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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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sonst alles leisten?«
    Cristina atmete laut aus. »Das kann ich ganz einfach erklären. Ich müsste überhaupt nicht arbeiten. Wie du weißt, sind meine Eltern seit Langem tot.«
    Martin nickte verlegen. »Ja, und das tut mir sehr leid.«
    »Meine Eltern waren gut versichert und haben mir ein kleines Vermögen hinterlassen, das in der Schweiz verwaltet wird. Von dort erhalte ich eine monatliche Zahlung, von der ich mehr als nur gut leben kann. Trotzdem arbeite ich, weil ich mich mit den Zielen des GOB identifizieren kann. Ich habe niemals auch nur einen Cent angenommen. Auf die Idee wäre ich nie gekommen.«
    Martin sank in sich zusammen. »Ich weiß, es war falsch. Aber es tat keinem weh und war auch nichts Illegales.«
    »So fängt es meistens an. Du denkst also, Diego bezahlt auch Jesús?«
    »Nicht unbedingt. Es könnte auch sein anderer Kumpel, dieser Anwalt, dahinterstecken. Das Projekt von Diego scheint mir seriös zu sein. Er wollte nur nicht, dass er vor seinem Auftraggeber schlecht dasteht. Aber wenn sich Jesús nun plötzlich ein Haus leisten kann, muss mehr dahinterstecken. Da reicht ein Solarprojekt nicht aus.«
    Cristina schenkte Wein nach und dachte darüber nach. »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Wartet doch ab, was der Detektiv herausfindet. Er überprüft auch Jesús, oder? Mit falschen Anschuldigungen macht ihr euch nur lächerlich«, warf Célia ein. »Außerdem untersuchen sie noch die Unterlagen aus dem Andratxer Rathaus. Vielleicht kommt dabei etwas zum Vorschein. Ich rate euch abzuwarten, bis ihr handfeste Beweise habt.«
    »Einfach gar nichts zu unternehmen, finde ich nicht richtig«, protestierte Cristina.
    »Habt ihr nicht gerade gesehen, wie schnell ein Verdacht entsteht? Noch vor wenigen Minuten dachte Martin, du wärst bestechlich. Wenn er damit nun zur Polizei gegangen wäre, wie hätte dir das gefallen?«, beharrte Célia auf ihrem Standpunkt.
    »Das stimmt allerdings«, warf Martin ein. »Célia hat recht. Warten wir ab. Sobald sich der Verdacht erhärtet, können wir immer noch etwas unternehmen.«
    »Glaubt einer alten Frau. Nur weil euch etwas merkwürdig erscheint, kann es dafür trotzdem eine logische Erklärung geben.« Entschlossen stand Célia auf. »So, nun bringe ich uns einen Kräuterschnaps. Ich glaube, den können wir alle gut gebrauchen.«
     
    ***
     
    »Steig ein, bevor uns jemand sieht!«, schnauzte er. »Warum hast du dir nichts Unauffälligeres angezogen?«
    »Früher hat es dir gefallen«, schmollte María und stieg in den Wagen.
    Er gab Gas und lenkte den Wagen Richtung Norden. »Nun sei nicht gleich beleidigt. Du weißt, dass es mich anmacht. Wir dürfen nur nicht auffallen.«
    »Warum nicht? Du könntest behaupten, deine Putzfrau auszuführen.« María lächelte versöhnlich und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel.
    »Du redest Schwachsinn.« Die Augen auf María gerichtet, fuhr er durch Andratx, wo sie am Ortsausgang direkt am Rathaus vorbeikamen.
    María rutschte unruhig auf ihrem Sitz umher. »Hat dich die Polizei verhört?«
    »Nein, warum sollte sie auch? Die Papiere sind korrekt umgeschrieben, und außer der Kleinen hat bisher keiner einen Verdacht. Ohne ihre Beziehungen im Katasteramt kommt sie nicht weiter.«
    »Und wenn doch?«, fragte María. »Ihre Freundin ist zwar nicht mehr am Leben, aber der Trottel aus dem Amt könnte was verraten.«
    Marías ängstliche Miene entlockte ihm ein heiseres Lachen. »Der Trottel aus dem Amt hätte nicht mit Waffen spielen sollen.«
    »Du hast ihn umgelegt?« Sie sah ihn misstrauisch an.
    Natürlich habe ich ihn kaltgemacht, dachte er. Was sonst? María musste nicht alles wissen. Sie würde machen, was er ihr auftrug. Nur das zählte. Sie hatte es bei Carmen getan, warum nicht auch noch bei dieser Célia?
    Anschließend wäre alles vorbei, und er könnte endlich abhauen.
    »Was gibt es Neues von der Alten? Vertraut sie dir?«
    María nickte versonnen. »Ja. Doch es könnte problematisch werden, weil diese Cristina ständig auftaucht. Ich glaube nicht, dass sie den Tod der alten Dame einfach hinnehmen würde. Zumal sie jetzt schon überall herumschnüffelt. Sie kam eben mit einem Arbeitskollegen zum Essen.«
    Die Pause, die María einlegte, behagte ihm nicht. »Ja, und? Du hast hoffentlich gelauscht.«
    »Natürlich. Ich habe serviert und mich verabschiedet. Allerdings bin ich anschließend zurückgeschlichen. Erst war nur die Rede von Bestechungen und was im Rathaus ablief. Doch dann kam noch eine interessante

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