Das Mauerblümchen erringen (German Edition)
Sprung.
„Ich liebe dich, Lucy Grace Jane Towerton“, verkündete Cyrus, unvermittelt zum Du übergehend. „Du bist eine leidenschaftliche Frau, eine Tagträumerin und Mathematikerin, Schwester von Beata, und die einzige Frau, die ich jemals lieben werde.“
Tränen brannten hinter ihren Augen.
„Die wichtigere Frage“, fuhr er ängstlich blickend fort, und Lucy konnte nicht umhin, ihn deswegen zu lieben, „ist doch, ob du mich liebst. Denn ich bin ja ein aufgeblasener Wichtigtuer und ein Narr, der einfach nicht begreifen wollte, welchen Schatz er gefunden hatte.“
Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Und legte alle ihre Liebe und Sehnsucht in ihren Blick.
„Oh!“, stieß Cyrus ungläubig hervor. „Du ...“
„Ja, ich liebe dich. Und ja, ich will.“ Sie beugte sich vor und presste ihre Lippen auf seinen Mund, bat schüchtern mit der Zunge um Einlass.
Mit leisem Knurren öffnete er seinen Mund. Ein hungriges Verlangen breitete sich langsam und köstlich in Lucys Körper aus und sammelte sich zwischen ihren Beinen.
Sie küsste ihn, kostete ihn behutsam. Ihre Zungen tanzten miteinander, dann ließ er alle Beherrschung fahren und plünderte ihren Mund, umschloss ihr Gesicht mit seinen Händen, küsste sie, als würde er seinen Hunger stillen.
Irgendwann saßen sie wieder auf der Mauer, und Cyrus zog entschlossen am Gürtel ihres Morgenmantels, der in der kühlen Nachtluft aufklaffte. Lucy schnappte vor freudigem Schreck nach Luft. Und sogleich fand seine Hand ihre Brust.
Eine raue Liebkosung, und sie bog sich ihm wimmernd entgegen, das Herz hämmernd in der Brust.
„Dein Schlafzimmer“, sagte Cyrus, dessen Stimme mit dem gleichen Verlangen brannte, das auch sie spürte. Seine Lippen glitten über ihre Kehle, und sie ließ den Kopf nach hinten sinken. Er strich durch ihre Haare und biss sie dann leicht ins Kinn.
„Du bist ja verrückt“, murmelte sie.
Doch nun leckte und liebkoste er ihren Hals, und seine Hand rieb ihren Nippel so fest, dass sie sich vor Begierde wand. Die Hitze der Sinnlichkeit ließ sie einen Schmerz an ihrer empfindlichsten Stelle verspüren.
„Da stimme ich dir zu“, sagte er rau. „Und es ist ungeplant, falls du dich gewundert haben solltest.“ Und er hob sie auf seine Arme und schritt auf das Haus zu, auf die offene Tür zu, die in ihr Schlafzimmer führte.
„Wir tun es wirklich?“, flüsterte Lucy.
„Könnte etwas anderes als ein drohender Skandal deine Mutter davon überzeugen, dass ich ein würdiger Freier bin?“
Sie schüttelte nur den Kopf, die Augen starr auf ihn geheftet.
„Dann tun wir es.“ Ein Lächeln lockerte die entschlossene Linie seines Mundes. Er drückte sie fester an sich. „Ich könnte jetzt nicht aufhören, Lucy. Ich komme mir vor wie Odysseus, der heimgekehrt ist zu Lucy — seiner Lucy —, die auf ihn gewartet hat.“
Seine Stimme brannte vor Verlangen und vor ... Liebe.
Also barg Lucy ihr Gesicht an seiner Brust und ließ sich über die Schwelle in das Zimmer tragen, das sie seit ihrer Kindheit bewohnte.
„Ich nehme nicht an, dass du schon einmal Liebe gemacht hast?“, fragte er ein wenig zu beiläufig, als er sie aufs Bett legte. Ein sehr schmales Bett, wie Lucy erst jetzt bemerkte.
Sie schüttelte den Kopf und sah ein freudiges Aufblitzen in seinen Augen. „Du wahrscheinlich schon?“
„Ja.“
Ihr Körper brannte mit einer prickelnden Hitze, die beinahe unangenehm war. Cyrus stand neben dem Bett und legte schweigend erst den Rock, dann die Weste ab. Und sein Hemd ... Seine Brust war breit und kräftig.
Lucys Hände sehnten sich danach, ihn zu berühren, doch bevor sie eine Hand ausstrecken konnte, beugte er sich vor, zog seine Schuhe aus und warf sie beiseite. Dann nestelten seine Hände an seiner Taille ... Dann war er nackt.
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