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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gummisohlen?«
    »Im Kleiderschrank.«
    »Man soll nie ohne Gummisohlen an die Arbeit gehen.«
    »Ihr werdet doch nicht alleine sein, oder? Alte Männer brauchen jüngere Männer.«
    »Ich bin sicher, daß Silvio ein paar Leute finden wird.«
    »Ich hoffe, ihr wißt, was ihr tut.«
    »Das tun wir.«
    Die Fahrt nach Mailand lief in Rekordzeit ab. Zwei Leute des Dons saßen auf dem Vordersitz. Ein zweiter Wagen mit drei weiteren Männern folgte dicht hinter ihnen; sie würden sich eine Straße von Mailands Zentralpostamt entfernt treffen. Togazzis Vertrauensmann hatte ihnen einen Plan der Schalterhalle geliefert; der war für das, was sie vorhatten, äußerst wichtig. Die Wachen des Dons, alle mit an ihren Revers befestigten Funksprechgeräten, würden zwischen dem Schalter und den Ausgängen Position beziehen, und die Fahrer würden draußen in der Nähe von Togazzis Wagen warten. Der Vertrauensmann des Don würde dem nächsten Leibwächter ein Zeichen geben, wenn der Empfänger seine Sendung aus Barcelona entgegennahm, und dieser wiederum
würde die anderen verständigen und den Empfänger beschreiben.
    Togazzi blieb im Wagen, eine Hochgeschwindigkeitskamera mit Teleobjektiv in der Hand, während Scofield ein paar Schritte entfernt stand, die Tür im Auge behielt und die Durchsagen der Leibwächter mit abhörte.
    »Der Mann ist schlampig gekleidet, ein zerrissenes Jackett und ungebügelte Hosen« war jetzt zu hören.
    »Die haben ihn«, sagte Scofield und sah zugleich, wie ein kleiner Mann, auf den die Beschreibung paßte, schnell aus der Tür des Postamts kam. »Siehst du ihn, Silvio?«
    »Natürlich. Er geht auf die Fahrräder zu. Schnell, einer von euch! Holt das Motorrad aus dem Kofferraum. Folgt ihm!«
    Einer der Leibwächter kam der Anordnung nach, riß das kleine Motorrad heraus, ließ den Motor an, stieg auf und nahm die Verfolgung des Fahrradboten auf. Minuten später meldete er sich über Radio: »Er ist im schlimmsten Teil der Stadt, signore ! Das Motorrad ist neu und sehr teuer. Ich fürchte um mein Leben.«
    »Wenn du ihn verlierst, bist du ein toter Mann, mein Freund«, sagte Don Silvio Togazzi.
    » Dio de Dio , er hat es einem anderen Bettler weitergegeben!«
    »Bleib an ihm dran«, befahl der Don.
    »Er läuft auf eine Kirche zu, signore . Ein junger Priester ist herausgekommen, er steht jetzt auf der Treppe! Er gibt ihm den Umschlag. Es ist die Kirche des Heiligen Sakraments.«
    »Verstecken Sie Ihr Motorrad, und bleiben Sie dort. Wenn der Priester weggeht, dann folgen Sie ihm auf sichere Distanz, capisce ?«
    »Mit ganzem Herzen und voller Seele, Don Silvio.«
    »Grazie . Sie werden belohnt werden.«
    » Prego , Don. Jetzt geht er weg! Er geht zu einem Auto, bleibt davor stehen, es ist ein altes, verbeultes Auto.«
    »So eins ist in dieser Umgebung am sichersten«, stellte Togazzi fest. »Was für eine Marke ist es denn?«
    »Das kann man kaum mehr erkennen. Es hat so viele Beulen und Kratzer. Ein ganz kleiner Wagen, und der Kühlergrill ist halb abgerissen. Vielleicht ein Fiat.«

    »Das Nummernschild?«
    »Das ist auch verbogen und verkratzt. Der Priester ist eingestiegen und läßt den Motor an.«
    »Bleiben Sie, solange Sie können, an ihm dran. Die Männer sind im anderen Wagen; wir bleiben in dem hier. Melden Sie uns jede Bewegung, die er macht. Brandon, steig ein.«
    Das Fahrziel des schäbigen Wagens überraschte alle: Nachdem sie den chaotischen Verkehr von Mailand hinter sich gelassen hatten, bog er dreißig Kilometer nördlich der Stadt in eine Straße ein, die zu dem Anwesen der Paravacinis führte, das seit dem Tod Carlo Paravacinis praktisch geschlossen und nur von wenigen Angestellten betreut wurde. Aber jemand mußte dort sein, jemand, der mächtig genug war, um das Material aus Barcelona entgegenzunehmen, ein Angehöriger der oberen Ränge der Matarese.
    »So schnell wie möglich zurück zum Haus!« befahl Togazzi und sah dabei Scofield an. »Auf meinem Balkon sind Teleskope, vielleicht können wir etwas erfahren.«
    Und das taten sie. Die auf die Paravacini-Villa gerichteten Teleskope ließen die beeindruckende Jacht am Steg und dahinter verlassene Rasenflächen erkennen. Das ganze Anwesen wirkte auf eine gespenstische Weise verlassen, so, als verlange es nach elegant gekleideten Menschen, nicht kalten, weißen Statuen. Plötzlich waren zwei Leute zu sehen, zwei Männer, die aus der Villa kamen und jetzt den mit Ziegelplatten belegten Weg hinuntergingen. Der eine war schon ziemlich

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