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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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handeln, und daher hastete er so schnell die steinernen Stufen des Herrenhauses hinunter, dass er beinahe stürzte.
    Allerdings fand er in der Eingangshalle statt des ersehnten Zauberers einen weißhaarigen Mann mit gebeugten Schultern vor, der ihn freudig anlächelte.
    »Alwin, was tust du denn hier?«, wunderte sich Darian.
    »Wer von uns ist denn schon über achtzig?«, kicherte Alwin. »Wir hatten doch vereinbart, dass ich dich besuche.«
    Darian fasste sich an die Stirn. In dem ganzen Chaos um seine neu entdeckte Identität hatte er seinen alten Freund vollkommen vergessen. »Stimmt, entschuldige.«
    Jetzt umarmte ihn Alwin, dann fasste er ihn jedoch an den Schultern und sah ihn prüfend an. »Geht es dir nicht gut, Junge? Du siehst abgespannt aus.«
    »Alles in Ordnung«, behauptete er. Er wusste selbst, dass die vielen schlaflosen Nächte und die Grübeleien um seine Zukunft inzwischen Spuren auf seinem Gesicht hinterlassen hatten, aber er konnte Alwin wohl kaum erzählen, was los war.
    »Darian, ich kenne dich.« Alwin zog seine buschigen Augenbrauen zusammen, fuhr sich über seinen kurzen Bart, dann legte er ihm eine Hand auf die Schulter. »Komm mit raus, ein Spaziergang wird deine Gedanken klären.«
    Wenngleich Darian weder der Sinn nach einem Gespräch noch nach einem Spaziergang stand, nahm er seine Jacke und folgte Alwin hinaus. Der alte Mann war stets der Überzeugung gewesen, frischer Wind würde alle Sorgen fortblasen, aber Darian befürchtete, dass seine jetzigen Probleme auch der stärkste Orkan nicht einfach vertreiben würde.
    Auf seinen abgegriffenen hölzernen Stock gestützt ging Alwin neben Darian her und erzählte von seiner Schaffarm in Schottland, die er trotz seines hohen Alters noch immer mit nur einem Farmhelfer betrieb. Darian beruhigte die vertraute Stimme seines alten Freundes, und er entspannte sich sogar ein klein wenig.
    Schließlich setzten sie sich am Rande des weitläufigen Parks auf eine Bank.
    »Du musst mir nichts erzählen, Junge, aber ich spüre doch, dass dich etwas beschäftigt.« Alwins blaugraue Augen musterten ihn mit sichtlicher Sorge.
    Eigentlich hätte Darian ihm jetzt doch gerne sein Herz ausgeschüttet, etwas von der Last geteilt, unter der er zu zerbrechen drohte, aber er wollte und konnte den alten Mann nicht mit dieser völlig verrückten Geschichte überfordern.
    Lange sah er Alwin an, dann sagte er leise: »Was würdest du tun, wenn jemand, der dir sehr am Herzen liegt, in Gefahr ist, und du trotzdem etwas unternehmen musst, das ihn möglicherweise in noch größere Gefahr bringt?«
    »Hmm, eine schwierige Frage.« Alwin fuhr sich über seinen Bart. »Was würde denn geschehen, wenn du einfach nichts unternimmst?«
    »Es würde vermutlich vielen Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nehmen.«
    Alwins runzlige Hand legte sich auf seinen Arm. »Bist du in irgendwelche krummen Geschäfte verwickelt? Darian, du nimmst doch nicht etwa Drogen?!«
    »Nein, keine Angst, das ist es nicht.«
    »Kann dir Samuel nicht helfen, er hat doch gute Kontakte?«
    Dem habe ich das alles ja zu verdanken, dachte er bitter, dann schüttelte er zu Alwin gewandt den Kopf. »Samuel kommt nicht in Frage.«
    »Gut, Darian, wenn du nichts unternimmst, ist diese Person – ich vermute, es handelt sich um ein Mädchen –«, er lächelte vorsichtig, »in Sicherheit?«
    »Nein, eben nicht.« Darian spürte, wie seine Stimme heiser wurde, und er fuhr sich über die Augen.
    Jetzt legte der alte Mann seinen Arm um ihn und drückte ihn tröstend. »Ich weiß nicht, was ich dir raten soll, aber ich denke, es ist immer besser zu handeln, als tatenlos abzuwarten. Außerdem lohnt es sich stets, um die, die man liebt, zu kämpfen. Tu mir nur einen Gefallen und bring dich nicht selbst in Gefahr. Falls du meine Hilfe brauchst, dann sag mir Bescheid!«
    Das Gespräch mit Alwin beschäftigte Darian noch einige Tage, und nicht zuletzt waren es dessen Worte, die ihn dazu trieben, einen aus purer Hoffnungslosigkeit geborenen Entschluss zu fassen. In einem Antiquitätengeschäft kaufte er einen Säbel aus dem 1. Weltkrieg und ging an diesem Abend, die Waffe unter einem langen Mantel versteckt, in das Arbeitszimmer seines Adoptivvaters. Der saß am Computer und sah sich die neuesten Börsenkurse an. Jetzt, da Darian wusste, dass der Mann vor ihm ein Zauberer aus einer anderen Welt war, kam ihm dies vollkommen grotesk vor.
    »Oh, Darian, schön, dass du mich besuchst«, sagte Samukal, ohne

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