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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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nicht darauf. Er betrachtete mich, und ich betrachtete meine Kaffeetasse, und nach einer Minute sagte er wieder: »Vielleicht.«
    »Nun, Ana wird tanzen.« Stef strahlte mich an. »Angeblich trifft man seinen Seelengefährten für gewöhnlich bei einer Widmung, weil man nicht sieht, in welchem Körper jemand steckt. Man fühlt sich zu seiner Seele hingezogen. Vielleicht wartet ja jemand auf sie.«
    »Unwahrscheinlich.« Ich zwang mich zu einem Lächeln und bemühte mich um einen freundlichen Ton. »Es klingt, als würde es Spaß machen, aber … eben nur Spaß.«
    Stef zog einen Schmollmund, und Sam lachte leise und sagte: »Ana ist die zynischste Person, der ich je begegnet bin.«
    »Aber du wirst hingehen?«, fragte sie mich, und ich nickte. »Kannst du nähen? Jeder ist für sein eigenes Kostüm verantwortlich, und man darf niemandem verraten, was es ist, aber wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.«
    »Ich kann nähen.« Ich hatte genug Zeit damit verbracht, Lis alte Kleider zu ändern, damit sie mir passten.
    »Wunderbar. Also dann, ich sollte jetzt besser gehen. Ich bin mir sicher, ihr habt heute eine Menge zu tun. Ich habe von dem Zwischenfall in der Wachstation gestern gehört.«
    »Ja.« Sam warf einen Blick auf die Uhr. »Wir müssen im Rathaus einiges erledigen.«
    Dankbar, einen Vorwand zum Gehen zu haben, stand ich
auf. »Ich sollte besser etwas weniger Verschwitztes anziehen.« Nachdem wir uns verabschiedet hatten und Stef versprochen – oder gedroht – hatte, mir am nächsten Tag eine weitere Tanzstunde zu geben, ging ich nach oben und blieb auf der Galerie stehen, als ich Sams leise Stimme hörte.
    »Du weißt doch nicht mal, was passiert ist.«
    »Ich brauche keine Details, wenn ich diesen Blick erkenne. Ich habe ihn oft genug gesehen.«
    »Das ist ungerecht.« Er ließ die Schultern sinken, als ich mich streckte, um über das Balkongeländer zu spähen, und er tat mir beinahe leid. Stef war die respekteinflößendste Person, die mir je begegnet war, abgesehen von Li. »Sie haben mich zu ihrem Betreuer gemacht. Keiner von uns beiden wollte das, aber es ist …«
    »Finde es heraus, Dossam. Ich will sie nicht noch einmal so sehen.« Sie drückte seinen Arm und ging.

KAPITEL 12
Freunde
    Sam schwieg, als wir das Haus verließen, wahrscheinlich litt er immer noch unter Stefs Sticheleien. Es musste etwas geben, womit ich ihn wieder zum Lächeln bringen konnte. Nicht, dass ich so tun wollte, als sei in der Küche nichts geschehen, aber abgesehen von einer zaghaften Allianz mit Stef war Sam mein einziger Freund. Ich brauchte ihn.
    Der Tag wurde allmählich wärmer, aber ich war dankbar für den Pullover, den ich in meinem Zimmer gefunden hatte. Ich zog mir die Ärmel über die Hände, damit sie nicht kalt wurden.
    »Frierst du?« Wenigstens rannte er diesmal nicht.
    »Nicht mehr.«.
    Die Stadt war ein Gewirr von Straßen und Kreuzungen, alle breit und freundlich, nur dass es keine Schilder gab, keine Möglichkeit für eine Fremde festzustellen, wo sie sich gerade befand.
    »Es sollte eine schnellere Möglichkeit geben, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen«, brummte ich. »Ich weiß, dass es irgendwo Fahrzeuge gibt. Ich habe sie auf einer von Corins Listen in der Wachstation gesehen.«
    »Früher sind wir gefahren, aber der Gestank der Abgase war unglaublich, und sie haben die Straßen aufgerissen. Die Wartung war zu teuer und zu lästig, und einige Leute«, er hüstelte, »haben auf unschöne Weise zugenommen.«

    Ich konnte mir Sam nicht anders als schlank und jung vorstellen. »Fahrzeuge könnten nicht der einzige Grund gewesen sein.«
    »Nein, aber sie haben es nicht besser gemacht. Schließlich hat der Rat befunden, sie einzulagern. Menschen, die zu alt oder zu krank sind, um zu laufen, können sie benutzen. Menschen mit Kindern, die zu klein sind, um lange Strecken zu bewältigen, dürfen sie ebenfalls benutzen.«
    Was bedeutete, dass Li einen genommen hatte, als sie in Schande aus der Stadt geflohen war. »Und da dachte ich, ich hätte nie in einem gesessen.«
    »Mögest du es nie wieder tun müssen. Mögest du immer stark und gesund sein.« Er führte uns durch einige weitere Straßen und blieb stehen, um zu erklären, wer wo wohnte und wie weit wir vom Rathaus entfernt waren. »Natürlich«, sagte er und deutete nach oben, »falls du dich je verlaufen solltest, kannst du den Weg zum Tempel finden, indem du eine Abkürzung durch die Gärten nimmst. Das würde ich dir aber nicht raten,

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