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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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der Kutscher heißt Gregor. Er kann dich und Victor fahren. Das geht auf meine Rechnung.“
    Pyke nickte wortlos, immer noch tief in seine Unterhaltung mit dem Programmierer vertieft.
    „Ich wüsste gern, wo die beiden hinwollen“, meinte Emelie nervös, als Pyke und Victor die Bar verließen. „Wir haben doch sowieso schon genug politischen Ärger am Hals, mehr können wir echt nicht gebrauchen.“
    „Politik bedeutet immer Ärger“, murmelte Lars, das Kinn in die Faust gestützt.
    Cassi winkte dem Kellner, er möge einen frischen Krug Bier bringen. In der Zwischenzeit band Taya ihre Flugausrüstung an einem Tischbein fest und sah sich ihre Kluft an. Die Mediziner hatten am Tag zuvor den von Cristof angerichteten Schaden noch vergrößert, indem sie das ganze Bein aufschnitten, um ihr aus dem Anzug helfen zu können.
    „Glaubst du, das kann man reparieren?“, fragte sie Cassi.
    „Wahrscheinlich nicht.“ Cassi schenkte ihren Becher voll. „Aber solange du nicht in die Luft gehst, ist so ein zerschnittenes Bein kein Problem.“
    „Da magst du recht haben.“ Seufzend strich Taya über das fein eingefettete Leder. „Ich mochte den Anzug nur so gern leiden!“
    „Lass dir aus dem Oberteil eine Jacke schneidern.“ Grinsend streichelte Cassi den Pelz, der über der Rückenlehne von Tayas Stuhl hing. „Dann kann ich mir den hier borgen.“
    „Also? Was willst du hier?“, erkundigte sich Emelie herausfordernd.
    „Taya meinte, wir wären vielleicht in der Lage, euch bei der Suche nach, du weißt schon was, zu helfen“, erwiderte Cassi friedlich. „Außerdem war ich noch nie hier. Es kann ja nicht schaden, hin und wieder mal eine neue Kneipe auszuprobieren.“
    „Die haben hier einen höchst interessanten Schnaps aus Tizier“, sagte Isobel. „Von den armen Würmern hier mag ihn außer mir keiner trinken. So eine Art Würzrum mit Anisgeschmack.“
    „Oha!“ Cassi zog eine Grimasse. „Ist das so schlimm, wie es sich anhört?“
    „Schlimmer.“
    „Was kostet das Glas?“
    „Ich versehe nicht, warum Kyle nicht schon längst aufgetaucht ist!“ Lars seufzte. Taya warf ihm einen teilnahmsvollen Blick zu, während Cassi und Isobel weiter Schnapserfahrungen austauschten. „Glaubst du, Victor hatte recht? Ist es möglich, dass er mit den Dieben zusammengearbeitet hat?“
    „Vic hat doch lediglich gesagt, dass Kyle zum Kreis der Verdächtigen gehört“, versuchte Taya ihn zu beruhigen. Zu gern hätte sie dem großen Mann von Amcathras Vermutungen berichtet, was aber ja leider nicht ging. „Mir scheint Kyle ein zuverlässiger, verantwortungsbewusster Mann zu sein. Ich glaube nicht, dass er ein Spion ist.“
    „Nein – aber dasselbe hätte ich vor wenigen Tagen auch noch von Alister behauptet. Ich fürchtete schon ...“
    „Was?“
    „Was, wenn Kyle noch vor mir da war und auf sie getroffen ist? Vielleicht haben sie ihn umgebracht?“
    Taya schlang die Hände um ihren Metallbecher, bis die Knöchel ganz weiß waren.
    „Falls das passiert ist ...“ Sie ließ sich Zeit, wählte ihre Worte sehr sorgfältig. „Falls das passiert ist, darfst du eins nicht vergessen: Er ist zu wertvoll für sie, sie werden ihm schon nichts antun. Jeder, der so eine analytische Maschine stiehlt, möchte dazu doch auch einen Programmierer.“
    „Ja, das stimmt.“ Lars wirkte erleichtert. „Kyle ist schlau genug, er macht ihnen schon klar, was sie an ihm haben. Wenn es den Liktoren also gelingt, die Maschine zu finden ...“
    „Dann finden sie unter Umständen auch Kyle. Falls die Räuber ihn mitgenommen haben, heißt das. Aber er könnte doch auch irgendwo anders sein, bei seiner Familie oder einer Geliebten, nicht wahr?“, wiederholte Taya, was Cristof gesagt hatte.
    „Das haben wir schon nachgeprüft. Izzy hat bei seinem Bruder zu Hause nachgefragt, da hat ihn niemand gesehen.“
    „Außer der Familie gibt es nur noch eine Person, die Kyle mag. Lars hier.“ Emelie war aufgestanden, von Isobel mit finsteren Blicken bombardiert. Lars reagierte gar nicht auf die spitze Bemerkung der Kollegin, sondern starrte nur schweigend in seinen Becher. „Ich für meinen Teil finde es hier zu deprimierend“, fuhr Emelie fort. „Ich gehe.“
    „Du willst wirklich fort?“, fragte Taya erstaunt. „Cris – der Erhabene Forlore – hat gesagt, er kommt heute abend hier vorbei und erzählt, wie die Ermittlungen laufen.“
    Emelie schien kurz zu zögern, zuckte dann aber die Achseln.
    „Vielleicht komme ich später noch mal

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