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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Udyco mit dem Fall beschäftigt?«
    Martin drehte sein Glas in den Händen, bevor er nochmals einen Schluck trank. »Dieser Xisco hat behauptet, er sei aus Zufall in den Fall geraten. Dann fand er verdächtig, dass Ana im Rathaus Andratx beschäftigt war, und hat seinen Chef informiert.«
    »Hat Ana dir von ihrer Arbeit erzählt? War irgendetwas anders als sonst?«
    »Nein, alles war wie immer. Gut, sie hat sich beklagt, weil ich sie um einen Gefallen gebeten habe. Ich wollte herausbekommen, ob man eine Baugenehmigung für das Gelände des Schlosses Bendinat bekommen kann. Das hat sie nur einen Anruf in der Gemeinde Calvia gekostet. Außerdem war es nichts Illegales und schon Tage her. Diego hat mich wegen seines Projekts darum gebeten. Kein großes Ding. Außerdem weiß unser Chef darüber sowieso Bescheid. Schließlich sind die beiden unzertrennlich.«
    Cristina stöhnte auf, bevor sie ihr Glas leerte. Martin riss plötzlich die Augen auf. »Du denkst doch nicht, diese Anfrage könnte etwas mit Anas Tod zu tun haben! Es war doch ein Raubüberfall, oder nicht?«
    Sollte Sie Martin davon erzählen? Alleine der Verdacht, Ana könnte wegen ihrer Einsicht in die Besitzurkunden der Grundstücke auf dem Cap de Llamp umgebracht worden sein, ließ sie schaudern. Sie musste mit jemandem darüber sprechen.
    Célia konnte sie damit nicht belasten, Jesús misstraute sie und Ángel wollte sie erst von ihrem Verdacht erzählen, sobald sie Beweise vorlegen konnte. Würde Martin ihr glauben? Selbst wenn er ihr glaubte, wäre es möglich, dass er sie hasste, weil sie unwissentlich Anas Leben in Gefahr gebracht hatte. Cristina schenkte sich nach und schob die offene Rumflasche zu Martin hinüber. Sie setzte das Glas an und trank die Hälfte.
    »Martin, ich glaube nicht, dass deine Anfrage etwas damit zu tun hat. Aber ich muss dir etwas erzählen. Bisher habe ich mit niemandem darüber gesprochen, und ich habe auch keine Beweise, aber womöglich ist Ana deswegen tot.«
    Martin erbleichte und sah sie mit offenem Mund an.
    »Ich habe dir doch vom Tod meiner Pflegegroßmutter Carmen berichtet. Sie wohnte neben Célia, von der ich dir auch so manche Geschichte erzählt habe. Wie du weißt, haben mich die beiden nach dem Tod meiner Eltern großgezogen. Carmen ist vor knapp zwei Wochen gestorben. Kurz darauf haben sich auf dem Anwesen Arbeiter herumgetrieben, die Bäume fällen wollten. Angeblich hatten sie einen Auftrag des Besitzers. Da ich mir sicher bin, dass Carmen nicht verkauft hat, wollte ich wissen, was es mit den Arbeiten auf sich hat. Nachdem alles von der Polizei gestoppt wurde, habe ich Ana um Einsicht in die Besitzurkunden des Cap des Llamp gebeten. Ich wusste, dass sie mir die Informationen ohne offiziellen Antrag nicht geben durfte. Trotzdem habe ich sie überredet, mir zu helfen. Ana tat mir den Gefallen und hat herausgefunden, dass vier von fünf Anwohnern ihren Besitz an eine Firma verkauft hatten. Auch Carmens Besitz ist auf diese Firma eingetragen. Das hat auch die Testamentsvollstreckung ergeben, obwohl im Testament steht, dass das Haus für eine wohltätige Einrichtung genutzt werden soll. Sollte sie es doch verkauft haben, müsste das Geld doch auf ihrem Konto liegen, aber dort ist kein Cent eingegangen. Ich hatte versucht, gestern etwas über diese Firma herauszubekommen. Ich bin nochmals alle Papiere, die ich von Ana bekommen habe, durchgegangen, doch weder in den Unterlagen noch im Internet sind genauere Informationen über das Unternehmen zu finden. Sollte es sich um eine wohltätige Organisation handeln, müsste doch etwas zu finden sein, oder nicht? Wenn es aber gar keine Hilfsorganisation ist, sondern es sich irgendwie um Manipulation der Besitzurkunden handelt, dann hat Ana Dinge in dem Register gesehen, die nicht für sie bestimmt waren und eigentlich nicht bekannt werden sollten. Wenn Ana deswegen etwas zugestoßen ist, weil ich sie um die Einsicht der Unterlagen gebeten habe, dann bin ich schuld an ihrem Tod.« Martin hatte regungslos zugehört und sie erkannte an seiner Reaktion, dass er nicht ihre Meinung teilte.
    »Nun mal langsam. Du glaubst doch nicht wirklich, jemand hat Ana wegen ein paar Akten umgebracht!« Er stand auf und marschierte zum Kühlschrank, wo er neues Eis in den kleinen Kübel füllte.
    »Ich weiß es nicht.« Sie atmete schwer und kämpfte erfolglos gegen die erneut aufsteigenden Tränen an.
    Martin ließ Eiswürfel in die Gläser fallen und schenkte nach.
    »Was hast du nun vor?«

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