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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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angeboten und bekam nun Anweisungen, welche Taxiways er am besten zu ihrem Flugzeug nehmen sollte.
    Es kam nicht selten vor, dass größere Gruppen von CHERUB-Agenten die Flugzeuge der Royal-Air-Force nutzten  – und darin eine völlig andere Flugerfahrung als in einem kommerziellen Jet machten: In einem ausgebauten Tristar-Airliner, mit dem normalerweise Truppen in den Nahen Osten verschickt wurden, war es ungefähr genauso gemütlich wie in einem winzigen Militärtransporter ohne Druckausgleich. Der Service war miserabel, die Sitze waren steinhart, es gab Armeerationen aus der Tüte und Unterhaltungsprogramme waren nicht vorhanden.
    Doch als James nun in die kalte Nachmittagssonne trat, stellte er angenehm überrascht fest, dass ihr Flieger den typisch blau-weißen Royal-Flight-Anstrich hatte, jener Air-Force-Abteilung, die darauf spezialisiert war, Angehörige des Königshauses, Staatsoberhäupter und andere wichtige Gäste zu transportieren.
    Der VIP-Service begann schon beim Ausstieg aus dem Bus: Weiß behandschuhte Stewards hatten sich aufgestellt, um alle zu begrüßen. Dann verfrachtete die Crew eilig das Gepäck und Kazakovs Spezialausrüstung
aus dem Bus ins Flugzeug. In der Nähe hob gerade mit lautem Getöse ein Typhoon-Eurofighter von der Startbahn ab.
    Â»Obercool!«, stieß James hervor, als er oben an der Treppe einen ersten Blick ins Flugzeug warf.
    Es war die Luxusversion eines normalen Fluglinien-Airbus′, in dem anstatt einhundertfünfzig enger Sitzreihen zwei Dutzend riesige Ledersessel standen, die man zu einem Bett umbauen konnte.
    In der Mitte des Flugzeugs befand sich eine Lounge mit roten Ledersesseln und einem Union Jack als Teppich  – der je nach Geschmack als trendy oder absolutes No-Go gelten konnte. Im hinteren Teil gab es eine private Suite, die komplett mit Mini-Büro, Toilette und Dusche sowie einem luxuriösen Doppelbett eingerichtet war. Jake stürmte sofort hinein und nahm das Bett in Beschlag, bevor er vom Chefsteward ohne Umschweife wieder hinausbefördert wurde, der ihm entrüstet klarmachte, dass diese Räumlichkeiten für niemanden bestimmt seien, der nicht mit Königliche Hoheit oder Mr President angeredet würde.
    Â»Das Flugzeug sieht nagelneu aus«, bemerkte James und ließ sich in einen der knirschenden Ledersessel fallen. Sofort wurden ihm ein Teller mit frischem, aufgeschnittenem Obst, ein heißes Union-Jack-Handtuch und eine Zeitung gereicht, die aussah, als sei sie gebügelt worden.
    Â»Es ist auch neu«, antwortete die Stewardess. »Das Flugzeug wird offiziell erst in Betrieb genommen,
wenn der Prince of Wales in diesem Monat damit nach Australien fliegt. Aber vorher unternehmen wir noch ein paar Probeflüge, um zu sehen, ob alles richtig funktioniert.«
    Â»Wir bekommen also den königlichen Rundum-Service?« , lächelte James und drückte auf einen Knopf, der seinen Sitz nach hinten kippen ließ.
    Â»Bitte aufrecht lassen bis nach dem Start«, mahnte die Stewardess. »Du kannst dir ja schon mal die Speisekarte ansehen. Wir werden ein leichtes Mittagessen servieren, wenn wir unsere Flughöhe erreicht haben.«
    Jake zupfte den Chefsteward am Ärmel.
    Â»Ich will Belugakaviar und den besten Wein, den Sie haben!«, rief er, klatschte in die Hände und fügte hinzu: »Zack, zack!«
    James lachte, während das Bordpersonal alles andere als begeistert wirkte. Als er zu Meryl Spencer auf die andere Seite des Ganges hinübersah, stellte er erstaunt fest, dass sie bereits zur Startbahn rollten.
    Â»Besser als drei Stunden in der Abflughalle von Heathrow«, kommentierte Meryl trocken.

    Der Flug nach Las Vegas würde neuneinhalb Stunden dauern. Nach drei Stunden hatten sich James und die anderen Agenten in der Lounge des Fliegers versammelt, wo Meryl ihnen Blackjack beibrachte.
    Â»Woher kannst du so gut Karten spielen?«, wollte
Lauren wissen, während Meryl geschickt die Spielkarten mischte.
    Â»Ich war Promi-Casino-Host in Las Vegas von 1998 bis … äh … 1998 drei Monate später.«
    Â»Was soll das denn sein?«, wollte Rat wissen.
    Â»Alle großen Casinos konkurrieren darum, reiche Spieler anzulocken«, erklärte Meryl. »Als ich mich aus dem aktiven Sport zurückgezogen habe, hat mir eines der großen Casinos in Vegas eine halbe Million Dollar angeboten, wenn ich sechs Monate lang

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