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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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Fleck, es ist so langsam. Du kannst uns nicht entkommen, und wir sind bereit, dein Boot zu entern und euch alle umzubringen. Aber das muss nicht unbedingt sein. Du hast eine Sache, und es ist auch nur eine einzige Sache, die wir wollen. Liefere sie aus und wir lassen euch segeln. Dann fügen wir dir und deinem Schiff keinen Schaden zu.«
    Der Wind fing an, heftig zu blasen, und weit entfernter Donner grollte über dem Ozean.
    »Wenn ihr an Bord meines Schiffs kommt, mögt ihr vielleicht gegen uns gewinnen«, schrie Treb. »Aber ich glaub, das schafft ihr nicht. Und viele von euch werden blutig als Haifischfutter im Wasser enden. Was haben wir denn so Wertvolles, dass du das riskieren willst?«
    »Das weißt du ganz genau!«, schnauzte der böhmische Kapitän. »Gib uns den Globus oder wir nehmen euer Leben.«
    »Du kriegst beides nicht!« Auf Romanes schrie Treb: »Neel, kapp den Wasseranker!«
    Neel zog seinen Dolch aus der Scheide und säbelte an dem Seil, das den Wasseranker an die Pacolet band. Das Seil zerfranste, doch es ging nicht schnell genug. Neel konnte sehen, wie das andere Schiff auf die Pacolet zudrehte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die böhmischen Seeleute über die Kluft zwischen den Schiffen sprangen.

    Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte Tomik, ob er sich seinen Landsleuten ergeben sollte.
    Dann knallte ein Schuss, und er sah, wie Klara sich den Arm hielt.
    Tomik ging mit seinem Glasmesser auf das Seil los. Es blitzte auf und trennte das Seil mit einem sauberen Schnitt durch. Das Seil schleuderte durch das Wasser und war weg.
    Die Pacolet drängte nach vorne, die Segel gebläht vom stürmischen Wind.
    Als ein Blitz über den Himmel zuckte, taten die Maraki oben in der Takelage alles, was sie konnten, um die Kraft des Winds einzufangen. Sie zogen die Segel in die besten Positionen, um der Pacolet den Abstand zu verschaffen, den sie für ihren nächsten Schachzug brauchten.
    »Feuer!«, brüllte Treb.
    Die Maraki an den Kanonen zündeten die Lunten an. Die Kanonen krachten. Kettenkugeln und Stangenkugeln flogen in die Luft und trafen das feindliche Schiff, zerfetzten die Segel und ließen die Rahen bersten. Und schließlich konnten sie den Schlag landen, den sie sich am meisten wünschten. Der Fockmast - die höchste Spitze des Hauptmasts auf dem böhmischen Schiff - zersplitterte. Es regnete große Stücke Holz.
    Ein mächtiger Donnerschlag dröhnte. Der Sturm war da.
    Im plötzlich einsetzenden Regen schauten die Maraki nicht auf das Chaos zurück, das sie hinter sich ließen - oder, wenn sie einmal zurückblickten, taten sie das kein zweites Mal.
    »Was passiert jetzt mit denen?«, fragte Tomik Neel, während die Pacolet über die Wellen flog. »Gehen sie unter?«
    »Nein.Wir hätten dem Schiff direkt ein Loch in die Eingeweide schießen können. Haben wir aber nicht. Wir haben es
nur verkrüppeln wollen, ihm die Flügel stutzen, damit es nicht hinter uns herfliegen kann. Deshalb haben wir mit den Kanonen auf die Takelage gezielt. Das Schiff wird nicht sinken, kann aber nicht segeln.«
    »Und was werden sie machen?«, hakte Tomik nach.
    Neel war kurz still. »Ich weiß nicht.«

    Der Sturm war nicht so schlimm, wie er gewirkt hatte, und die Pacolet konnte ihn abreiten.
    Die Kugel hatte Klaras Arm nur gestreift. Die Wunde blutete zwar, war aber nicht tief. Brishen behandelte sie.
    Als der Himmel wieder klar war und die Wellen ruhiger, ging Tomik auf Neel zu.
    »Ich will dir das hier geben« - Tomik bot das Hufeisen an - »gegen den Glasstein, den du mir abgenommen hast.«
    Neel war einverstanden.
    Es war ein fairer Handel.

Der Erdglobus
    A M TAG nach der Schlacht drehte der Wind. Er wehte von Osten und war so heiß und trocken wie ein Ziegelofen. Dieser Wind hat einen bestimmten Ruf: Er wird Levanter genannt und ist ausgesprochen bösartig. Die Maraki refften die Segel, denn ein Levanter konnte sie vom Kurs fegen. Er fegte sie trotzdem vom Kurs und brachte sie weiter auf den westlichen Ozean, als sie je wollten. Es war jetzt Ende Januar, und das bedeutete für diesen speziellen Teil des Ozeans nur eins: Sturm, und zwar reichlich. Sturm, der einen durchkauen und wieder ausspucken konnte.
    Doch Neel hatte ganz andere Sorgen als das Wetter. Er wurde daran erinnert, als Trebs Hand aus einem dunklen Durchgang reichte und ihn packte.
    »He!«, schrie Neel auf.
    »Ich will mal mit dir reden, kleiner Cousin.«
    »Schon mal was von fragen gehört? Dein Benehmen ist ziemlich

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