Das magische Portal - Weltennebel
davon, er würde es nicht gutheißen.«
Darian zuckte mit den Achseln und trank von dem Gebräu.
»Wenn Ihr schlafen wollt«, erklärte Edvan, »nehmt einen kleinen Schluck zusätzlich. Ihr müsst mir morgen sagen, wie Ihr Euch fühlt, dann stelle ich mehr davon her.«
»Das Zeug ist gut, mach gleich mehr«, murmelte Darian benommen und nahm einen weiteren Zug aus der Flasche. Kurz darauf entspannten sich seine Gesichtszüge, während sein Kopf zur Seite sackte.
Am nächsten Morgen wachte Darian mit Kopfschmerzen auf. Edvan war nicht da, aber irgendjemand hatte ihm eine Schüssel mit Haferbrei hingestellt. Angeekelt versenkte Darian seinen Löffel in dem zähen, beinahe hart gewordenen Brei. Wenig später betrat Fehenius den Raum und blickte belustigt auf das Frühstück.
»Kein Mahl, das einem König gebührt!«
Darian grunzte gereizt. »Gibt’s hier keinen Kaffee?«
»Bitte, was wünscht Ihr?« Der Regent machte ein fragendes Gesicht.
Stöhnend rieb sich Darian die Schläfen. »Schon gut, vergesst es einfach. Dieser Trank, den Edvan mir immer gibt, hat er etwas davon hergestellt?«
Für einen winzigen Augenblick flackerte ein zufriedener Glanz in Fehenius’ Blick auf. »Der gute Edvan befindet sich in seiner Hütte und arbeitet daran.«
Darian nickte und bemerkte, dass ihn eine zunehmende Unruhe befiel. Nervös stand er auf und verfluchte dabei sein schmerzendes Bein. Fehenius zog eine flache Silberflasche aus seinem Mantel. »Das beruhigt Euch ebenfalls«, schlug er vor.
Misstrauisch nahm Darian die Flasche entgegen und roch daran. Ein scharfer Alkoholduft kam ihm entgegen. Obwohl er normalerweise zu dieser frühen Morgenzeit nicht trank, nahm er einen Schluck, denn er konnte kaum noch ruhig sitzen.
Die Flüssigkeit rann scharf und stark seine Kehle hinunter, und Darian musste husten. Auf leeren Magen war das nicht sehr angenehm.
Kurz darauf entspannte er sich ein wenig, und als etwas später Ohaman kam, gelang es Darin, sich so weit zusammenzureißen, dass er den Erklärungen des Zauberers folgen konnte.
»Ich habe nach einer Kutsche geschickt, wir können bis nach Culmara fahren, danach werdet Ihr reiten müssen«, stellte Ohaman bedauernd fest. Er warf einen unwilligen Blick auf Fehenius, der selbstgefällig in der Ecke saß und zuhörte.
»Das ist egal«, sagte Darian. Er wollte diese Weihe so schnell wie möglich hinter sich bringen.
»Gerne hätte ich noch etwas gewartet, bis es Euch besser geht«, versicherte Ohaman, »doch wie Ihr wisst, drängt die Zeit. Bis zur Wintersonnenwende sind es nur noch zwölfTage, und die Reise zur Dracheninsel wird mehrere Tage in Anspruch nehmen …«
»Ich sagte doch, es macht mir nichts aus«, unterbrach ihn Darian gereizt, dann schob er die Schüssel energisch von sich.
»Soll ich Euch neues Essen bringen lassen?«, fragte Ohaman, der das kalte Frühstück bemerkte.
Darian schüttelte den Kopf. »Schick Edvan so bald wie möglich zu mir.«
»Selbstverständlich, Eure Majestät.« Mit einem irgendwie verschlagen wirkenden Grinsen verließ Fehenius gemeinsam mit Ohaman den Raum.
In ein derbes Hemd und eine Wollhose gekleidet stand Darian kurz darauf vor der Tür seiner Hütte. Wie Fehenius gesagt hatte, war dieser Aufzug zwar nicht eines Königs würdig, doch zumindest warm. Mit starrem Gesichtsausdruck stieg Darian in die von zwei kräftigen braunen Pferden gezogene Kutsche. Ohaman, Fehenius und Edvan, der wie so häufig einen fahrigen und unsicheren Eindruck machte, stiegen mit ein. Dank Edvans Trunk nahm Darian die Welt um sich herum seltsam gedämpft wahr. Lediglich die Trauer um Mia bohrte sich noch immer durch den Schleier, der sich um seinen Geist gelegt hatte. An das, was in der nächsten Zeit auf ihn zukommen würde, dachte er im Augenblick kaum. Auf Ohamans Fragen reagierte er mit Schweigen, schließlich gab der Zauberer auf.
In Culmara war mittlerweile die Nachricht eingetroffen, dass der Sohn von König Jarredh aufgetaucht sei. Im Gasthaus ging es hoch her, und Jeromans Frau Godana sah bereits eine Menge Silberstücke in ihrer Kasse klingeln. Mit ihren breiten, wiegenden Hüften brachte sie krügeweise Bier an die Tische der laut diskutierenden Männer.
»Jetzt wird alles besser«, rief ein Bauer, der am Rande der Stadt Schafe züchtete.
»Nicht, wenn Fehenius im Spiel ist«, meinte ein anderer kritisch.
»Die Northcliffs waren immer gute Herrscher«, wusste der Müller hinzuzufügen. »Der junge Darian wird sich durchsetzen.«
»Noch
Weitere Kostenlose Bücher