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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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ehrwürdige Oberhaupt der Magier von Albany, wirklich ein gemeiner Verräter sein sollte. Auch wenn Samukal ebenso wie die anderen Menschen Albanys nichts für Nebelhexen übrig hatte, so hatte sie ihn dennoch bewundert.
    Nach einer kleinen Ewigkeit hob Aramia Darians Kinn mit dem Finger an. Dank ihres Dunkelelfenblutes konnte sie auch in der Dunkelheit sehen und erkannte den verstörten Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Darian, bitte, sag doch irgendetwas.«
    Zunächst reagierte er nicht, dann lehnte er sich gegen die Wand und starrte an die Decke.
    »Er hat mich mein ganzes Leben lang belogen und benutzt.« Darian lachte bitter auf. »Sogar meine Freundin hat er gekauft. Wie konnte ich nur so blind sein und nicht erkennen, was für ein Schwein er ist?«
    Tröstend streichelte sie ihm über die Wange. »Wir alle haben ihn für einen aufrechten, ehrlichen Zauberer gehalten, und niemand ahnte, dass er ein Verräter ist. Samukal war der größte Schwertmeister Albanys und Anführer der Zauberer. Dein Vater hat ihm vertraut.«
    »Er hat ihn getötet«, flüsterte Darian, wobei seine Worte seltsam unwirklich in dem dunklen Raum klangen. »Wie soll es denn nur weitergehen?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Aramia zu. »Aber ich verspreche dir, ich werde alles dafür tun, dass du nach Albany kommst.«
    Darian schloss Aramia fest in seine Arme. Im Augenblick war sie sein einziger Halt und Trost, während die Welt um ihn herum im Chaos versunken war.
    Unruhig schritt Samukal in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Wie hatte es ihm entgehen können, dass sich Aramia, die Nebelhexe, in dieser Welt befand? Kopfschüttelnd nahm er einen Schluck Whisky. Die Angestellten hatte er bis auf die Leibwächter, die vor dem Tor Wache hielten, alle nach Hause geschickt. Er hatte versucht, Rashkár zu erreichen, jedoch vergeblich. Dummerweise hatte sich sein finsterer Untergebener bisher standhaft geweigert, eine der modernen Errungenschaften wie zum Beispiel ein Handy zu benutzen. Daher trat Samukal immer über einen handtellergroßen, verzauberten Kristall mit ihm in Verbindung. Doch der war unhandlich, und Samukal hatte ihn auf seiner wichtigen Geschäftsreise nicht dabeigehabt. Ein Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er an seine letzten Unternehmungen dachte. Waffenschmuggel war doch einfach zu lukrativ, als dass man sich ihm hätte entziehen können. Er hatte eine Menge Geld damit verdient.
    Darians Auftauchen, und vor allem das der Nebelhexe, verstörte ihn mehr, als es den Anschein hatte. Doch Samukal war ein Mensch, der sich sehr schnell an neue Situationen anpasste, und so war es ihm zu seinem Glück gelungen, Aramia und seinen Adoptivsohn so lange zu täuschen, bis er die Nebelhexe in seiner Gewalt gehabt hatte.
    »Vielleicht kann ich es zu meinem Vorteil nutzen, dass sich der kleine Narr in die Hexe verliebt hat«, grübelte der Zauberer und setzte sich wieder in seinen gewaltigen Chefsessel.
    Mitten in seine Überlegungen hinein spürte er plötzlich Unbehagen in sich aufsteigen. Die Haare an seinen Unterarmen stellten sich auf, und er schauderte. Dann manifestierte sich wie aus dem Nichts heraus eine in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt direkt vor dem Fenster.
    »Kannst du nicht die Tür benutzen wie ein anständiger Mensch?«, schnappte Samukal gereizt.
    »Ich bin kein Mensch«, tönte eine dunkle Grabesstimme aus den Tiefen der Kapuze hervor.
    Samukal winkte ab. »Wo hast du so lange gesteckt? Ich habe versucht, dich zu erreichen.«
    Eine weiße Hand mit ungewöhnlich langen Fingern glitt aus dem Umhang und legte den gleichen Kristall, wie Samukal ihn besaß, auf den Tisch.
    »Auch ich versuchte, mit Euch in Verbindung zu treten.« Rashkárs Stimme kannte keine Zwischentöne, die, wie bei einem Menschen, irgendwelche Emotionen angedeutet hätten. Sie hatte immer den gleichen, grausig hohlen Klang, der selbst Samukal nach all den Jahren noch erschaudern ließ, auch wenn er sich das nicht anmerken lassen durfte.
    »Die Nebelhexe muss bereits vor zwanzig Sommern durch das Tor gekommen sein. Warum hast du das nicht bemerkt?«, fragte Samukal scharf.
    Die schattenartige Gestalt bewegte sich wie flüssiges Quecksilber, langsam glitt sie auf Samukal zu. Beinahe glaubte man, sie würde schweben. »Ich sah sie und Euren Sohn vor einem halben Mond am Stein. Es erschien mir seltsam, deshalb heftete ich mich an ihre Fersen. In der großen Stadt verlor ich ihre Spur, daher kam ich nun zurück zu Euch.«
    »Mittlerweile ist

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