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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Wagen genommen. Wo sollte sie das Opfer eines Überfalls geworden sein?
    »Haben Sie mich verstanden?«, hakte Xisco Garau nach.
    Die Stimme des Polizisten ließ ihn den Kopf heben.
    Martin nickte kraftlos mit Kopf. Er hatte also doch richtig gehört. »Wo wurde sie überfallen?«
    »Auf einem Parkplatz in der Nähe des Ocimax-Centers. Eigentlich ist es dort nicht gefährlich. Dort gab es noch niemals einen Überfall. Der genaue Ablauf ist uns noch nicht klar. Aber ihre Handtasche und die Wagenschlüssel fehlen. Wir vermuteten, dass der Täter die Wohnung noch ausräumen wollte, doch scheint auf den ersten Blick nichts zu fehlen. Fernseher und andere Wertgegenstände sind noch in der Wohnung. Wissen Sie, mit wem Ana im Kino war?« In Xiscos Gesicht spiegelte sich Mitgefühl.
    »Sie war allein im Kino. Ihre Freundin Cristina hatte abgesagt und ich fühlte mich gestern krank, also ist sie alleine gegangen. Wäre ich doch bloß mitgegangen, dann wäre sie noch am Leben. Wie ist es eigentlich passiert?«
    Martin musste wissen, wie es geschehen war, auch wenn er Angst davor hatte, es tatsächlich zu hören. Dass jemand seiner geliebten Ana etwas antun konnte, ging über seinen Verstand.
    »Es muss sehr schnell geschehen sein. Sie ist wohl in ihren Wagen gestiegen und überrascht worden. Der Täter hat sie mit einem Stich ins Herz getötet, die Schlüssel und die Handtasche gestohlen und konnte unbemerkt entkommen. Eine Spaziergängerin hat sie heute Morgen entdeckt, als sie ihren Hund ausführte.« Der Polizist atmete tief durch. »Es tut mir wirklich sehr leid. Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Haben Sie Anas Eltern informiert?« Martin wusste nicht, ob er es schaffte, Anas Eltern gegenüberzutreten und ihnen die schlimme Nachricht zu überbringen. Er fühlte sich ausgepumpt und leer und konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    »Ja, wir haben in Anas Apartment die Adresse gefunden und zwei Beamte sind vor einer Stunde hingefahren. Sie erwähnten eine Freundin, mit der Ana verabredet war. Wir müssen mit ihr sprechen. Ich denke zwar nicht, dass es viel bringt, aber wir müssen allen Spuren nachgehen.«
    »Cristina Díaz. Wir arbeiten zusammen für den GOB. Sie ist im Büro. Wenn Sie wollen, können wir zusammen hinfahren.«
    »Sie arbeiten für den GOB? Mein Chef war neulich bei Ihnen. Ángel Martínez Ruiz. War Ana ebenfalls eine Mitarbeiterin des GOB?« Xisco Garaus Stimme hatte sich verändert, sie war nicht mehr mitfühlend, sondern neugierig.
    Martin hatte die Veränderung kaum bemerkt. Der Schock saß zu tief. »Nein. Ana hat im Katasteramt in Andratx gearbeitet. Sie hatte mit dem GOB nichts zu tun.« Erst jetzt fiel Martin auf, dass Xisco Garau seinen Chef Ángel erwähnt hatte. »Warum kümmert sich eigentlich die Udyco um Anas Fall?«
    »Ich bin zufällig hier. Als der Anruf kam, war ich gerade mit dem zuständigen Kollegen frühstücken. Da es sich um einen Mordfall handelt, war Eile geboten, und ich bin mitgefahren. Mein Wagen ist in der Inspektion.« Xisco zog sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer. »Ich denke, ich sollte meinen Chef informieren. Vielleicht will er sich die Sache genauer ansehen.«
     
    ***
     
    Die Besprechung zog sich endlos hin. Cristina nickte abwesend zu jedem Vorschlag, den Jesús ihr unterbreitete.
    »Was ist in letzter Zeit eigentlich mit dir los?«
    Sie blickte auf und bemerkte die besorgte Miene ihres Chefs. »Tut mir leid. Meine Freundin Ana meldet sich nicht. Bei der Arbeit ist sie auch nicht erschienen. Keiner weiß, wo sie steckt. Ich mache mir schreckliche Sorgen. Martin ist vor zwei Stunden zu ihrer Wohnung gefahren und meldet sich auch nicht mehr. Ich hoffe, mein schlechtes Gefühl täuscht mich, und alles ist in Ordnung, aber mich lässt der Gedanke nicht los, es könnte ihr etwas zugestoßen sein.«
    »Du weißt doch, dass du mit mir reden kannst. Warum sagst du nichts?« Auf Jesús Gesicht machte sich Enttäuschung breit. »Ich dachte, du vertraust mir. In letzter Zeit machst du aber alles mit dir selbst aus. Das war früher nicht so.«
    Cristina fühlte sich ein wenig schuldig. Jesús hatte recht. Noch vor wenigen Wochen hätte sie alles mit ihm besprochen. Die Grundstückssache von Carmen, das Testament, auch von Anas Akteneinsicht hätte sie ihm berichtet. Doch seine Bekanntschaft mit Carlos hinderte sie daran, sich ihm anzuvertrauen. Dann noch das Auftauchen von Diego, der Jesús und Carlos schon viele Jahre zu kennen schien. Und seitdem sie erfahren hatte,

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