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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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Informationen sammelt. Erst kürzlich ist Dee von einem Ausflug nach Böhmen zurückgekehrt. Ich bin sicher, Prinz Rodolfo wusste ganz genau, dass Dee hinter seinen Geheimnissen her war. Die einzige Frage im Kopf des Prinzen wird wohl gewesen sein:Wie viel weiß Dee und was wird er mit diesen Informationen machen? Vielleicht wollte der Prinz sogar, dass bestimmte Leckerbissen ihren Weg an den Hof Königin Elizabeths finden. In diesem Fall musste er sie lediglich dem englischen Spion an seinem Hof zu futtern geben. Politik ist ein Spiel mit offenen Geheimnissen, Petra. Schau, vor gerade drei Monaten hat ein englischer Seemann namens Drake beschlossen, Pirat zu werden. Er hat eine spanische Galeone geentert und eine irrsinnige Menge Gold gestohlen. Drake kehrt nach England zurück und bietet seinen Schatz Königin Elizabeth an, die darüber höchst entzückt ist. Aber König Ferdinand von Spanien ist alles andere als entzückt. Er schreibt an die Königin und verlangt das Gold und Drakes Kopf. Königin E behauptet, sie hätte keine Ahnung, was König F überhaupt meint. König F weiß, dass sie weiß.Verstehst du? Das ist alles ein Teil von dem Spiel.«

    »Warum spielst du es dann nicht, wenn du gerne möchtest?«, fragte Petra. »Könntest du nicht eines Tages Botschafter werden?«
    »Es ist nett von dir, mir das vorzuschlagen, auch wenn du es missbilligst. Doch, tust du, das kann ich deinem Gesicht ansehen. Aber die Idee, die du da hast, ist ein glitschiger Mast, und den möchte ich nicht raufklettern. Schließlich habe ich immer noch dasselbe alte Problem. Ich kann nicht verschwiegen sein.Jeder weiß, dass Dee ein Spion ist. Aber niemand hat eine Ahnung, was er tatsächlich weiß.«
    Petra musterte ihn prüfend. »Du bist wirklich geschwätzig.«
    »Siehst du?« Er lachte. »Sogar du findest, dass ich nicht zu dem Job passe. Ich will nur … also ich versuche nur, aufrichtig mit dir zu sein.«
    »Danke Kit. Das weiß ich zu schätzen.«
    »Ich bin aber sicher, du wirst es nicht zu schätzen wissen, gegen mich zu verlieren.« Er bedeutete Petra, ihr Schwert zu ziehen. »Denn das wirst du. Gewaltig. Mir ist verboten worden, sanft mit dir umzugehen. Du liegst einige Jahre zurück. Wenn du irgendwas mit deiner Klinge machen wolltest, außer auf Büsche einzuhacken, dann hättest du viel früher anfangen müssen. Wir werden echte Waffen benutzen, nicht die hölzernen Übungsdinger. Die Klingen sind abgestumpft, aber es schmerzt trotzdem, wenn du getroffen wirst. Die Lektionen werden schnell sein und du wirst es schwer haben mitzuhalten. Grundsätzlich steht jetzt erst mal eine vernichtende Niederlage für dich an.«
    »Vielleicht bin ich ja besser, als du glaubst«, sagte Petra.
    »Das bezweifle ich. Wir sind doch jetzt Freunde, richtig? Dann sollten wir keine Lügen zwischen uns aufkommen lassen.
Nutze jeden möglichen Vorteil gegen mich, doch ich werde dich trotzdem schlagen.«
    Das tat er.Wiederholt.
    Erst zeigte er ihr, wie sie das Schwert halten sollte, mit der Spitze zustechen und die Füße in Bewegung halten, um näher an ihn heranzukommen oder ihm auszuweichen. Dann holte Kit plötzlich zum Angriff aus.
    Petra versuchte, sich magisch mit dem Schwert zu verbinden, um es so zu leiten, wie sie wollte, doch Kit bewegte sich zu schnell, als dass sie sich konzentrieren konnte, und ständig schrie er sie an: »Benutz das Handgelenk!« - »Nein, halt die Deckung oben!« - »Das war erbärmlich!« Mit der Breitseite seines Schwerts schlug er ihr gegen Arme, Beine und seitlich gegen den Körper. Die Spitze seiner Klinge wurde oft erst kurz vor ihrem Hals oder ihrem Herz angehalten.
    Sie war schon mehrere Male gestorben.
    Das macht mich ganz schwindlig , beschwerte sich Astrophil aus seinem Versteck in Petras Haaren.
    Endlich verkündete Kit das Ende ihres Trainings. Petra zitterte. Ich hasse es, so schwach zu sein, Astro , dachte sie.
    Er versuchte, sie zu trösten. Zum Teil hängt das noch mit deiner Krankheit zusammen.
    Etwas, aber keineswegs ganz. Ihren verletzten linken Arm hatte sie sogar überhaupt nicht eingesetzt. Es waren die Muskeln im rechten, die schmerzten. Als Kit einen Wasserkrug nahm und ihr etwas eingoss, hatte sie Probleme, das Glas an die Lippen zu heben. Ihre Hand bebte.
    Kit betrachtete sie. »Morgen sind deine Haare aufgesteckt oder ich hacke sie dir ab. Sie fallen dir ins Gesicht. Jeder kann mit der Faust reingreifen, deinen Kopf für einen Schlag auf den Hals zurückreißen. Aber wenn du

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