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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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schon tun, und ich könnte meine Arbeit vergessen.“
    „Ich verstehe. Wenn ich also nicht mehr möchte, dass Ihr Euch in meiner Nähe herumtreibt, dann brauche ich dieser Logik zufolge ...“
    Er warf ihr einen alarmierten Blick zu, der Taya warnte: Für diese Art liebevoller Spöttelei fehlte ihm das Selbstbewusstsein. Rasch gab sie ihrer Antwort in letzter Sekunde noch einen Stoß in eine andere Richtung.
    „... nur etwas Unangenehmes vorzuschlagen, zum Beispiel einen gemeinsamen Flug.“
    „Damit könntest du mich jederzeit in die Flucht schlagen.“
    „Schade. Ich bin gern mit Euch geflogen.“ Sie zog die Brauen hoch. „Die gemeinsame Landung hat mir noch besser gefallen.“
    Cristof schloss seufzend die Augen. „Es besteht wohl kaum die Aussicht, dass du das ernst meinst.“
    „Das findet Ihr nie heraus, wenn Ihr weiterhin da drüben so weit weg von mir sitzt.“
    Ganz langsam schlug der Erhabene seine Augen wieder auf. „Ich weiß schon, dass ich jetzt aufstehen, mich umdrehen und neben dich setzen müsste. Das wäre die richtige Reaktion.“ Er klang unendlich gequält. „Nur würde ich mir bei dem Versuch höchstwahrscheinlich den Kopf an der Decke stoßen oder auf dich drauffallen oder etwas ähnlich Tolpatschiges tun, was uns beide nur in Verlegenheit brächte.“
    Taya lachte. „Ihr denkt einfach zuviel!“
    „Das werde ich mir so schnell wohl auch nicht abgewöhnen.“
    Taya schüttelte den Kopf – darauf fiel ihr nun wirklich nichts mehr ein. Wenig später hielt die Kutsche mit einem Ruck an, und Gregor sang den Namen des Restaurants.
    „Wenn du erlaubst?“ Cristof schob seinen langen Körper aus der Kutsche, legte den Werkzeugbeutel und Tayas Krücken auf dem Straßenpflaster ab und half Taya beim Aussteigen. Besonders anmutig ging es dabei nicht zu, wollte Taya doch das verletzte Bein auf keinen Fall allzusehr belasten.
    „Alles in Ordnung?“ Cristof stützte sie, bis sie ihr Gleichgewicht gefunden hatte.
    „Nur kalt.“ Taya wollte ihren Kragen hochklappen, musste aber feststellen, dass Cristof sich weigerte, ihre Hand freizugeben. „Was ...?“
    Wortlos beugte er sich über sie, schob ihr die Hand unter das Kinn und küsste sie.
    Einen Augenblick lang wusste Taya nicht recht, wie ihr geschah. Aber sie hatte sich schnell wieder gefangen, schlang Cristof die Arme um den Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, um den Kuss zu erwidern.
    Sie spürte ihn zittern. Sanft und weich strichen seine Lippen über ihren Mund. Taya schloss die Augen, verwundert, wie wohl und zufrieden sie sich in seinen Armen fühlte, während ihr das Cape von den Schultern glitt und einige der Umstehenden anerkennende Kommentare von sich gaben.
    Als sich ihre Köpfe wieder getrennt hatten, nahm Taya Cristof die Brille von der Nase, deren Gläser so beschlagen waren, dass er durch sie hindurch unmöglich noch etwas sehen konnte.
    „Das war schön!“ Schmunzelnd sah sie zu ihm auf. Der Herbstwind zerrte an Cristofs Haar, wohingegen sich auf seinem Gesicht ein Ausdruck ausbreitete, den Taya ihres Wissens darin noch nie gesehen hatte. „Cris! Ihr seid ja richtig hübsch, wenn Ihr lächelt.“
    Hinter ihr räusperte sich Gregor vom Kutschbock aus.
    „Wie wär’s, ihr beiden? Eine kleine Rundfahrt durch Sekundus?“, schlug er vor, wobei ihm anzumerken war, welche Mühe es ihn kostete, eine unbeteiligte Miene beizubehalten. „Für eine komplette Rundtour brauche ich gute zwei Stunden.“
    Cristof sah auf – er musste die Augen zusammenkneifen, um ohne Brille überhaupt etwas erkennen zu können.
    „Nicht heute.“ Er nahm die Hände von Tayas Taille, um in seinem Mantel nach der Brieftasche zu suchen. „Hier ...“
    „Lasst gut sein.“ Lachfältchen tanzten um Gregors Augen. „Heute mag ich euch nichts berechnen, ihr seid doch die Helden der Stadt. Ich wünsche euch ein angenehmes Mittagessen. Bis bald!“ Er hob die Peitsche zum Gruß und ließ die Zügel knallen.
    „Danke, Gregor!“, rief Taya der davonrumpelnden Droschke nach. Gregor winkte.
    Als sie sich umdrehte, war Cristofs Lächeln verschwunden, und er stellte wieder die gewohnte verschlossene, leicht spöttische Miene zur Schau.
    „Was ist?“ Taya baute sich vor ihm auf und setzte ihm vorsichtig die blankgeputzte Brille auf die Nase.
    „Du freundest dich wohl mit jedem an.“
    „Besser, als sich Feinde zu machen.“
    Cristof schob sich das Brillengestell zurecht. „Ein interessantes Konzept.“
    „Falls es Euch interessiert: Ich

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