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Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Titel: Das Mauerblümchen erringen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Kuss mit zitternden Lippen erwiderte, sogar mit Zunge: lieblich, schüchtern ... und eindeutig begehrend.
                  Cyrus wurde von einem berauschenden, reinen Verlangen erfasst. Er stieß ein kehliges Stöhnen aus und presste Lucy noch fester an sich, strich mit den Händen fieberhaft über ihren Leib. Sie hatte schmale, aristokratische Schultern, stellte er fest, und schlanke Arme, die dennoch kräftig wirkten. „Reiten Sie?“, knurrte er und löste seinen Mund von ihren Lippen.
                  Seine Lust wurde noch größer, als er sie anschaute. Ihre Lippen waren rosig, ihre Augen ein wenig verschleiert.
                  „Ja, jeden Morgen“, antwortete sie und legte eine Hand an seine Wange. „Ich habe Ihren Bart gespürt.“
                  Cyrus erstarrte. Er hatte das dichte schwarze Barthaar seines Vater geerbt und rasierte sich mindestens zweimal täglich. Dennoch war ihm bewusst, dass zu dieser späten Abendstunde ein Bartschatten auf seinem Gesicht zu sehen war. Sein starker Bartwuchs war eines der Dinge, mit denen ihn sein Cousin stets aufgezogen hatte.
                  Doch Lucy schien die Verachtung des Herzogs nicht zu teilen. Ihre Augen waren dunkel und erregt, und er fühlte, wie ihre Finger an seiner Wange zitterten. „Damit sehen Sie geradezu verwegen aus“, flüsterte sie. „Gefährlich.“
                  „Sie hatten recht“, gestand er mit heiserer Stimme. „Ich habe Ihre Figur gar nicht richtig wahrgenommen. Ich fand sie nur annehmbar.“
                  Nun verharrten ihre Finger.
                  Er schob sie ein Stück von sich und ließ seine Hände mit voller Absicht — unanständig! — von ihren Schultern über die Front ihres Kleides gleiten, wobei er die weiche Rundung ihrer Brüste nachzeichnete. Lucy keuchte leise, doch er sah ihr unverwandt in die Augen. „Ich sehe Sie jetzt.“ Seine Hände verweilten streichelnd an Ort und Stelle, bis er ihre kleinen, harten Nippel durch Chemise und Kleid spüren konnte.
                  „Und jetzt“, fuhr er mit tieferer Stimme fort, „finde ich Sie vollkommen ... annehmbar , in jeder Weise.“
                  Eine Haarsträhne fiel über ihre Wange, und mit einem Mal sah Cyrus ein Bild von Lucy — seiner Lucy —, wie sie auf dem Bett lag und ihn erwartete, das sonnenhelle Haar über die Schultern gebreitet, die Augen strahlend vor Erwartung, den Leib nur spärlich von Seide bedeckt. Er würde ihr seidene Nachthemden von der Farbe ihrer Lippen kaufen.
                  Sein ganzer Körper vibrierte vor Erwartung. „Verdammt!“, stieß er hervor. „Ich kann kaum glauben, dass ich Sie nie richtig angeschaut habe. Was für ein Narr ich doch war!“
                  Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen, und er hätte beinahe — beinahe! — gefragt, ob es für jegliche Hoffnung zu spät sei. Doch Cyrus hatte es sich zur Regel gemacht, nie um etwas zu bitten, das ihn wehrlos machte. Da küsste er sie lieber noch einmal.
                  Und spürte sogleich mit tiefer Befriedigung, wie gut sie zu ihm passte ... doch dieses Gefühl verging rasch und ein mächtiges Begehren trat an seine Stelle. So etwas hatte er seit Jahren nicht mehr gespürt, es war ihm fremd, seit er begonnen hatte, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Damals hatte er sämtliche Liebesbedürfnisse an den ihnen zukommenden Platz verschoben, nämlich in den Hintergrund.
                  Cyrus hielt sich nicht für einen sinnlichen Mann. Sex war ein notwendiges Vergnügen, das man in den Momenten genießen konnte, in denen man keine lohnenderen Ziele verfolgte, wie zum Beispiel der minutiöse Berechnung, wann genau man eine Firma kaufen oder verkaufen sollte, oder wann man an der Börse spekulieren musste, um Einfluss auf die Währung zu nehmen.
                  Doch jetzt wurde er gleichzeitig von Verlangen und Besitzgier ergriffen, und er drückte Lucy an sich, presste ihren Busen an seine Brust und suchte wild in ihrem Mund nach der Antwort auf eine Frage, die er nicht gestellt hatte.
     
    Lucy hatte das Gefühl, sich mitten in einem Wirbelsturm zu befinden, und der einzige Halt in dieser kreiselnden Welt war Cyrus. Alle ihre Sinne waren durch seine Berührung in Aufruhr geraten; es war ein wildes, freies Gefühl, als triebe sie im Wind mit dem Geschmack exotischer Gewürze auf

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