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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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nicht der Erste! Und warum sollte ich ausgerechnet Ihnen trauen, wenn Sie mir nicht einmal Ihren Namen nennen?« Im gleichen Moment ertönte hinter ihnen lautstark eine feste Stimme: »Dr. Colin Wallace?«
    Wie von einem unsichtbaren Bann befreit, wirbelte Wallace herum und sah einen hochgewachsenen Mann mittleren Alters in einem dunkelblauen, maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug auf sich zukommen. Sein schwarzes Oberlippenbärtchen zuckte ein wenig, während er Wallace musterte.
    »Ja«, sagte Wallace mehr fragend als antwortend, während ihn mittlerweile das ungute Gefühl überkam, dass jeder in dieser Stadt über seine Identität Bescheid wisse.
    »Entschuldigen Sie bitte die Verspätung. Mein Name ist Handscock.« Er reichte Wallace elegant die behandschuhte Hand. »Sir Green schickt mich, Ihnen diesen Brief zu übergeben.«
    Wallace nahm verwirrt den Umschlag aus festem gelblichen Papier entgegen. Ihm fiel die dezente Wappenprägung am oberen rechten Rand auf. Handscock drehte sich bereits wieder zum Gehen und ergänzte beiläufig: »Und vergessen Sie Miss Barett nicht.«
    Wallace nickte und vergewisserte sich, dass der Mann das Baptisterium wirklich verließ. Dann widmete er sich wieder dem Problem, das unmittelbar hinter ihm stand. Mit einem kleinen Seufzer, aber entschlossen, sich nun auch dieser Herausforderung zu stellen, wirbelte er erneut herum - doch der Mönch war verschwunden. Irritiert ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, doch außer zwei Touristen vor dem Sarkophag und Susan, die immer noch gebannt in seine Richtung schaute, war niemand mehr da. Wie war das möglich, dieser Handscock hatte doch kaum 20 Sekunden mit ihm geredet? Wie war der Alte so schnell spurlos verschwunden? Dann besann er sich und zwang sich, tief durchzuatmen. Einerseits war ihm, als wäre ihm spürbar ein Stein vom Herzen gefallen – anderseits quälte ihn der Gedanke, dass sich ganz in seiner Nähe dieser Mönch aufhalten könnte und ihn wahrscheinlich in genau diesem Augenblick beobachtete. Nun erst fiel ihm wieder der Brief in seiner Hand ein. Nachdenklich faltete er ihn auseinander und ging zu Susan hinüber. Immer wieder sah er zu dem nächstgelegenen, geöffneten Portal. Und jedes Mal, wenn ein Schatten an der Tür vorbeihuschte, zuckte er zusammen. Mit eiserner Miene setzte er sich neben Susan.
    »Wer waren die?«, fragte sie aufgeregt. Wallace Blick folgend nun auch auf die Tür schauend.
    »Das wollen Sie gar nicht wissen.«
    »Oh doch!«
    »Das hat er jedenfalls gesagt. Der Mönch. Haben Sie gesehen, wohin er so schnell verschwunden ist?«
    »Nein. Er war einfach plötzlich weg.«
    »Plötzlich weg? Das kann doch nicht sein. Hier kann man sich doch nirgends verstecken.« Susan nickte. »Ja, ich weiß. Aber genauso war es. Vielleicht ist er zusammen mit einer Touristengruppe verschwunden.« Sie hielt inne. »Wer war der andere Mann?«
    Wallace rückte näher auf der harten Holzbank. »Der kam von Green«, entgegnete er knapp. Er gab Susan den Brief. Ihre Augen huschten über das Papier. Sie sah ihn an. »Eine Adresse außerhalb von Florenz. Wir treffen uns in Fiesole. Oh mein Gott, schon heute um 19.00 Uhr!«, konstatierte sie fassungslos.
    28| FLORENZ, PIAZZA DEL DUOMO, 18:09 UHR (ORTSZEIT)
    Trotz der Eile schlug Wallace vor, den Bus nach Fiesole zu nehmen. Er betonte erneut, dass eine Fahrt in einem Linienbus eine gewisse Sicherheit vor einem öffentlichen Übergriff bieten würde. Susan teilte seine Vorliebe für das Busfahren nicht gerade und hätte ein bequemes Taxi vorgezogen. Zudem hielt sie sein Verhalten für leicht paranoid, fügte sich aber seinem Wunsch.. Sie überquerten die Piazza del Duomo und gingen in Richtung Hauptbahnhof. Hinter den prächtigen Gebäuden lagen kleine Gassen, die ihre Urtümlichkeit über die letzten Jahrhunderte bewahrt zu haben schienen. Die engen Häuserschluchten schluckten das Licht, und als die Sonne gänzlich hinter den Fassaden verschwunden war, wurde es auch rasch kühl. Wallace fühlte, wie eine Gänsehaut der Vorahnung über seine Unterarme kroch, und auch Susan schien hier die latente Bedrohung deutlicher zu spüren als kurz zuvor auf der belebten Piazza. Je gewundener und enger die Gassen mit ihren düsteren Palazzi wurden, desto unbehaglicher fühlte sich Wallace. Mehrmals drehte er sich um und prüfte, ob sie verfolgt würden. Dabei entdeckte er nichts als dunkle Schatten, Silhouetten einzelner Gestalten und verschwommene Umrisse mannsgroßer Statuen.
    Mit

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