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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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aber es fehlte nicht viel.
    Dann sagte Petra: »Erzählt mir mehr über den Himmelsglobus.«
    »Der Globus spielt keine Rolle«, sagte Tomik knapp. »Wir haben dich gefunden. Wir segeln ab, sobald wir es Treb und Andras gesagt haben.«
    »Genau.« Neel verdrehte die Augen. »Treb wird total begeistert von dieser Idee sein.«
    »Petra kann London nicht verlassen«, sagte Astrophil und erklärte es ihnen dann.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein«, sagte Tomik, als die Spinne damit fertig war zu erzählen, wie fest Dee Petra im Griff hatte.
    Neel stöhnte. »Petra, du musst diese geistige Verbindung mit Dee abbrechen.«
    »Liebend gerne, sag mir bloß, wie.«
    Hilflos breitete Neel die Arme aus. »Ich bin kein Geistmagier. Aber wir sprechen über etwas, das dem Wahrsagen ziemlich ähnlich ist. Also denke ich, dass du ihn dazu bringen müsstest, lange genug auf etwas Glänzendes zu blicken, dann
kontrollierst du seine Aufmerksamkeit und … also ich weiß nicht, was als Nächstes zu tun ist.«
    »Du und John Dee, ihr geht doch regelmäßig mit Metall um«, erinnerte Astrophil Petra. »Es dürfte nicht so schwer sein, ihn dazu zu bringen, sich auf ein glänzendes Objekt zu konzentrieren.«
    Obwohl Petra nicht glaubte, dass Dee leicht zu täuschen wäre, nickte sie. »Ich kann es versuchen.«
    »Und jetzt«, sagte Astrophil, »lasst uns über den Globus sprechen.«
    »Warum?« Tomik kippte seinen Stuhl nach hinten und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was soll’s. Vorher haben wir nicht gewusst, ob Neel beim Wahrsagen was über den Himmelsglobus oder Petra gesagt hat. Jetzt wissen wir’s. Der Globus ist nicht da, aber Petra.«
    Astrophil sprang zum Fenster und begann, auf dem Fensterbrett hin und her zu wandern. »Beim Wahrsagen hast du Neel wegen Petra gefragt. Treb hat ihn wegen dem Globus gefragt. Neel hat beiden dieselbe Antwort gegeben. Vielleicht sind nicht nur Petra, sondern auch der Globus in London.«
    Alle blickten Neel an.
    »Warum seht ihr mich an?«, fragte er. »Ich weiß es ganz bestimmt nicht.«
    »Angenommen, der Himmelsglobus ist hier«, sagte Tomik. »Na und? Der hat nichts mit Petra zu tun.«
    »Nein?«, fragte Astrophil. »Und warum hat Ariel dann erwähnt: ›der Himmel zum Ball zusammengepresst‹? Diese Umschreibung kling aber doch sehr nach dem Himmelsglobus.«
    Petra sah Tomik an. »Du machst dir Sorgen, stimmt’s? Nicht weil du glaubst, der Globus sei nicht hier, oder dass er nichts
mit mir zu tun hätte, sondern gerade weil er hier ist und mit mir zusammenhängt, und du glaubst, es ist gefährlich.«
    Mit einem Bums stellte Tomik seinen Stuhl wieder gerade. »Alles, was ich weiß, ist, dass die beiden Globen zusammen jemandem zu viel Macht geben würden.«
    »Genug, um dafür zu sterben? Genug, um jemanden zu töten?« Petra zog Robert Cottons Titelseite aus der Tasche und breitete sie auf dem Tisch aus. »Schaut euch das an. Bericht über meine vielen erstaunlichen Reisen von Gerard Mercator. Neel, du hast gesagt, dass Mercator die Globen gemacht hat. Diese Titelseite ist ein Abzug von einem Buch, das Cotton gehört hat. Und wenn er nun den Globus hätte und ermordet wurde, weil jemand ihn für sich selbst haben will?«
    »Das ist eine ausgezeichnete Schlussfolgerung«, sagte Astrophil. »Es ist nur ein Jammer, dass du damit den falschen Mord aufklärst. Was ist mit der Wette mit John Dee? Was ist mit Thorn?«
    »Die beiden Todesfälle hängen zusammen.«
    »Wie?«
    Petra war sich nicht ganz sicher, wie, doch sie wusste, dass sie recht hatte. »Also … sie wurden ungefähr zur selben Zeit ermordet.«
    »Aber sie wurden auf sehr verschiedene Arten getötet«, sagte Astrophil. »Thorn ist vergiftet worden, Cotton mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Das lässt nicht auf das Werk ein und derselben Person schließen.«
    Petra fiel etwas ein. »Jessie.«
    »Wie bitte?«
    »Jessie. Sie hat gesagt, Thorn hätte in der Bibliothek von Whitehall Palace zu sich selbst gesprochen. Er hat gesagt: ›Cotton hat den Globus. Ich muss ihm das sagen.Warum ist er
denn noch nicht da?‹ Das ist doch sonnenklar! Cotton hatte den Himmelsglobus und Thorn hat es rausgefunden. Er hat ein Treffen vereinbart, um das jemandem zu sagen. Die Wachen behaupten, dass außer Thorn niemand in der Bibliothek war, aber nehmen wir mal an, unser Mörder hat einen guten Draht zu ihnen - er könnte die Wachen geschmiert haben, den Mund zu halten. Oder vielleicht ist er auch genügend magisch talentiert wie Dee, um

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