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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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gewesen, der als junger Mann seine Frau mit der Gattin eines einflussreichen Adligen betrogen hatte. Um einen Skandal zu vermeiden hatten sie beide geschwiegen, und so war Samukal als Sohn von Evenius Darakánn aufgewachsen. Fehenius war erst etwa dreißig Sommer später von der zweiten Frau von Lord Dervis geboren worden, und sein Vater hatte ihm auf dem Sterbebett anvertraut, dass Samukal, der es mittlerweile durch sein außergewöhnliches magisches Talent und seinen Ruf als Schwertmeister zu großem Ansehen gebracht hatte, sein Halbbruder war. Fehenius hatte sein neues Wissen für sich zu nutzen gewusst, und die beiden hatten heimlich ein Bündnis geschlossen, ohne ihre Verwandtschaft preiszugeben. Auch dass Samukal noch am Leben war, war ein Geheimnis, das Fehenius nun schon seit beinahe fünfundzwanzig Sommern hütete. Während dieser Zeit hatte Samukal sich nicht mehr blicken lassen.
    Insgeheim hatte Fehenius niemals an diese fremde Welt geglaubt. Sie war ihm im Prinzip auch völlig gleichgültig gewesen, so lange Darian nicht aufgetaucht war. Doch jetzt lag der Sohn von Jarredh hier vor ihm. Und seine Verletzung war dummerweise nicht schwer genug gewesen, dass man glaubhaft hätte verkünden können, er wäre daran gestorben.
    Daher hatte Fehenius beschlossen, Darian auf seine Seite zu bringen und ihn zu gegebener Zeit aus dem Weg zu räumen. Interessant war die Angelegenheit mit der Nebelhexe. Diesbezüglich musste er unbedingt mehr herausfinden, denn es bot sicher eine Möglichkeit, den Erben von Northcliff unter Druck zu setzen. Leise verließ er den Raum und herrschte Edvan an, er solle auf Darian achten. Fehenius musste nachdenken.
    Gegen Abend wachte Darian erneut auf. Wieder saß der alte Heiler an seinem Bett und reichte ihm einen Becher.
    Diesmal waren Darians Sinne wesentlich klarer. »Wo bin ich, und wie geht es Mia, ähm, Aramia, meine ich?«
    Eine unangenehm kalte Stimme antwortete ihm aus der Ecke des Zimmers.
    »Ihr befindet Euch in einem Dorf in der Nähe des Steins von Alahant, und die Nebelhexe ist gestorben.« Spöttisch verzog der Mann den Mund. »Ein sehr ehrenvolles Ende für solch eine Kreatur.«
    »Was?« Darian konnte oder wollte den Sinn der Worte des Fremden nicht erfassen. »Das ist nicht wahr«, flüsterte er und wurde kreidebleich. »Mia hat gesagt, Lilith sei die beste Heilerin. War sie denn nicht hier?«
    »Doch, aber sie hat versagt.«
    Darian hatte das Gefühl, das Blut würde aus seinem Kopf weichen. In seinem Bauch verkrampfte sich alles.
    »Nein!«, schrie er entsetzt. Sein verletztes Bein missachtend stand er hektisch auf. »Das stimmt nicht, Lilith hat sie gerettet. Du lügst!«
    »Legt Euch wieder hin«, verlangte Edvan nervös.
    »Ich will sie sehen, ich will Mia sehen«, rief Darian mit Panik in der Stimme und drängte an dem alten Mann vorbei.
    Dieser versuchte ihn aufzuhalten, und beinahe wäre es zu einem Handgemenge gekommen.
    »Ich hole die Nebelhexe her, wenn Ihr uns nicht glaubt«, beendete der Mann mit der kalten Stimme den Tumult.
    Zitternd ließ sich Darian auf dem Bett nieder. Er wollte einfach nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Kurz darauf tauchte ein kräftiger, großer Mann mit dicken braunen Haaren und einem ebensolchen struppigen Bart auf, der sich als Ohaman vorstellte. Neben ihm stand eine zarte, kleine Frau, die auf den ersten Blick recht hübsch erschien, wäre da nicht eine dicke Knollennase gewesen, die ihr feines Gesicht verunstaltete.
    »Das ist die Nebelhexe Lilith«, bemerkte Edvan, und man konnte sehen, dass ihm ihre Anwesenheit überhaupt nicht behagte.
    »Wie geht es Euch?« Lilith hatte eine sanfte, beinahe singende Stimme, und jetzt nahm sie Darians kalte Hände in ihre.
    Er ignorierte ihre Frage und sah sie nur aus weit aufgerissenen Augen hilfesuchend an. »Was ist mit Mia? Bitte sag mir, dass Mia nicht tot ist«, verlangte er verzweifelt.
    »Mia, so habt Ihr sie genannt.« Liliths Stimme klang traurig, und sie senkte den Blick. »Es tut mir leid, aber auch ich konnte nichts mehr für sie tun.«
    »Das darf nicht sein«, stammelte er und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Dann sprang er plötzlich auf, und nur Ohaman konnte ihn im letzten Augenblick vor dem Hinfallen bewahren, als sein verletztes Bein nachgab. »Ich will sie sehen. Bevor ich sie nicht gesehen habe, glaube ich es nicht.«
    Lilith machte ein erschrockenes Gesicht und schüttelte wild den Kopf. »Euch geht es nicht gut, mein Herr, Ihr müsst Euch ausruhen, und

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