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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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sich entsprechend auf den Aufprall vor.
    Die Zahnräder kamen näher, wurden größer, jedes einzelne so riesig wie die Tanzfläche in Vieras Haus. Gemächlich drehten sie sich, ein Zahn griff in den anderen.
    Cristof ließ Alister fallen, der taumelnd mitten auf einem Zahnrad landete, wo er reglos liegenblieb. Taya stieß einen Schrei aus, als Cristof und sie, nun leichter, mit einem Hüpfer nach oben schossen. Dann hakte sich Cristof die Leine vom Gürtel, fiel und landete etwa fünf Meter von seinem Bruder entfernt. Sein rechter Fuß rutschte gefährlich nah an den Rand mit den ineinandergreifenden Zähnen, ehe er ihn zurückziehen und sich kriechend in Sicherheit bringen konnte.
    Eine anmutige Landung war unter diesen Umständen natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. Taya richtete sich auf eine schmerzhafte Bauchlandung ein, schlug hektisch mit den Flügeln rückwärts und kam mit den Knien voran auf dem zweiten Zahnrad auf.
    Diesmal war der Schmerz zu groß.

Kapitel 14

    T aya? Taya?“
    Sie ächzte und schlug die Augen auf. Sie war umgeben von Lärm und Geschäftigkeit.
    „Nicht bewegen.“ Unter ihrer Wange regte sich etwas – das harte Leder eines Fluggeschirrs. Sie saß an Cristofs Schulter gelehnt auf dem Boden, die Arme, die immer noch in den Flügelhalterungen steckten, vor sich auf dem Schoß. „Alles in Ordnung?“ Das kam von Cristof.
    „Wir müssen sie aus dem Harnisch holen!“ Alisters Stimme, ein bisschen weiter entfernt.
    „Hast du Schmerzen?“ Besorgt streichelte Cristof ihre Wange. „Nicht bewegen! Vielleicht hast du dir etwas gebrochen.“
    „Mir fehlt nichts.“ Taya versuchte, sich aufzusetzen – sobald sie einen Arm bewegte, schabte Metall über Metall. Also hockten sie immer noch auf dem Riesenzahnrad. Über ihnen und unter ihnen erstreckte sich die Große Maschine und zwang sie alle mit ihrem Klappern und Stampfen, die Stimmen zu erheben, um sich überhaupt verständlich zu machen. Taya sah Cristof an, der kreidebleich dasaß und sie keinen Augenblick lang aus den Augen ließ. Die Wunde an seinem Kinn blutete noch; das Blut war die Wange hinaufgelaufen, als er kopfüber durch den Maschinenraum stürzte.
    Gut – das hieß, sie war nicht länger als ein paar Sekunden bewusstlos gewesen.
    Zunächst versuchte sie, das verletzte Bein unter sich hervorzuziehen, das sie bei der Landung verdreht hatte. Prompt schossen ihr vor Schmerz die Tränen in die Augen.
    „Was ist?“ Cristof beugte sich vor, krallte die Finger fester um ihre Schulter. „Wo tut es weh?“
    „Mein Bein.“
    „Die Schusswunde in der Wade? Oder noch etwas Neues?“
    Erneut versuchte Taya, sich hochzustemmen. „Schusswunde!“, stöhnte sie.
    „Nun Lass ihr doch Raum, sie kann sich ja gar nicht rühren!“ Alister klang sauer. „Du klebst an ihr wie eine Glucke, das kann sie jetzt wohl kaum gebrauchen.“
    Cristof würdigte seinen Bruder keines Blickes, zog sich allerdings wirklich ein wenig zurück, so dass Taya mehr Bewegungsfreiheit bekam. „Immer hübsch langsam!“, bat er.
    Tayas Schwungfedern waren verbogen. Unglücklich betrachtete sie ihre Flügel, während sie die Armmuskeln spielen ließ, mit den Schultern rollte und generell versuchte, festzustellen, wie viele und welche Schäden ihr Körper davongetragen hatte.
    „Sei vorsichtig. Du hast dich im Fallen abgerollt.“ Cristof runzelte die Stirn. „Kein Muskelriss? Nichts gebrochen?“
    „Nein.“ Aber Schultern und Arme taten furchtbar weh, und Taya stöhnte laut auf, als sie die Arme über dem Kopf ausstreckte, um die Flügel aufrecht einrasten zu lassen. Alister und Cristof halfen, jeder bei einem Flügel. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog Taya die Arme aus der Halterung. „Anscheinend habe ich mir ein paar Muskeln gezerrt.“
    „Du kannst von Glück sagen, dass es nichts Schlimmeres ist.“ Alister versuchte, eine der schiefen Federn zurechtzubiegen. „Ich glaube nicht, dass die noch funktionieren, Cris.“
    „Rührt meine Flügel nicht an!“, fauchte Taya, woraufhin Alister gehorsam die Hände sinken ließ.
    „Wenn wir von diesem Zahnrad herunterwollen, müssen wir allerdings schon zusammenarbeiten“, bemerkte er spöttisch.
    Taya warf ihm einen bitterbösen Blick zu.
    „Warum fesselt Ihr ihn nicht?“, wollte sie von Cristof wissen.
    „Würde ich ja, aber er will einfach nicht stillhalten.“
    „Genau, und mich einmal rund ums Zahnrad zu jagen wäre viel zu gefährlich.“ Alister schnitt eine Grimasse. „Denn diesmal könnte uns

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