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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Sie nahm María den Weißwein ab und schenkte ein. María brachte Platten mit gebratener Seezunge, Gemüse und gebackenen Kartoffeln mit Kräutersoße. Dazu stellte sie eine Schüssel Salat mit Vinaigrette und frisches Brot auf den Tisch. Martin lobte ihre Kochkünste, doch sie nahm das Kompliment gleichgültig hin, was Cristina wunderte.
    Manchmal fragte sie sich, warum die Haushälterin immer schlecht gelaunt schien. Sie hatte aus ihrem Mund noch nie ein freundliches Wort gehört. Meist ging sie schweigend ihrer Arbeit nach, die sie zuverlässig, aber offenbar ungern verrichtete. Célia störte es offensichtlich nicht, aber sie war generell viel toleranter als sie selbst. María war das absolute Gegenteil ihres stets gut gelaunten Bruders, der meist mit einem Lied auf den Lippen im Garten arbeitete. Vermutlich verdingte sie sich nur als Haushälterin, weil sie hier keine andere Arbeit fand. Wobei Cristina sie sich gut hinter jeder Kneipentheke vorstellen konnte, so herausgeputzt, wie sie war. Ihr Outfit passte mehr in eine Bar als in eine Küche. Sie trug knallrote Stilettos, einen kurzen schwarzen Rock, einen roten Pullover und war auffällig geschminkt.
    María kontrollierte den Tisch, schenkte Wein nach und nickte zufrieden. »Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, verabschiede ich mich. Ich habe heute eine Verabredung.«
    Célia nickte zustimmend. »Nein, gehen Sie ruhig. Sie sollten sowieso nicht so viel zu Hause herumsitzen.«
    »Lassen Sie das Geschirr bitte stehen. Ich räume auf, wenn ich zurück bin.« María nickte verdrießlich und verließ das Haus.
    »Und ich habe mich schon gewundert, ob das ihre normale Arbeitskleidung ist«, kommentierte Martin breit grinsend.
    Célia warf ihm einen belustigten Blick zu. »Im Schürzchen habe ich sie jedenfalls noch nie gesehen. María trägt nur auffällige Kleidung. Jeder, wie er mag.«
    Nachdem sie sich von den Platten bedient hatten, beschloss Cristina, Martin in ihre Befürchtungen einzuweihen. María war aus dem Haus, so konnten sie ungestört darüber sprechen. Sie erzählte ihm alles und ließ keine Einzelheit aus.
    Martin hatte schweigend zugehört und sie bei ihrem Bericht nicht unterbrochen. »Und du hast bisher keinem etwas gesagt?«
    »Célia weiß natürlich Bescheid. Ich habe zwischenzeitlich auch einen Privatdetektiv auf die Sache angesetzt, da die Testamentsvollstreckung nichts Neues ergeben hat. Er wird auch Jesús überprüfen. Vielleicht findet er auch etwas über den Überfall auf Ana heraus.«
    Martin griff nach seinem Glas und drehte es zwischen den Händen, bevor er einen Schluck nahm. »Eines würde mich interessieren. Warum glaubst du, dass unser Chef mit in der Sache drinsteckt?«
    »Findest du nicht auch, dass er sich sehr verändert hat, seitdem sein alter Freund Diego hier aufgetaucht ist? Er ist öfter auf dem Golfplatz zu finden als im Büro. Außerdem spricht er davon, eine Villa in Andratx zu kaufen. Bisher schien es mir, als sei die Arbeit beim GOB sein Ein und Alles!«
    »Vielleicht interpretierst du zu viel in die ganze Sache hinein«, mischte sich Célia ein. »Nur, weil jemand ein Haus kaufen will, heißt das noch lange nicht, dass er in krumme Geschäfte verwickelt ist.«
    »Da ist was dran«, stimmte ihr Martin zu und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. »Cristina, ich muss dich etwas fragen. Es ist mir wirklich unangenehm.«
    »Spuck´s aus!« Sie merkte an Martins Reaktion, dass es etwas Ernstes sein musste.
    »Ich habe Mist gebaut. Diego bat mich, Erkundigungen über das Schloss Bendinat einzuholen. Er will dort sein Projekt durchsetzen, sollte er die Genehmigung dafür erhalten. Momentan sieht es so aus, als könnte das sogar möglich sein. Er hat mir Geld angeboten, und ich habe es genommen. Ich weiß, ich hätte nicht darauf eingehen dürfen. Da er ein Freund von Jesús ist, nehme ich an, dass er auch ihn für seine Mühe bezahlt. Stehst du auch auf seiner Liste?«
    Cristina riss die Augen auf. »Habe ich richtig gehört? Du hast dich bestechen lassen?«
    Martin sah auf seinen leeren Teller. »Na ja, so könnte man es au ch nennen. Also, wie steht´s mit dir? Du kannst dir ein tolles Haus und ein teures Auto leisten. Auch sonst scheinst du keine finanziellen Probleme zu haben. Daher dachte ich, das machen alle.«
    »Nein, das machen nicht alle!«, rief sie aufgebracht. »Und du hast tatsächlich geglaubt, ich ließe mich für meine Arbeit doppelt bezahlen?«
    Martin erwiderte ihren Blick nicht. »Wie kannst du dir das

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