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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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dann einen Trank, damit du schlafen kannst.«
    Mit mürrischer Miene nickte Darian, dann nahm er etwas von dem Azetá und fühlte sich zumindest ein klein wenig besser.
    Lilith führte ihn zu Murk und einem merkwürdigen Wesen, das, wie sie sagte, halb Gnom und halb Troll war. Karad, wie er hieß, hatte etwa die Größe eines kleinen Menschen, jedoch borkenähnliche Haut, eine breite Nase, die einer deformierten Kartoffel glich, und für seinen Körper viel zu große Hände. Er gab knurrende Laute von sich, die Darian nicht verstand, ganz im Gegensatz zu Murk, der die eigentümliche Sprache Karads offenbar entschlüsseln konnte und lautstark, untermalt mit ausladenden Gesten, erklärte, man dürfe Darian nicht fressen.
    »Sehr beruhigend«, knurrte Darian und machte sich daran, einen dicken Holzstamm in kleine Stücke zu hacken.
    Im Laufe des Tages wurde er zunehmend gereizt. Er begann einen Streit mit Murk darüber, wie man das Holz am besten aufschichtete, und erst als Lilith dazwischenging und ihm einen bitter riechenden Tee brachte, beruhigte er sich ein wenig.
    »Hab ihn nicht schlagen«, erklärte Murk stolz.
    »Das hast du gut gemacht.« Lilith lächelte ihn an, woraufhin Murk vor Stolz die gewaltige Brust schwoll.
    Darian lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen den Holzstapel und wusste schon jetzt nicht, wie er den Tag überstehen sollte.
    »Der Tee wird sicher helfen«, versprach Lilith mitfühlend.
    Darian nickte und biss die Zähne zusammen, obwohl sein Schädel zu platzen drohte.
    Zur Ablenkung schlug Lilith nach dem Abendessen einen kleinen Spaziergang vor. Widerstrebend stimmte Darian zu, obwohl er überhaupt keine Lust dazu verspürte. Sie wanderten durch uralte Wälder, über Felder, auf denen Heidefeen im Abendlicht spielten, und Hügel voller bunter Blumen, und schließlich musste Darian zugeben, dass es eine gute Idee gewesen war. Die Schönheit dieser Insel brachte ihn auf andere Gedanken. Als sie ein ausgedehntes Hochmoor erreichten, über dem der für diese Insel so typische Abendnebel hing, blieb Darian plötzlich ruckartig stehen. Auf einer von Schilf umgebenen Halbinsel aalte sich ein äußerst ungewöhnlich aussehendes Wesen. Zunächst hatte Darian gedacht, es handle sich um eine Sumpfnyade, aber diese Kreatur hier sah anders aus. Zwar hatte sie die gleichen weiblichen Formen und die schlammfarbene Haut, aber ihr Gesicht wirkte beinahe wie das eines Wolfes, und sie hatte borstige Haare an der Wirbelsäule. Unwillkürlich wich Darian zurück. Lilith hielt ihn fest und hob grüßend die Hand, woraufhin das Wesen sich erhob und mit anmutigen Bewegungen näher kam, um Darian zu mustern. Kurz glaubte er, so etwas wie Verwunderung in den dunklen und seltsam verheißungsvollen Augen der Kreatur aufblitzen zu sehen.
    »Das ist Tena, sie gehört zu uns Nebelhexen«, stellte Lilith vor. »Tena, Darian ist hier, weil er mich um Hilfe bat.«
    Darian bemerkte, wie sich die Haare am Rücken der anderen Nebelhexe aufstellten und sie mit einem Zischen zurückwich. Ihm wurde klar, dass er sie sehr auffällig angestarrt und wahrscheinlich auch die Abscheu in seinem Blick nicht verborgen hatte, was ihm nun leidtat. Bevor er sich jedoch entschuldigen konnte, war sie im Sumpf verschwunden.
    Als Darian sein Bedauern zum Ausdruck brachte, winkte Lilith ab. »Viele sind von Tenas Anblick abgeschreckt, und das ist kein Wunder. Wir Nebelhexen sind groteske Wesen gewohnt, aber bei Menschen verhält sich das anders.« Während sie zurück zum Dorf spazierten, erklärte Lilith, Tena sei ein Mischling aus einer Sumpfnyade und einem männlichen Halbling, der vor langer Zeit auf die Nebelinsel gekommen war. Dieser wiederum war der Verbindung eines Menschen mit einem Cradul entsprungen. Auf Darians Nachfrage hin – er hatte noch niemals von diesen Wesen gehört – erklärte Lilith, dass Craduls seit über hundert Sommern ausgestorben seien. Die kleine Nebelhexe sagte, man könne sie am ehesten als menschenähnliche Tiere beschreiben, die einer Mischung aus Wolf und Bär glichen. Craduls jedoch seien aufrecht gegangen und hätten in festen Verbänden gelebt. Durch eine Seuche seien sie ausgelöscht worden.
    »Ich weiß, eine Mischung aus Mensch und Cradul mag dir mehr als nur außergewöhnlich erscheinen«, gestand Lilith ein, »aber vermutlich haben diese seltsamen Liebenden damals tatsächlich Gemeinsamkeiten gefunden, und Tenas Geschichte ist vielleicht eine der tragischsten überhaupt«, erzählte Lilith. »Ihr

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