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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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irgendwann doch undicht. Das Laufen war äußerst anstrengend, trotzdem traute Darian sich lange Zeit nicht anzuhalten. Irgendwann konnte er dann einfach nicht mehr und ließ sich erschöpft hinter einem Felsen auf den Boden sinken.
    In was für einem Albtraum bin ich nur gelandet? , dachte er und tastete mit seinen klammen Fingern nach der Kette, die um seinen Hals hing. Einen Augenblick lang zog er in Erwägung, zurück in die Welt zu gehen, die er so viele Jahre lang als seine eigene, nein, als die einzige überhaupt existierende angesehen hatte. Doch er würde ja nicht einmal den Weg zurück zum Stein finden.
    »Verdammt, Mia, warum hast du mich nur allein gelassen?«, murmelte er und nahm einen Schluck aus seiner Flasche.
    Obwohl er eine bleierne Müdigkeit in sich fühlte, raffte er sich irgendwann auf und stapfte weiter. Er wusste, wenn er liegen bliebe, würde er erfrieren. Die Worte der Banshee gingen ihm im Kopf herum – wer sollte ihm hier zu Hilfe kommen? Wohin führte ihn sein Weg, und hatte das alles überhaupt einen Sinn?
    Wahrscheinlich werde ich schlicht und einfach hier draußen erfrieren, dachte er resigniert, und das war’s dann mit der Unsterblichkeit. Ein bitteres Lachen verzerrte seine aufgeplatzten, eingefrorenen Lippen.
    Mit der Morgendämmerung hörte der Schneesturm urplötzlich auf, und als die Sonne herauskam, tasteten sich ihre Strahlen fast schon liebevoll über eine glitzernde Märchenlandschaft. Darian blickte über weites, verschneites Moorland. Rechts von ihm waren die hohen, uralten Bäume mit einer dichten Schneekrone bedeckt.
    Erschöpft, hungrig und durchgefroren kämpfte er sich weiter. Da Dunkelelfen ja angeblich Geschöpfe der Nacht waren, hoffte Darian inständig, dass sie zumindest im Augenblick keine Gefahr darstellten. In einiger Entfernung von ihm entdeckte Darian ein Rudel Wölfe, das aus dem Wald kam, und ihm blieb beinahe das Herz stehen, doch die Tiere interessierten sich offensichtlich nicht für ihn, sondern trabten leichtfüßig und zielstrebig auf einem für Menschen unerkennbaren Pfad durch das Moor.
    Darian war so hungrig wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Der Proviant hatte in den Satteltaschen seines Pferdes gesteckt, und wo das mittlerweile war, wusste der Himmel.
    Nach mehreren Stunden anstrengenden Wanderns, welches ihn, so hoffte er zumindest, in die Nähe der Hafenstadt Grottná im Nordosten des Landes brachte, brach erneut die Dämmerung herein. Die Landschaft hatte sich ein wenig verändert. Der Wald war lichter geworden, der Boden weniger moorig, und es waren mehr große Felsen zu sehen. Da Darian der Gedanke an eine weitere Nacht in dieser Eiseskälte nicht sonderlich verlockend erschien, begab er sich am Waldesrand auf die Suche nach trockenem Holz. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, erst unter einem Felsüberhang entdeckte er dann doch ein paar Äste. Wie er es schon häufig in Filmen gesehen hatte, platzierte er einen Ast senkrecht auf einem breiteren Stück Holz und begann, den Ast so schnell wie möglich zwischen den Handflächen hin und her zu reiben. Nachdem das Holz sogar ein wenig warm wurde, wurde er ganz euphorisch und vergrößerte seine Anstrengungen, aber es wollten sich einfach keine Funken bilden. Wie besessen rieb Darian weiter, doch als er erkannte, dass der Lohn seiner Mühe lediglich wunde Hände waren, warf er das Holz mit einem wütenden Aufschrei in den Wald zurück und begann dann in blindem Zorn mit seinem Schwert auf einen Baum einzuhacken. Eigentlich fehlte ihm dafür die Kraft, doch irgendwie musste er seiner wachsenden Verzweiflung einfach Luft machen.
    »Wenn Ihr den Baum fällen wollt, solltet Ihr besser eine Axt nehmen«, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihm.
    Erschrocken fuhr Darian herum und hielt sein Schwert vor sich, in dem sicheren Glauben, angegriffen zu werden.
    Doch auf Augenhöhe fand sich kein Gegner, und erst als er den Blick senkte, stand da ein kleiner, auffallend stämmiger Mann, der in einen grauen Umhang gekleidet war und dessen breit grinsendes Gesicht ein buschiger rötlicher Bart zierte. Unter dem Umhang spitzte ein Kettenhemd hervor, seine Beine steckten in bräunlichen Wollhosen und endeten in klobigen Lederstiefeln. An seiner Seite hingen ein kurzes Schwert und ein Dolch.
    Darian blinzelte und blickte mit offenem Mund auf die Gestalt vor ihm. Sollte das etwa ein Zwerg sein?
    »Mein Name ist Edur.« Der kleine Mann sah sich suchend um. »Ihr habt nicht zufällig König

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