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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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goldenes Medaillon, welches das Licht reflektiert hatte. Auf seinem Deckel befand sich das Zeichen ihres Volkes, eingelegt in Gold. Eine der Schlangen bestand aus sattgrün schimmerndem Smaragd, man konnte jede Schuppe auf dem gekrümmten Leib erkennen. Die zweite Schlange war aus einem exquisiten hellgrauen Opal gearbeitet, dessen Oberfläche mit kleinen silbernen Funken durchsetzt war, genau wie Emmalines Augen.
    Nathaniel war hier gewesen! Vorsichtig nahm sie das Medaillon heraus und öffnete es.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie die gefaltete Bleistiftzeichnung darin sah. Er hatte ihre beiden Gesichter gemalt, wie sie einander ansahen, kurz bevor sie sich küssten. In ihren Augen lag gleichzeitig Liebe und Leid, es war ein perfektes Portrait in dessen unterer rechten Ecke das Datum stand: N.T.2000 – vor zwei Jahren erst!
    Nach all dieser Zeit kannte Nathaniel noch immer jedes Detail ihres Gesichtes. Emmaline hoffte, dass doch noch nicht alles zu spät war.
    Vielleicht war er wieder aufgewacht! Oder gar nicht erst in die Starre gefallen!
    Sie würde ihn finden!
    Vorsichtig faltete sie das Bild und legte es zurück ins Medaillon, befestigte die Kette um ihren Hals und lief hastig zurück zum Auto. Georgianna und Victor erwarteten sie bereits und rissen die Tür auf, als der Wagen in die Einfahrt bog.
    „ Er jagt wieder!“, waren die ersten atemlosen Worte, die Georgianna ihr entgegenrief.
    „ Was sagst du da? Woher weißt du das?“
    „ Ich habe gerade Nachricht von einem der Ältesten erhalten. Nathaniel hat vier Aufträge erledigt. Es scheint, als ob er wieder stärker werden möchte und seine Kraftreserven auftankt.“
    „ Wo?“
    „ Das wissen sie nicht. Sie wissen nur, ob ein Jäger seine Aufgabe erfüllt, mehr nicht. Sonst wären wir kontrollierbar wie durch ein GPS-System.“
    „ Gut. Gut.“ Erschöpft ließ sich Emmaline auf einen Stuhl fallen. „Wenigstens lebt er.“
    Sie zog die Kette mit dem Medaillon hervor, zeigte ihnen aber nicht das Bild. „Das habe ich an Nathaniels geheimem Ort gefunden. Er war dort, aber jetzt ist er weg.“
    Victor und Georgianna sahen sie unsicher an, sie konnten Emmalines Verfassung nicht einschätzen.
    „ Gut. Dieses Mal werde ich nicht untätig herumsitzen. Ich werde ihn finden.“
    Erleichtert atmete Georgianna aus, „Das ist die richtige Einstellung, Liebes. Sehr gut! Wir werden dir dabei helfen, so gut wir können.“
    „ Ich habe nach Adam schicken lassen“, sagte Victor und öffnete die Tür zum Nebenzimmer.
    „ Wieso nach Adam?“
    „ Ich freue mich auch, dich wieder zu sehen, Schwester“, mit einer geschmeidigen Bewegung trat Adam ins Zimmer und erinnerte Emmaline einmal mehr an eine Raubkatze. Sie hatte ihn damals als Hyäne bezeichnet, aber das wurde ihm nicht gerecht. Vielmehr war er wie ein Leopard, elegant, undurchsichtig. „Wie ich sehe, bekommt dir die moderne Zeit. Du siehst gut aus.“
    „ Danke, Bruder, das liegt wahrscheinlich daran, dass ich meinen Körper nicht mehr in ein Korsett einschnüren muss, und seit einigen Jahrzehnten frei atmen kann!“
    Georgianna lachte kurz auf und Victor warf ihr einen strafenden Blick zu.
    „ Ach zur Hölle mit der Vergangenheit“, seufzte Emmaline plötzlich und streckte Adam die Hand hin, „Es tut mir leid, dass ich so schnippisch war. Vergessen wir einfach was war, wenn du einverstanden bist und fangen wir noch einmal ganz von vorne an.“
    Überrascht sah er sie mit seinen bernsteinfarbenen Augen an. Schließlich nahm er zögernd ihre Hand
    „ Also gut. Wenn wir schon dabei sind, möchte ich dir sagen - was ich damals getan habe, bereue ich zutiefst. Ich hatte kein Recht dazu, euer Glück zu zerstören, ich war neidisch und eifersüchtig und wenn ich könnte, würde ich alles rückgängig machen. Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, aber ich habe mich geändert.“
    „ Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen. Ich nehme deine Entschuldigung an. Aber du bist nicht verantwortlich für das, was mit Nathaniel und mir geschehen ist.“
    Er nickte erleichtert. „Danke.“
    „ Während wir hier sprechen, beginnen bereits sämtliche, uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen, um nach Nathaniel zu suchen. Wir kennen viele Mittel und Wege, aber wenn ein Jäger nicht gefunden werden will, kann die Suche Zeit in Anspruch nehmen. Nathaniel hat sicherlich auch viele Freunde, die für ihn lügen würden, wenn er sie darum bittet, also rechnen wir nicht mit einem allzu schnellen Erfolg. Wenn es soweit ist,

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