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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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kamen, warteten Madinia und Margaret schon. Madinia hatte eine Tasche über dem Arm hängen und Margaret trug einen Holzkasten, in den Löcher gebohrt waren. Er quiekte.
    »Was ist da drin?«, fragte Petra.
    »Mäuse.« Margaret gab den Kasten ihrem Vater, der ihn unter einen Arm klemmte.
    »Mäuse?«, fragte Petra. »Wofür?«
    »Du wirst schon sehen«, sagte Dee. »Madinia, würdest du bitte den Spalt öffnen?«

    Madinia stellte die Tasche auf den Boden und klatschte ihre Hände aneinander, als wollte sie Dreck abwischen. »Ich liebe es richtig, das zu machen.«
    »Wie öffnest du denn einen Spalt?«, fragte Petra. »Können wir überallhin? Zum Beispiel nach Spanien?«
    »Nein. Ich bin noch nie in Spanien gewesen und will da auch nicht hin. Da ist es schmutzig und heiß. Ich kann einen Spalt nur dahin aufmachen, wo ich tatsächlich schon gewesen bin. Aber ich war schon an vielen Orten.« Geschmeichelt von Petras Neugier, gab Madinia an. »Obwohl, Böhmen habe ich nie gesehen, bevor ich dich kennengelernt habe. Dad hat mir massenhaft Anweisungen gegeben, wie ich den Spalt öffnen sollte. Du hast ganz schön Glück gehabt, dass du dieses geistige Verbindungsdings hast, denn sonst wärst du - die vier Grauen Männer mal Hilflosigkeit - tot gewesen. Und jetzt schau zu und staune.« Madinia holte tief Luft und stieß ihre Finger vor sich in die Luft, rammte sie geradezu hinein. Mit einer Schulterdrehung riss sie die Hände auseinander. Eine helle Linie ging durch die Luft und verschwand wieder.
    »Nach dir«, sagte Dee zu Petra.
    Sie betrachtete den Raum vor sich. Immer noch sah sie die Steinplatten und das gewölbte Tor, das auf die Straße hinausführte. »Nichts sieht irgendwie anders aus.«
    »Es ist aber anders«, versicherte ihr Margaret.
    Petra , sagte Astrophil ängstlich, warum lässt du nicht einen von denen vorgehen?
    Aber sie trat schon vor.
    Im einen Augenblick stand ihr Fuß noch auf Stein, im nächsten in hohem Gras. Vor einem Augenblick hatte Petra noch Hufgeklapper auf der Straße gehört, nun hörte sie Vögel zwitschern.

    Sie stand in einem hügeligen Gelände. Schnell drehte sie sich um. Sie war allein.
    Astro, wo sind wir? War sie von denen reingelegt worden? War sie jetzt hier in Sutton Hoo gestrandet?
    Jetzt mal keine Panik , sagte Astro, wobei er ein wenig panisch klang.
    Petra wollte gerade auf die Stelle in der Luft zugehen, von der sie dachte, dass sie dort hergekommen wäre, als Dee und seine Töchter erschienen.
    Dee blickte Petra an, und seine Augen sahen (ja, das war kein Irrtum) verschmitzt aus. »Hast du gedacht, wir hätten dich ausgesetzt?«
    »Nein«, log sie.
    Madinia machte ihre Tasche auf und zog eine saubere Pferdedecke heraus, die sie auf dem Boden ausbreitete. Margaret setzte sich, Madinia ebenso und packte Brot, Käse, kaltes Fleisch und grüne Äpfel aus.
    Mit knurrendem Magen ging Petra auf die Decke zu.
    Dee trat ihr in den Weg. »Du nicht.«
    »Aber ich bin hungrig.«
    »Und ich mitleidlos.«
    »Hier.« Margaret reichte Petra einen Apfel.
    »Viel Spaß!« Madinia lehnte sich gegen den sanften Hang eines Hügels.
    »Komm, Petra«, sagte Dee.
    »Es wird dir gefallen«, sagte Margaret. »Wir würden ja mit dir gehen, aber wir waren schon so oft hier.«
    »Es ist Dads Hobby«, fügte Madinia hinzu.
    »Aber es ist bloß eine große Wiese.«
    »Wirklich?«, fragte Dee leise.
    Petra wollte schon den Apfel nach ihm schmeißen, dachte
dann aber, dass das Verschwendung eines guten Apfels wäre, biss hinein und sah sich um. Ich sehe gar nichts Interessantes , sagte sie zu Astrophil. Nur Hügel.
    Astrophil spähte zwischen den Strähnen ihres im Wind wehenden Haars hindurch. Stimmt … aber sind die nicht ziemlich klein?
    Petra kaute gedankenvoll. Du hast recht, Astro. Die Grasausbuchtungen um sie herum bildeten regelmäßige Muster, als wären sie absichtlich angelegt worden. »Ist da etwas … unter der Erde versteckt?«
    »Begraben«, sagte Dee.
    Petra schluckte. Dann sah sie das weiße Fleisch des Apfels und erinnerte sich wieder an den orangen Kern, den sie bei Thorns Leiche gefunden hatte. Sie biss wieder ab und knabberte sich bis zum Kerngehäuse durch. Dann spuckte sie die Frucht auf die Hand.
    Die Kerne waren braun.
    »Igitt, wie eklig«, sagte Madinia, »kannst du nicht versuchen, ordentlich zu essen?«
    Petra steckte das Fruchtfleisch wieder in den Mund und aß es. Dann ging sie auf einen Hügel hinauf, Dee an ihrer Seite mit dem Kasten Mäuse unter dem Arm.
    »Was liegt

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