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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Spucke aus dem Mund läuft. Pazzo !«
    »Ich denke, wir werden miteinander auskommen.« Pryce beugte sich vor und schüttelte dem alten Mann die Hand. »Dürfen wir uns setzen?«
    »Sie brauchen doch nicht zu fragen. Setzen Sie sich.«
    Sie zogen sich weiße Korbstühle heran und setzten sich Togazzi gegenüber auf die schmale Veranda, die von Schatten und schmalen Lichtstreifen erfüllt war. Bellagio. »Was hat Brandon Scofield Ihnen gesagt, Sir? Um es gleich vorwegzunehmen,
er hat uns eine Botschaft mit dem Inhalt zukommen lassen, daß Sie uns helfen können.«
    »Ich kann helfen, Signore Pryce. Ich bin nach Rom geflogen in Ihre Botschaft. Brandon hat lang und ausführlich mit mir über einen dieser nicht abhörbaren Kanäle gesprochen …«
    »Das hoffen wir«, sagte Pryce.
    »Weder Signore Scofield noch ich sind Narren, junger Mann. Wie ihr Amerikaner sagt, ›wir sind ein wenig herumgekommen‹. Wir haben verschlüsselt miteinander gesprochen, mit Redewendungen, wie wir sie vor langer Zeit benutzt haben, einer Art Code. Aber wir haben einander verstanden, einwandfrei verstanden.«
    »Officer Pryce hat mir gesagt, daß noch ein paar andere mit von der Partie sein würden, Sir«, sagte Leslie. »Warten wir auf sie?«
    »Das hätte wenig Sinn, Signora Colonel. Sie werden nicht kommen. Es handelt sich um zwei Männer, sehr alte Männer, die mir alles gegeben haben, was sie wissen, aber Ihnen werden sie sich nicht zeigen.«
    »Warum nicht?« fragte Leslie.
    »Wie ich schon sagte, sie sind sehr alt, signora , älter als ich, und sie wollen sich nicht wieder in Kriege der Vergangenheit hineinziehen lassen, die ihnen soviel Schmerz bereitet haben. Aber es ist alles für Sie niedergeschrieben worden.«
    »Und doch sind sie bereit, uns zu helfen«, sagte Pryce.
    »Ich habe ihre Erinnerungen, und ich habe auch noch andere Gründe.«
    »Dürfen wir diese Gründe erfahren?« fragte Leslie.
    »Das ist nicht notwendig. Baiolupo kennt sie.«
    »Aber er ist nicht hier«, sagte Pryce. »Nur wir.«
    »Ich verstehe. Ich habe Sie auf höchst ungewöhnliche Weise behandelt und Ihnen auch Unbequemlichkeiten zugemutet. Ohne Zweifel denken Sie, wir hätten uns woanders treffen können, vielleicht in einem Park oder in einem Hotelzimmer in Mailand.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Sie kennen mich nicht, also kann ich sagen, was ich will,
und weil ich Scofields Namen benutze, glaube ich Ihrer Ansicht nach, daß Sie meine Worte akzeptieren.«
    »So ähnlich«, sagte Pryce.
    »Aber jetzt fragen Sie sich: ›Wer ist dieser Mann?‹«
    »Ja, das habe ich mich bereits gefragt.«
    »Und das mit Recht. Sie überlegen jetzt, daß ich vielleicht nicht der bin, der ich zu sein scheine, sondern vielmehr ein falscher Kurier mit Zugang zu bestimmten Informationen, bestimmten Namen.«
    »Ich kann es nicht verhindern, so etwas zu denken, auch wenn meine Besorgnis vielleicht übertrieben ist.«
    »Natürlich nicht. Sie können schließlich Ihre Ausbildung nicht verleugnen. Brandon hat gesagt, daß Sie sehr gut sind, vielleicht der beste Mann, den die Agency hat.«
    »Sind Sie sicher, daß das der Scofield war, den ich kenne?« fragte Pryce und unterdrückte ein Lächeln. »Sie wissen, wo ich herkomme. Sagen Sie uns, welche Gründe Sie haben, uns zu helfen. Sagen Sie uns irgend etwas, was uns einen Grund gibt, Ihnen zu glauben.«
    »Ich kann Ihnen nur die Wahrheit sagen«, antwortete der alte Italiener, stemmte sich mühsam aus seinem Sessel und ging langsam aus dem Schatten heraus auf eines der roten Teleskope zu. Es unterschied sich dadurch von den anderen, daß über dem dicken roten Rohr ein schwarzer kreisförmiger Gegenstand angebracht worden war. Er strich geistesabwesend mit der Hand darüber und drehte sich dann zu Pryce und Leslie herum. »Sie haben von den beiden Familien gehört, den Scozzis und den Paravacinis?«
    »Ja«, antwortete Pryce, »sie waren die Eigentümer der Scozzi-Paravacini-Werke, bis es böses Blut zwischen ihnen gab und sie sich getrennt haben.«
    »Nicht nur ›böses‹ Blut, Signore Pryce, sondern echtes Blut, Blut, das die Paravacinis vergossen haben, um die Scozzis hinauszudrängen. Sie haben ihnen ihren Anteil weggenommen, um sich den Matarese anzuschließen. Brüder und Söhne wurden ermordet, Direktoren gekauft und erpreßt. Scozzi-Paravacini war krank, von innen vergiftet, und die Krankheit behielt die Oberhand.«

    »Ich glaube, ich kann sehen, worauf Sie hinauswollen«, sagte Leslie leise. »Sie haben den Scozzis

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