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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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sich ihm aus purer Verzweiflung an, denn wer sich ihm widersetzte, wurde hingerichtet. Mit dem kleinen Menschenreich gab er sich nicht zufrieden und führte Krieg gegen die ebenfalls stark dezimierten Völker der Elfen und Zwerge. Dann, nach vielen Sommern des Schreckens, erschien plötzlich Atorian. Die Elfen erzählten, er wäre an der Grenze zu ihrem Reich erschienen, gekleidet wie ein Krieger. Sie nahmen ihn als Gast bei sich auf, lehrten ihn ihre Sprache und lernten die seine. Seine Vision, dem Land Frieden und Wohlstand zu bringen und die Menschen auf den rechten Pfad zu führen, muss sie beeindruckt haben. Die Elfen versprachen, wenn es ihm gelänge, Gilcam zu besiegen, würden sie die Drachen um ein einzigartiges Geschenk bitten. Atorians Linie würde fortan mit einem Leben gesegnet sein, das fünfhundert Sommer und Winter umfassen könne, außerdem boten sie ihm einen Großteil des Nordens von Albany. Sollten sich die Nachfahren Atorians als würdig erweisen, würden sie in den drei Monden vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag auf der Insel der Drachen ihre Weihe erhalten und fortan herrschen, bis sie den Thron an ihren nächsten Sohn abgeben.« Mia lächelte. »Du bist der lebende Beweis dafür, dass Atorian gesiegt hat.«
    »Und was hat es mit dem Amulett auf sich, ohne das ich angeblich nicht durch das Portal gehen kann?«
    »Die Legende berichtet, dass Atorian verhindern wollte, dass andere Menschen aus seiner Welt nach Albany gelangten, warum, das weiß man nicht genau. Er vertraute einem einzigen Elfenmagier an, wo er durch den Weltennebel getreten war und bat ihn, dieses Portal so zu versiegeln, dass ihm niemand folgen konnte. Da die Elfen und menschlichen Zauberer überglücklich waren, dass Atorian gesiegt hatte, taten sie ihm den Gefallen. Doch sie wollten das Portal nicht endgültig verschließen und es zumindest magischen Wesen ermöglichen, die Grenze zu überschreiten. Es muss eine aufwändige Prozedur gewesen sein«, erzählte Mia. »Sie baten die Zwerge, silberne Amulette herzustellen, in welche deren uralte Runen eingearbeitet waren. Die größten Magier der Elfen und Menschen sprachen ihre Zauber darauf. Anschließend wurden sie auf die Dracheninsel gebracht, wo die Drachen sie mit magischem Feuer segneten. Dann gaben die ältesten Zauberer Atorian vier Amulette, die ihm und seiner Familie ermöglichen sollten, das Portal zu durchschreiten. Soweit es berichtet wird, kehrte Atorian, der immerhin achtzig Sommer alt wurde, niemals zurück in seine Welt. Im Laufe der Zeit gingen zwei der vier Amulette verloren, irgendwann hielt man die Amulette nur noch für eine Legende, und kaum einer glaubte mehr daran. Der Elfenmagier hielt sein Wort und nahm das Geheimnis um das Portal mit ins Grab.«
    »Warum war Atorian selbst nicht unsterblich, und wie viele Könige gab es nach ihm?«, wollte Darian wissen.
    »Vahira erzählte mir, die Fähigkeit, magische Kräfte zu entwickeln, oder, wie in Atorians Fall, unsterblich zu werden, würde beim menschlichen Geschlecht sehr rasch verloren gehen. Nur in den ersten fünfundzwanzig Sommern sei dies möglich, und Atorian der Erste war bereits deutlich älter.« Ein Schmunzeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Ich bin selbst erst etwas über zweihundert Sommer alt, doch ich habe bereits einiges von den anderen Nebelhexen und Vahira gelernt. Was deine andere Frage betrifft, Atorians Sohn war der erste unsterbliche König. Er herrschte etwa dreihundertfünfzig Sommer, dann gab er den Thron an seinen Sohn weiter. Leider hat danach kaum einer deiner Vorfahren seine volle Lebensspanne erreicht. Die einen starben bei Unfällen, an Seuchen oder auch durch Mord. Dein Vater hat recht lange gelebt.« Nun lächelte Mia wehmütig. »Er hat sich sogar für uns Mischlinge eingesetzt und uns erlaubt, auf der Nebelinsel zu leben – darum nennt man uns auch ›Nebelhexen‹. Vielen Menschen hat Jarredhs Großzügigkeit missfallen.«
    »Wo habt ihr denn vorher gelebt?«
    »Wenn wir nicht gleich nach der Geburt getötet wurden, hat man uns häufig versteckt. In Kellerlöchern, Höhlen oder verlassenen Minen. Viele wurden auch einfach ausgesetzt und den wilden Tieren überlassen.«
    »Das ist ja fürchterlich!« Darian war entsetzt. »So etwas würde auch ich niemals zulassen.«
    »Deshalb wollte ich dem Sohn von Jarredh auch helfen«, erklärte Mia.
    »Hm.« Darian blickte in den nächtlichen Sternenhimmel. »Eine Frage noch«, murmelte er, und fühlte, wie sich

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