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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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genau das rettete ihm das Leben. Er wurde aus dem Sattel ins Unterholz geschleudert und entging so haarscharf einem Pfeil, der zischend im Wald verschwand. Darian schlug schmerzhaft auf dem Boden auf und rollte dann einen Abhang hinunter. Um sich herum hörte er schreiende Männer, das Klirren von Waffen, und sah aus dem Augenwinkel schemenhafte Gestalten, bevor er mit dem Kopf gegen einen Baum krachte und das Bewusstsein verlor.
    Totenstille herrschte, als Darian wieder zu sich kam. Wie viel Zeit vergangen war, konnte er nicht abschätzen, aber es war noch immer dunkel. Stöhnend richtete er sich auf und ertastete eine dicke Beule an seinem Kopf. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als bestünde er nur aus Prellungen, doch er glaubte, sich nichts gebrochen zu haben. Langsam krabbelte Darian den Abhang hinauf. Er hatte keine Ahnung, wer oder was sie angegriffen hatte. Als er den Weg erreichte, entdeckte er fünf tote Körper am Boden. Nervös blickte er sich um, denn die Mörder konnten noch immer in der Gegend sein.
    »Ohaman«, wagte er ganz leise zu rufen, aber niemand antwortete ihm.
    Unsicher ging Darian ein Stück den Weg entlang, doch da stolperte er über eine weitere Leiche und beugte sich hinab. Zu seinem Entsetzen erkannte er selbst in der Dunkelheit, um wen es sich handelte. Die Größe und der buschige Bart waren unverwechselbar.
    »Ohaman, o nein!« Erschüttert sank Darian auf dem Boden zusammen. Jetzt war er ganz allein, hatte niemanden mehr, dem er auch nur ansatzweise trauen konnte, keinen, der ihm in diesem fremden Land half. Alle hatten ihn verlassen.
    Entsetzen und Panik drohten ihn zu überwältigen. Was sollte er tun? Er hatte nicht einmal mehr ein Pferd und wusste auch nicht, wie er zu dieser Dracheninsel kommen sollte. Mit zitternden Händen griff er in die Tasche seines Umhangs und nahm einen großen Schluck von Edvans Trank. Ganz langsam beruhigte sich sein Herzschlag ein wenig, und er zwang sich, das Grauen niederzukämpfen. Er musste warten, bis es hell wurde, vielleicht hatte irgendjemand überlebt und suchte nach ihm. Seine Gedanken kreisten um Fehenius. War etwa der Regent an dem Anschlag schuld? Immerhin war es Fehenius gewesen, der den Vorschlag gemacht hatte, in der Nacht weiterzureiten. Und der Regent selbst schien nicht unter den Opfern zu sein.
    Mit einem dicken Kloß in der Kehle zog er Ohaman seinen Umhang aus – er brauchte ihn ja jetzt nicht mehr – und wickelte sich hinein. Dann ging Darian ein Stück abseits des Weges und ließ sich bebend am borkigen Stamm einer Eiche nieder.
    Warum habe ich nur darauf bestanden, durch den Wald zu reiten , dachte er verzweifelt. Jetzt sind Ohaman und fünf andere Männer tot, nur weil ich es bequem und warm haben wollte.
    Allein in der Dunkelheit steigerte sich Darian immer mehr in seine Schuldgefühle hinein. Seine Mutter war bei dem Versuch ihn zu retten gestorben, seine Adoptiveltern wegen Samukals Anschlag. Dann Mia und jetzt diese Menschen hier. Verzweifelt bedeckte Darian seine Augen und wusste nicht mehr ein noch aus – allen brachte er nur den Tod.
    Irgendwann legte sich der Wind. Unnatürlich heftig pochte Darians Herz in seiner Brust, und jetzt, wo er ganz allein war, bemerkte er erst, wie laut der nächtliche Wald war. Es raschelte und knackte im Unterholz, der schaurige Schrei eines Nachtvogels in unmittelbarer Nähe ließ ihn aufschrecken. Hektisch zog er sein Schwert und umklammerte es, blickte ruckartig nach links und rechts, aber außer einem kleinen Kaninchen zeigte sich keiner der nächtlichen Waldbewohner.
    Darian kauerte sich wieder zusammen, zog sich seine Kapuze noch weiter ins Gesicht und wartete auf den Morgen – was auch immer dieser bringen würde. Nach einer Weile begann es zu schneien, und bald schon bedeckte eine leichte Schneeschicht den Boden. Darian war wohl eingedöst, denn er zuckte zusammen, als er ein leises Heulen hörte. Urplötzlich brach der Mond durch die Wolken, und dort, wo seine Strahlen ihren Weg durch die Bäume fanden, breitete sich ein silbriges Licht aus.
    Nervös tastete Darian nach seinem Schwert, welches neben ihm im Schnee lag. Ganz langsam erhob er sich und sah eine Frauengestalt im Schnee neben Ohaman knien. Sie hatte silbernes Haar, war vom Mondlicht beschienen, und trug trotz der beißenden Kälte nur ein dünnes Gewand, das im leichten Wind um ihren Körper tanzte.
    Als Darian näher kam, fuhr das Wesen hastig herum. Aus einem bleichen Gesicht blickten ihn große, helle Augen

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