Das magische Schwert
da begraben?«, fragte sie.
»Was glaubst du?«
Und Petra konnte es unter ihren Füßen spüren. »Metall. Gold.Viel davon.«
»Ja, und auch noch viele andere Dinge.«
»Warum habt Ihr mich hergebracht?«
Dee ließ sich mit der Antwort Zeit. »Als ich Ariel um Informationen über dich gebeten habe, habe ich mehr bekommen als das, worum ich gefeilscht hatte. Ich wusste - oder ich
war mir ziemlich sicher -, dass du eine Schimäre bist.Aber ich war überrascht darüber, wie viel Ariel zu sagen hatte. Es gibt einen großen Teil, den selbst ich nicht verstehe. Was hat ein zum Ball zusammengepresster Himmel mit dir zu tun? Oder ein König der Luftschwimmer? Oder schwarze Zähne?«
Petra unterdrückte mit Mühe ein überlegenes Grinsen, als sie an die von der Druckerschwärze schwarzen Blöckchen dachte. Sie wusste etwas, das er nicht wusste.
»Aber Sutton Hoo«, fuhr Dee fort, »das ist ein Ort, den ich gut kenne. Ich bin auf Anordnung der Königin vor Jahren bei schönem Wetter hergekommen, um seine geheimen Schätze auszugraben. Im letzten Herbst habe ich Arbeiter angeheuert, um einen weiteren der Hügel auszuheben. Sie haben etwas freigelegt, das ein Eingang zu sein schien. Aber dann kam der Befehl der Königin, unverzüglich als Botschafter an Prinz Rodolfos Hof nach Böhmen zu reisen. Seitdem war ich nicht mehr in Sutton Hoo.«
Dee führte sie zu einem anderen Hügel in der Nähe, von dem das Gras entfernt worden war. Petra folgte ihm bereitwillig, angefeuert von dem Wunsch, ein weiteres Teilstück von Ariels Rätsel zu verstehen.
Sie gingen auf die andere Seite des aufgegrabenen Hügels, wo sandige Erde neben einer Falltür, rund einen Meter im Quadrat, aufgehäuft lag. Die Tür war mit einem uralten Schloss gesichert, doch es sah zersetzt und grün aus. Dee warf seinen Umhang zurück und eine lederne Tasche wurde an seiner Hüfte sichtbar. Er zog einen Hammer heraus und schwang ihn gegen das Schloss. Es zersprang sofort.
»Bleib etwas zurück«, befahl er und zog an der Tür. Es splitterte und ächzend ging sie auf.
»Und jetzt zu den Mäusen«, sagte Dee, hob den Deckel des
Kastens an, und viele Drahtkäfige wurden sichtbar. In jedem befand sich eine Maus. Nun holte er eine Schnur aus seiner Tasche und knotete sie an einen Käfig. Die Maus stemmte ihre Pfoten gegen die Stäbe.
»Was macht Ihr da?«, fragte Petra.
Dee gab keine Antwort, sondern ließ den Käfig in den offenen Eingang hinab. Petra beobachtete ihn, bis er im Dunkeln verschwand.
Er überprüft die Luft , erklärte Astrophil. Was immer da unten sein mag, es war da seit Hunderten von Jahren. Manchmal bilden sich gefährliche Gase an Stellen wie dieser. Dann müssen wir warten, bis sich die schlechte Luft verflüchtigt hat und frischer Sauerstoff in den Hügel hineingeflossen ist.
Nach ein paar Minuten holte Dee den Käfig wieder herauf. Die Maus war tot. Er band die Schnur los und machte sie am nächsten Käfig fest. Er ließ ihn hinab und Petra konnte die Maus unten quieken hören.
»Das ist grausam«, sagte sie.
»Es ist notwendig.«
Nach vier weiteren toten Mäusen hob Dee eine lebendige aus der Höhlung. Dann nahm er ein kräftiges Seil heraus, knotete es um den Fuß eines nahe stehenden Baums und warf es durch den Eingang. Es war zu hören, wie das Seil auf dem Boden aufschlug.
»Warte, bis du unten ein Licht siehst«, sagte Dee. »Dann komm hinter mir her.« Er packte das Seil und begann mit dem Abstieg.
Als sie die flackernde Kerzenflamme sah, fragte Petra Astrophil: Und wenn Ariel nun böse ist? Dee hat gesagt, sie könnte gefährlich sein. Wir waren so darauf konzentriert, die Bedeutung ihrer Worte zu begreifen, dass wir nicht auf den Gedanken gekommen
sind, dass sie vielleicht versucht, uns in eine Falle zu locken. Aber da ist das Licht. Dee scheint ganz gut klarzukommen.
Ja, ja. Schade.
»Petra?« Dees Stimme hallte. »Das willst du bestimmt sehen.«
Und das wollte sie. Was immer Ariel auch war, was immer sie im Sinn hatte, Petra musste wissen, was da unten war. Sie packte das Seil.
Während sie sich nach unten ließ, sah sie, wie das Rechteck aus Sonnenlicht über ihr schrumpfte. Sie blickte nach unten. Dees Gesicht wurde von den Schatten verzerrt.
Als ihre Füße auf Holz zu stehen kamen, zog Dee eine weitere Kerze aus der Tasche, zündete sie an seiner an und reichte sie Petra. Sie nahm sie.Tomiks Glühstein hätte weitaus besser funktioniert, doch sie wollte ihn Dee nicht zeigen. Sie hob die Kerze.
Sie waren von
Weitere Kostenlose Bücher