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Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Titel: Das Mauerblümchen erringen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Fragen!“, stieß er hervor.
                  „Wie bitte?“ Sie schnaubte überrascht.
                  „Fragen Sie, was immer Sie wollen.“
                  „Ich werde Ihnen ganz bestimmt keine Fragen stellen!“
                  „Sie müssen. Ich habe gewonnen.“
                  „Aber Sie wollten mir Fragen stellen!“
                  „Ich lerne Sie allmählich kennen“, sagte er geduldig. „Aber Sie kennen mich nicht.“ Er lächelte, träge und verführerisch. „Und ich möchte, dass Sie etwas über mich erfahren.“ Es war ihm ernst, auch wenn er nie zuvor eine Frau dazu ermutigt hatte. Im Grunde lehnte er Fragen aller Art strikt ab.
                  Aber bei Lucy war es etwas anderes.
                  „Ich weiß nicht, ob es da so viel zu fragen gibt“, überlegte sie.
                  Cyrus erschrak. War er denn so langweilig? Zugegeben, in den letzten Jahren hatte er fast ausschließlich an die Börse gedacht ... Dann ging ihm auf, dass sie sich über ihn lustig machte.
                  „Lassen Sie sich etwas einfallen“, schlug er vor. „Aber bitte ohne meine Gefühle zu verletzen. Ich bin von gestern Abend noch ein wenig angeschlagen.“
                  Lucy lächelte — und erlebte wieder einen jener Schwindelanfälle, die sich in Cyrus´ Gegenwart unweigerlich einstellten. Es schien nichts an ihm zu geben, das nicht vollkommen war ... ein gemeißeltes Gesicht, hohe Wangenknochen, Wimpern, Nase.
                  „Warum sind Sie hier?“, fragte sie, bemüht, nur eine verhaltene Neugier in ihre Stimme zu legen. „Ist Ihr Interesse plötzlich durch die Eifersucht auf Ihren Cousin erwacht? Oder hassen Sie es einfach zu verlieren — und ist dadurch Ihr Interesse geweckt worden?“
                  „Sind das die beiden einzigen Möglichkeiten, die Ihnen einfallen wollen?“
                  „Ja.“
                  „Ich will eigentlich gar nicht hier sein. Ich habe eine sehr schöne Kanzlei, haben Sie das gewusst? Sieben Leute arbeiten für mich, vom Schreiber bis zum Buchhalter. Die werden sich schon längst fragen, wo ich abgeblieben bin.“
                  „Ich habe Sie nicht gefragt, was sie jetzt gerade lieber täten. Ich will wissen, warum Sie hier sind — mit mir?“
                  „Weil ich nicht anders konnte“, erwiderte Cyrus schlicht und starrte auf die Bäume. „Und um Ihre Frage präziser zu beantworten: Ich bin keineswegs auf Pole eifersüchtig bin. Ich muss Ihnen etwas gestehen: Als ich Sie mit Rathbone lachen sah, wurde ich von ... Besitzgier ergriffen. Aber Pole? Jeder im Ballsaal hat gesehen, dass er Ihnen nur lästig war. Fragen Sie mich etwas anderes.“
                  Lucy überlegte einen Augenblick. In gemächlichem Tempo lenkten sie ihre Pferde zu den Stallungen zurück. „Was wünschen Sie sich am meisten auf der Welt?“
                  „Ich will die Stellung in der Gesellschaft zurückerobern, die meine Mutter verloren hat“, gestand Cyrus ohne zu zögern. „Ich will sicherstellen, dass meine Schwestern jeden Mann heiraten können, den sie wollen.“
                  „Das scheint mir doch ein vernünftiges Ziel zu sein“, äußerte Lucy.
                  „Ja. Ich habe auch einen Plan ausgearbeitet. Einen sehr präzisen Plan.“
                  „Und Ihr Plan beinhaltet eine Braut von Adel“, vermutete sie.
                  „Ich fand das einen nützlichen Faktor, das stimmt.“ Lucy nahm den düsteren Ausdruck seiner Augen für ein Anzeichen von Reue.
                  „Und an welcher Stelle habe ich auf Ihrer Liste gestanden?“
                  „Auf Platz Fünf“, gab er verschämt zu.
                  „Lassen Sie mich raten ... Der Besitz des Herzogs von Pole war Nummer Sechs?“
                  „Sieben. Und es musste auch nicht unbedingt sein Besitz sein. Ich wollte einfach nur Grund und Boden erwerben.“
                  Sie hatten nun die Ställe erreicht, und Lucys Reitknecht Franklin trat vor, um sie vom Pferd zu heben. Doch Cyrus´ Züge wurden hart und unversöhnlich, und der Reitknecht wich zurück, als habe ihn etwas gebissen.
                  Cyrus schwang sich vom Pferd, streifte

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