Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
zum Sektor S-4 sind Sie ja laut ihres ID-Codes legitimiert. Gehen Sie nun so zielsicher wie möglich durch die Gänge zu Lears Büro. Aber Vorsicht: Sobald Sie den Forschungsbereich betreten haben, wird jede Ihrer Bewegungen bis zum Betreten von Lears Privatbüro von Videokameras verfolgt. Wir haben Ihnen daher eine genaue Skizze angefertigt, die den Weg durch den Hangar zu dem Sektor S-4-47 beschreibt. Prägen Sie sich diese unbedingt ein!«
Wallace nickte.
»Kommen wir also zu den letzten Hürden auf dem Weg zu Lears Forschungsbereich. Sie müssen an der letzten Ausweiskontrolle vor Lears Büro vorbeikommen. Und das diesmal mit Jonathans Passwort, seiner ID-Card, seinem Fingerabdruck und seinen Augen.«
»Alles klar«, sagte Wallace und wusste nicht recht, ob er lachen oder weinen sollte.
»Beginnen wir mit dem Einfachsten: der Wache. Diese stellt für Sie kein Problem dar. In der Vormittagsschicht wird einer unserer Leute den Wachmann spielen und Sie mit Jonathan Cohens Ausweis passieren lassen. Zögern Sie also nicht, auf unseren Wachmann zuzugehen und ihm den falschen Ausweis zur Kontrolle vorzulegen. Bleibt noch das Problem mit dem Fingerabdruck und dem Augenscan zu lösen!« Green holte ein kleines Schächtelchen heraus. »Hier!« Er schob einen kleinen Behälter über den Tisch zu Wallace hinüber. Die Schachtel war kleiner als eine Streichholzschachtel, sehr leicht und fühlte sich irgendwie warm an. »Bitte nicht öffnen«, sagte Green, gerade als Wallace das Döschen genauer betrachten wollte. »In diesem Behälter befinden sich zwei Lexfilme. Auf dem einen ist quasi Jonathans Auge enthalten.«
Susan rümpfte angewidert die Nase.
»Das Ganze funktioniert im Prinzip wie eine Kontaktlinse. Sie werden die Linse auf der Shuttlefahrt in die AREA-S4 einsetzen müssen. Der zweite Lexfilm enthält Jonathans Fingerabdruck. Da der Thermosensor vor Lears Büro erkennt, ob ein organischer oder synthetischer Abdruck verwendet wird, erwärmt der kleine Behälter in Ihrer Hand den Abdruck konstant auf Körpertemperatur. Nehmen Sie ihn daher erst kurz bevor Sie die letzte Kontrolle erreichen aus dem Behälter.«
»Ich dachte, ich werde auf Schritt und Tritt von Videokameras beobachtet?«
»Richtig. Daher bleibt Ihnen auch nicht viel Zeit, sich den künstlichen Fingerabdruck über Ihren Daumen zu stülpen.«
»Nicht viel Zeit? Was heißt das?«
»Um genau zu sein: maximal fünf Sekunden. Der Flur zu Lears Büro ist L-förmig angelegt, wobei sich an beiden Enden des Flurs die Türen befinden. Die Kameras sind auf die Türen ausgerichtet. Wenn Sie also um den Knick herumgehen, sind Sie bei normaler Schrittgeschwindigkeit für etwa zwei bis drei Sekunden außerhalb der Sicht der ersten Kamera, bis Sie von der zweiten Kamera erfasst werden. Sozusagen im toten Winkel der Videoüberwachung. Länger als fünf Sekunden dürfen Sie dennoch nicht für das Aufsetzen des Fingerabdrucks benötigen, wenn Sie nicht die Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen. Überhaupt: Benehmen Sie sich die ganze Zeit so unauffällig wie möglich.«
Das brauchte er Wallace nicht zweimal sagen.
Green grinste auffordernd. »Nun kommen wir auf die Zielgerade. Sie tragen Jonathans Ausweis, seine Augen und seinen Daumen. So präpariert gehen Sie wie besprochen an der Wache vorbei, zeigen Ihren Ausweis und schieben Jonathans Ausweis in den Türschlitz. Sie geben den Code ein, den Sie von Jonathan erhalten haben, lassen Ihre Iris und Ihren Daumen scannen. Und schon sind Sie drin.«
Wallace ließ sich matt in seinen Stuhl fallen. Es war schon schwer genug, all die Einzelheiten des Plans zu behalten, wie sollte er ihn dann auch noch ausführen?! Und wie zum Teufel sollte er sich unauffällig verhalten, wenn er nervös um sein Leben lief? Ganz zu schweigen von den vielen Wenns und Abers: Würde sein Ausweis funktionieren? Wo genau würde er Jonathan treffen? Was wäre, wenn er den Lexfilm nicht schnell genug auf seinen Daumen bekäme? Green schien nach wie vor nicht zu interessieren, was Wallace von dem Plan hielt. Auch schien ihm entgangen zu sein, dass Wallace gut eine kleine Pause hätte gebrauchen können. Selbstsicher fuhr Green seine Ausführungen fort. »Es müsste nun 7.20 Uhr sein. Was uns vor ein kleines Zeitproblem stellt.«
Das wäre sonst auch zu einfach gewesen, schoss es Wallace durch den Kopf.
»Denn um 11.00 Uhr findet das morgendliche Meeting von Lears Forschungsgruppe statt. An diesem Meeting muss auch Jonathan teilnehmen. Das
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