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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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benutzen, wann immer ich will und wo immer ich will. Ihr könnt es nicht zurücknehmen.«
    »Ich würde nicht einmal im Traum daran denken. Ich stehe zu meinen Zusagen.«
    »Dann können wir also dieses Ritualdings machen und es hinter uns bringen? Was muss ich tun?«
    »In Zukunft solltest du versuchen zu lernen, die Einzelheiten eines Handels in Erfahrung zu bringen, bevor du dich auf
ihn einlässt. Nur ein freundlicher Rat. Und zu dem Ritual: Es beinhaltet das Beschwören eines Geistes. Ich muss Fragen stellen, die dich betreffen. Ich werde Ariel befragen.«
    »Was ist Ariel?«
    »Wer ist Ariel«, verbesserte er.
    »Was ist Euer Problem? Könnt Ihr eine einfache Frage nicht beantworten?«
    Er seufzte. »Es gibt vier Arten von Geistern, eine für jedes Element: Erde, Luft, Feuer und Wasser. Ariel ist ein Geist der Luft, und die Luft ist ein Gemisch aus bemerkenswerten Dingen: Veränderung, Tanz, Gesang und Wissen. Ja, Wissen. Denn das meiste, was die Menschen wissen, wurde gehört oder gesagt. Worte werden geatmet und jedes laut ausgesprochene Wort wird von Luftgeistern gehört. Das schließt Geschichte, Prophezeiungen und Gerüchte mit ein. Ariel mag vielleicht wissen, was wir nicht wissen, oder bestätigen, was ich vermute.«
    Er wartete, doch Petra stellte die naheliegende Frage nicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt wissen wollte, was Dee bei ihr vermutete. »Könnt Ihr jede Art von Geist befragen?«
    »Nein. Die meisten kommen nicht, wenn man sie ruft, und wenn sie doch kommen, sorgen sie dafür, dass man es bereut. Aber Ariel ist mir verpflichtet. Ich habe ihn gerettet.Wenn ich rufe, kommt er. Und jetzt, Petra, folge mir in die Mitte dieses Raums.«
    Sie ließ Dee vorgehen, denn sie wollte nicht an seiner Seite sein. Doch sie konnte nicht anders, sie war einfach neugierig. »Wie habt Ihr Ariel gerettet?«
    »Ariel hatte einen Wassergeist geärgert, indem er in einem Sturm vor der Küste über einer Atlantikinsel tanzte und das
Meer hoch in die Luft saugte. Als er müde vom Tanzen war, nahm ihn der Wassergeist in einer Blase von Seegischt gefangen. Stell dich hier hin, Petra.« Sie stand in der Mitte des Raums, während Dee zu einem der Bücherregale ging. Er klemmte sich eine der Kisten unter den Arm und öffnete eine andere, die tief und rechteckig war. Er langte in die Kiste und zog seine Faust wieder heraus. Glitzerndes Pulver rieselte aus seinen geschlossenen Fingern. Damit begann er, einen Kreis um Petra zu ziehen.
    Dann trat er in den Kreis und öffnete die Kiste, die er mitgebracht hatte. Darin befanden sich eine Feder, Streichhölzer und ein braunes Klümpchen Weihrauch. Die Feder gab er Petra. Er riss ein Streichholz an, entzündete den Weihrauch und legte ihn auf den Boden. Dann zeigte er auf den glitzernden Kreis um sich und Petra. »Staub von einem abgestürzten Kometen«, erklärte er. »Du musst verstehen, Petra, dass Ariel keinen Sternenstaub, Federn oder Weihrauch braucht, um hierher zu finden. Diese Objekte sind nicht einmal rein mit der Luft verbunden. Schließlich müssen auch Vögel von Zeit zu Zeit auf der Erde landen. Ich verwende diese Objekte, weil sie mir helfen, mich zu konzentrieren. Sie sind nur deshalb hilfreich, weil ich glaube, dass sie mit der Luft verbündet sind, nicht weil das unbedingt so ist.«
    Ohne es zu wollen, war Petra fasziniert.
    »Ariel kennt alle Sprachen«, fuhr Dee fort. »Wir werden beide verstehen, was er sagt. Das heißt aber nicht, dass wir auch in der Lage sein werden, die Worte, die wir hören, zu begreifen. Klarheit ist nicht Ariels starke Seite.«
    Der glimmende Weihrauch ließ Rauchspiralen in die Luft steigen. Er beobachtete ihn, ließ den Blick über den Kreis aus Kometenstaub gleiten und blickte auf die Feder in Petras
Hand. »Ein Letztes noch«, sagte er. »Bleib ganz still. Das kann ich nicht genug betonen. Du magst es vielleicht nicht, Anweisungen von mir zu bekommen, doch ich kann dir versichern, dass du es noch viel weniger leiden magst, von Ariel in blutige Fetzen gerissen und in alle vier Winde verstreut zu werden.«
    Dee stand bewegungslos da, schloss die Augen und fing an, etwas zu murmeln.
    Nach ein paar Minuten wurde Petra unruhig.
    Das ist ziemlich faszinierend , kommentierte Astrophil.
    Dann bin ich ja froh, wenn wenigstens einer von uns seinen Spaß hat.
    Petra, das kann nur zu deinem Vorteil sein, wenn du aufpasst. Ist dir klar, dass Dee ein besonders mächtiger Zauberer sein muss?
    Er ist eine besonders mächtige

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