von ihm ab und zog ihn mit spielerischer Leichtigkeit wieder hoch, während Schlamm von Darians Kleidern tropfte.
    »Durchhältst!« Murk nickte nachdrücklich, dann schlug er Darian so kräftig

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